Raucherbeine

Wenn ich nicht rauchen würd – ich könnt gar keinen Sport machen.
Es ist toll: Im Zuge des Raucherdiskriminierungsgesetzes und natürlich weil es sonst unsagbar ekelhaft wäre, werden Raucher in unserem Büro ausgesperrt. Eigentlich werden sie eingesperrt. Nur halt woanders. Sie werden in ein Kabuff gepfercht und lauschen in ihren stündlichen voll bezahlten Nikotinpausen einer Lüftung, die einem die Haare rauft. Aber:
In diesem Kabuff steht ein Hocker. Und Freunde, den weiß ich zu nutzen.

Beim Kampfsport ist Treten in der Regel ungemein hilfreich. Bis vor nicht allzu langer Zeit war ich allerdings derart gelenkig, dass ich maximal ein Knie zertreten konnte. Das schafft durchaus schonmal Eindruck beim potentiellen Opponenten, sieht aber sonst eher lustig aus. Man kämpft ja auch selten gegen Dackel. Bin ja gar nicht bei der Post. Seis drum.
Der Hocker ist mein Freund. Mit seiner Hilfe kann ich wunderbar meine Beine dehnen! Jede Stunde eine Kippe macht rund acht mal täglich Dehnübungszeit. Sonst gibts da ja nix in dem Kabuff. Ok, ich lauf seit Tagen wie auf faulen Eiern, aber irgendwas ist ja immer.

Nachdem ich ne Woche lang nach der Arbeit direkt komatös hinschlug und nicht trainierte, kam heute wieder die verhassteste aller Trainingseinheiten. Treten. Treten. Sonst nix. Vorne, hinten, seitwärts, Schritt. Und siehe da! JAAAA! Ich suchte meinen Fuß vergebens auf Kniehöhe des Partners! Ich war längst an seinem Hals! Dabei war er immer noch genauso groß wie vorher! Das irritierte mich noch mehr als ihn. Da man beim Training aber etwas mehr Abstand als auf der Kirmes hält, tat er sich nix.

Fazit: Das schafft was! Erfahrungsgemäß werde ich morgen nicht laufen können, aber übermorgen geht's weiter. Muss ja auch mal was bei rumkommen bei der ganzen Raucherei. Is eh so teuer.