Aus die Maus

Findet man ein hübsches Tierfoto und klickt auf "ähnliche Bilder", weil man, ganz naiv gedacht, noch mehr solch ansprechende Fotos sehen möchte, muss man sich beizeiten wundern. Nicht bei google, nein, sondern bei getty images.

Ich grüble, ob es außer Peta noch Kunden für dieses Motiv geben könnte. Ein Hersteller von Schmerzmitteln? Einer von Mitteln gegen Niedergeschlagenheit? Eine Klinik für plastische Chirurgie? Krupp? Ein Beerdigungsinstitut?
Auch frage ich mich, was der Fotograf wohl dachte und ob er das Geschehen plante, um es zu dokumentieren. Und die Frage, ob die Falle eine comicartige Illustration einer Maus zeigt, muss auch erlaubt sein.

Au weia, Du hast Grammatik von anders

Ich hab lange überlegt. Aber zu diesem groben Unfug fällt mir gar nix ein.
Firma eigenart hat eine ganz eigenartige Vorstellung von Grammatik. Ich will wirklich nicht wissen, wie viele Menschen so etwas kaufen und gar nichts bemerken.


Ich, der Mörder.

Was es schon seinerzeit im Yps gab, entdeckte ich erst mit 32. Zum geburtstag bekam ich die Urzeit-Krebse geschenkt und freute mich auf neue exotische Haustiere. Immerhin auch ein Spinnentier, so ein Krebs. Genau genommen schienen sie mir nicht sehr spinnenartig, aber wer nimmt hier schon was genau.

Jedenfalls möchte ich hiermit alle warnen, die ebenfalls diese putzigen Kerlchen pflegen. Es ist überhaupt keine gute Idee, eine Futtertablette für Welse in das winzige Behältnis zu geben, damit ordentlich Futter zugegen ist. Nach nur einem Tag schwammen erst alle oben, dann wieder unten. Nur hin und her schwammen sie nicht mehr. Wahrscheinlich überfressen. Kenn ich ja selbst. Man soll auch nicht mit vollem Magen schwimmen gehen.

Um es an Gottes Schöpfung wieder gut zu machen, liegen nun die nächsten Eier im Wasser. Man lernt ja nie aus.

Wenn Umlaute nicht gehen, versuch ein ä

Kunst im Schacht.

Vor einiger Zeit hatte ich es mal erwähnt: Unser Mehrfamilienhaus wird fortan von Kunstschaffenden verschönert. Gab sich der Künstler einst noch damit zufrieden, Alete-Weihnachtskalender mit besonders schönen Motiven im Hausflur aus-, bzw. abzustellen und mit der Aufschrift "Wenn Ihnen gefällt, nehmen Sie!" feilzubieten, ging er oder sie schon bald dazu über, auch selbst den Pinsel kreisen zu lassen.
Die mal surrealistisch-kubistischen, mal naiv-blümeranten Arbeiten mit gewagtem Strich wurden ebenfalls im Erdgeschoss platziert und harrten dort ihrer Liebhaber. Da das Hochhaus-Pack allerdings nicht besonders kunstaffin zu sein scheint, stand der Käse dort nur rum. Traurig, war die Idee an sich doch recht liebenswert.

Und so fand der Künstler, der sich mittlerweile in einer fortgeschrittenen Schaffensperiode wähnt und daher seine Werke auch signiert, einen neuen Weg, den Leuten seine Liebe zur Kunst aufs Auge zu hauen: Das Treppenhaus wurde über fünf Stockwerke ausführlich mit Gemälden behangen. Erziehung ist halt nicht immer eine freiwillige Angelegenheit. Da muss man schon mal mit Nachdruck agieren.

Es kam wie es kommen musste: Ein Bild wurde entwendet!
Ein natürlich komplett anonymer Hausbewohner erregte sich schriftlich an der leeren Wand per offenem Brief:

"An den Bilderdieb!!!
Dem Bilderdieb sollen die Finger abfaulen, oder jeden morgen der Geier auf den Kopf scheißen. Aber als A-Sozialer, dem die Reklame, der Wochenkurier oder Stadtanzeiger im Briefkasten stört, diese aber nur auf dem Boden schmeißt und nicht bis in den Papierkontainer schafft, kann man nur, wegen zu wenig Verstand bedauern.
Als Mensch zu dumm,
als Schwein zu kleine Ohren.

Hausmitbewohner."



Und der Brief hatte gesessen, wie ich heute morgen beim Verlassen des Hauses bemerkte. Die Bilder standen wieder im Flur. Lässt sich ein Ganove denn so leicht einschüchtern? Ein Buschklepper, ein Raubritter, ein Langfinger, ein Schurke ... und so schnell knickt er ein? Oder dachte da wer, dass die Bilder immer noch umsonst zu haben seien? Jetzt, wo sie signiert sind?


Nein.
Denn den wiederbeschafften Leinwänden lag ein Zettel bei, den der Aufzug-Monteur der Firma Otis dort hinterließ:

"Die Bilder habe ich in der Schachtgrube unter der Aufzugsanlage gefunden."

Und tatsächlich: Der Spalt zwischen Boden und Aufzugskabine lädt geradezu dazu ein, dort Werke allzu aufdringlicher Künstler zu versenken.
Einerseits ist es sehr traurig, mit wie viel Groll und Unmut mancher Mitmensch durch seine Existenz stapft, dass er es für nötig befindet, derlei zu tun. Andererseits ist es für den stillen Beobachter natürlich eine Belustigung erster Kajüte.

Tina Dico im Bahnhof

Tina Dico tut viel Gutes. Nicht nur, dass sie für Amnesty International schaffen geht, wenn sie grad mal nicht unfassbar eingängige Ohrbohrer von erster Kajüte komponiert, nein, sie hat mir ja quasi auch meinen Hasen beschafft. Mit "hör mal, kennse?" und einem iPod fing alles an.
Und weil Frauen so wichtige Details nie vergessen, kredenzte mir die meine ohn' jeglichen Eigennutz zwei Karten für Tina Dico, die wir gestern im Bahnhof Langendreer zu Bochum zur Einlösung brachten.

Verdammt, wir hatten es wirklich geschafft! Wir saßen ganz vorn, ja, ich konnte sogar die Füße bequem auf die Bühne legen und wurde nichtmal vom Personal dafür ermahnt. So lehnte ich mich zurück und ... musste mich auch schon wieder aufregen! Es ist ja mein Leben. Zum Weglaufen! Denn da vorn, da, wo die wahren Fans sind, da waren sie auch. Nämlich einer von denen, die man auf jedem Konzert zu treffen verdammt ist, denen man schon an der Frisur ablesen kann, dass man sie gleich hassen wird ...
"Jaha, gestern war ich schon bei Heather", protze er stolz seinen Sitznachbarn an und meinte wohl Heather Nova. "Die Heather is ja mit ihrer ganzen Family unterwegs, weisse. Hier, die hat ja ihren Mann da und ..." ach, was soll ich es alles wiedergeben. Er sei vorgestern auch schon bei der Tina gewesen. So wie vorvorgestern. Was wohl Heather sagt, wenn er dauernd bei der Tina rumhängt? Wahrscheinlich ist sie sehr froh.
Sein Sitznachbar wusste aber zu kontern. Der, der so aussah, als gehöre er zur Familie Ludolf, die ihn im Fernsehen allerdings berechtigt nicht dabei haben will, hatte eine Tüte dabei, in der er die Heimausdrucke seiner Fotos vom Vorabend mit sich herum trug. Von Tina. Da war er vorgestern auch schon. Hmm, lecker Tina. Schön nah dranne, hmmm. "Ah!", rief der Kumpel von Heather, "dann gehörte der zu Dir, der mir die ganze Zeit vor der Nase rumstand da mit seiner Kamera! Das soll er heute aber nicht machen!" Peinlich berührt widmete sich der Gescholtene seinem Mikrofon, das er zwanzig Minuten lang total heimlich an seiner Jeansjacke antüddelte, aus der dann eine meterlange Kabelschlaufe herausstand. Als er fertig war, kam der Bühnenanweiser, der sich das Schauspiel wohl auch erst ansehen wollte, und untersagte ihm heimliche Mitschnitte.
Und da stand er auch schon. Der offensichtliche Bruder vom Ludolf. Auch er sah aus wie hingeschissen, und wir wussten ganz genau, was die beiden mit den Fotos von Tina zuhause tun. Um ihm gleich klarzumachen, dass das mit dem Vor-der-Nase-Rumstehen auch bei mir nicht zur Freude gereicht, legte ich mein Bein wieder auf die Bühne, um ihm seine Grenze aufzuzeigen und schenkte ihm einen Blick, der ihm klarzumachen schien, dass er schlimm stürzen wird, wenn er nervt. Er bewegte sich den ganzen Abend nicht über die magische Schwelle, obwohl er mich mehrfach bettelnd ansah. NEIN!

Dann ging das Licht aus und ich wollte all das vergessen.

Die Vorband bestand aus einem hageren Typen mit schiefen Zähnen, der dringend mal was essen sollte. Er hieß Nils Holgersson oder so und sei in Tinas Band, dürfe aber zum Aufwärmen seinen eigenen Kram zum Vortrag bringen. Das tat er auch nachdrücklich. "It's ooooooooooooooonnn!!!!!!! It's ooooooooooooffffffff!!!!!!!!!!" waren die einzigen Worte, die er immer wieder rief und damit das Bochumer Publikum sichtlich irritierte. Was ist on und off? Er verriet es nicht. Wenige Minuten später hatte er uns allerdings im Sack. Der, der mit eigentlichem Namen (ich recherchierte das später) Helgi Jonsson heißt und auch genauso aussieht, bewies Humor, als er mit gebrochenem Deutsch seinen nächsten Titel anzusagen versuchte. Er gab sich redlich Mühe, unserer Muttersprache Herr zu werden. Das allein ist nicht witzig. In der Tat witzig fand ich, dass er den nächsten Song in allerfeinstem Österreichisch ansagte. "Verstehns mi, wenn i Deutsch red?" Wunderbar!
Wunderbar war allerdings auch die musikalische Darbietung des Isländers mit Wohnsitz in Österreich. Meine Fresse! Dachte ich nach der Einleitung noch, dass das hoffentlich schnell an uns vorübergeht, saß ich in den nächsten 20 Minuten sehr stramm da und erwischte mich einmal mit offenem Munde. Das letzte Stück beendete er mit einem Zupfmuster auf der Gitarre, bei dem er grob versagte. Er brach es kichernd ab und gab zu, dass es sein Vater gewesen sei, der dies auf der CD eingespielt habe. Ob das nun gespielt war oder nicht, sei dahin gestellt. Sympathisch war es allemal. Mein lieber Herr Gesangsverein. Der Applaus, der ihn von der Bühne geleitete, zeigte, dass nicht nur ich so dachte.

Und dann kam er wieder. Hinter Fräulein Dico und dem dritten im Bunde, Dennis Ahlgren, der ebenfalls sehr zurückhaltend aussah und sich ebenfalls als Musiker von ganz weit oben herausstellte. Dass die zwei Jungs so lumpig daherkamen, war vielleicht das Konzept der Dico im Kleid. Für mich ging es nicht auf, denn das "kleine Schwarze" am Leib der Sängerin hätte auch von KiK stammen können. Ich kam etwas ins Grübeln, da ich doch der Meinung war, dass sie ein wenig faltig um die Augen sei. "Die is fünf Tage älter als ich! Guck mal wie alt die wirkt!" "Du bist bescheuert", war die Antwort, die weitere Worte sinnlos machte. Was meiner Liebsten ebenfalls entging: Die Dico geht wie ein Bauer! Vielleicht waren's die Schuhe. Ich weiß es nicht. Doch es nahm ein bisschen den Zauber.

Über zwei Stunden gab es allerdings Zauber vom Allerfeinsten. Wie drei Leute derartig dichte Atmosphäre schaffen können, indem sie immer wieder zwischen Klavier, Posaune, Gitarren und Schlagzeug hin und her hopsen, war für mich wesentlich beachtlicher als die atomgenaue und überirdische Spielpraxis von Porcupine Tree, die ich zuletzt sah. Jaja, der Vergleich hinkt auch völlig, aber Feeling ist Feeling. Und davon war die Hütte voll. Zwischendurch hatte man immer mal das Gefühl, einer Jam-Session beizuwohnen, bei der die Musiker seit zweihundert Jahren aufeinander eingespielt sind. Keine Spur von gebuchten Mitarbeitern. Man hätte die Augen schließen können, um sich dem hinzugeben, aber das Gezauber von Ahlgren und Nils Holgersson war zu hübsch anzusehen. Der Hase drückte sich indes ein oder zwei Tränchen weg.

Den Abschluss gab Tina allein und verbaselte sich zum Ende selbst ein bisschen, was nur zeigte, dass sie wirklich selbst spielt. Durchweg ne glatte Eins! Und das für 22 Euro. Da gehnwe wieder hin! Die einzige Frage des Abends war nur: Wo ist der Jens? Dem hätt' das Spaß gemacht.



Danke, Krümel! You glow in the dark!

Eigene Fotos gibt's auch, aber da kommt wieder wer nicht ins Netz, um sie mir zu schicken.




Grünschnabel

Über drei Wochen lang haben mein Partner und ich für die Prüfung zum Grüngurt geackert und gelitten. Nun ist es geschafft! Ha! Wir sind grün um die Hüften.

Der Grüngurt ist nicht unerheblich. Sind es doch grob 84 Techniken, die in Reihe gezeigt werden wollen. Für den Gelbgurt lernt man 27 Techniken, für den Orangegurt bereits 58. Heute ratterten wir bereits 84 Attacken und Abwehren gegen Klammer-, Festhalte-, Faust-, Tritt-, Messer-, Stock- und Pistolenangriffe und einiges mehr runter, wobei das eigentliche Problem die Konzentration ist, wenn man doch nach drei Vierteln der Zeit einfach liegen bleiben möchte. Und wenn man selbst den ganzen Kram einmal durch hat, steht da noch ein Partner, mit dem man Selbiges noch mal durchleben muss. Hin und wieder kam ich mir vor wie in der Mathe-Klausur zum Abitur damals. Ich wusste auch überhaupt nichts mehr, nur hatte ich da den Vorteil, das ich sitzen und grübeln konnte. Und es gab auch keine Zuschauer. Wenn ich was nicht kann, dann ist es Sachen merken.

Nicht unerheblich ist der Grüne auch, weil hier zum ersten Mal von Seiten der Prüfer wirklich sehr genau hingesehen wird. So gab's auch gleich danach erstmal nen "Anschiss" für mein mehrmaliges "Ne, komm, nochmal" oder "Wart mal grad" während der Prüfung. "Das kannse draußen auch nicht sagen!"
Den weißen Gurt gibt's gratis zum Anzug, den gelben kriegt man für's Erscheinen zur Prüfung, der Orangegurt kommt, wenn man bei der Prüfung auch noch alles auf die Kette kriegt – für den grünen muss man schon ein bisschen was vorzeigen. Der halbe Weg zum Schwarzen ist geschafft. Und die hellen Gurtfarben habe ich abgelegt. Jetzt folgen "nur" noch Blau und Braun, wofür ich mir jetzt schon in die Buchse mach. Immerhin: Onkel Säc hat mit dem Grüngurt vor langer Zeit schon Skinheads erlegt, wenn ich mich recht entsinne.

Ich bilde mir nix ein auf so nen Gurt. Der hält nur die Jacke zusammen. Für mich isses aber durchaus was: Wer wie ich bis ins 29ste Lebensjahr auf der Couch lag und sich grämte, dass er zu unfit ist und das alles nie können würde, der weiß sich an solchen Tagen auf die Schulter zu klopfen. Ich erhielt nie Sporturkunden in der Schule und bekam auch nie was Besseres als ne 4 im Sportfach. Bällchen haben mich nie interessiert. Zigarettchen und Fernsehen schon eher. Dass ich jetzt meine dritte Kampfsport-Urkunde an die Wand nagle, lob ich mir.

Ging ich doch mit dem Gefühl von der Matte, dass ich zwar bestanden, aber ausschließlich Scheiße gemacht habe, kam beim Umziehen auch noch keine rechte Freude auf.

Aber die Frau meines Herzens hat wie so oft alles gut gemacht, als sie mich im Vorraum mit meinem neuen Gurt in der Hand winkend begrüßte. Und es gab noch ne Tafel Ritter Sport mit ganzen Nüssen, was wohl metaphorisch zu betrachten war. Dank dem Hasen! Auch für die Geduld in den letzten Tagen.

Dank auch den Mitschülern aus den Jitsu- und Karate-Kursen, die immer wieder zur Unterstützung antreten und sich auch heute mit nem Wässerchen, viel Lob und Handschlag in mein Herz zuschauerten. Manch Freund und Schwarzgurt-Träger "konnte" ja heute nicht kommen, um dem zu huldigen, der für ihn nach Düsseldorf kommt und zwei Stunden filmt. Punkverräter!!!

Auf geht's zum Blaugurt! In sechs Monaten sind's dann 115 Techniken und ich sollte langsam anfangen, mir ein System von Eselsbrücken zu errichten.

Steven Wilson mag keine MP3s

Der Mann hinter Porcupine Tree promotet anders.
Ich muss mal wieder den guten alten CD-Player anwerfen. Fühle mich schmutzig. Obwohl ich seine Alben stets kaufe. Schlimm.










Ignorante Hardware

Schon toll, so ein Multifunktionsgerät. Der Canon MP610 druckt fabelhaft, scannt erträglich und ist somit für ne kleine Mark ein guter Freund im Home-Office.

Sagte ich, dass er erträglich scannt? Wer Multifunktionsgeräten skeptisch gegenüber steht, wird jetzt herzlich kichern. Die Scheißkiste scannt nämlich NICHT, wenn ... na, ne Idee? ... eine Tintenpatrone leer ist! DA FLIPP ICH AUS! "Der Drucker befindet sich im Wartungszustand". Tinte leer, Scanner nicht erreichbar. Ich krieg's im Kopp.

ABZIEHER!

Und wieder eine!

Das Wesen der Karikatur ist die Übertreibung, nicht die Verhohnepiepelung. Daher ist es natürlich überhaupt nicht so, dass die Liebe der Karikatur im Wege stünde. Der eigene Anspruch schon.
Hier also nun die nächste im Bunde: in rehäugiger Verzückung, mein Arschhase.