Fleisch ist unser Gemüse

Man soll sowas eigentlich nicht tun. Es ist dekadent oder armselig, je nach Blickwinkel. Und in keinem Fall ist es dem Darmfrieden zuträglich. "All you can eat" erinnert mich ans "Große Fressen".
Es ist nun 23 Stunden her, dass ich geschätzte drei Liter altes Mischöl garniert mit verbrannter Kruste an trotzdem trockenen Fleisch aß. Dazu gab es triefende Meisenbollen, einen Quotensalat und die Mond-Pommes von voriger Woche. Letztere natürlich nur zum ersten Gang. Man isst es dennoch. Und viel davon. Denn man weiß, dass einem nach einem Teller der Verdauungstrakt aufs Dach steigen wird. Also stopft man schnell nach, bis es grade so hoch steht, dass man ins Auto einsteigen kann, ohne dass es überläuft. Also das Essen, nicht das Auto. Ist ja kein Cabrio. Denn das Unwohlsein im Magen geht schneller vorbei, wenn man den Druck genügend steigert. Die 12 Euro hat man eh bezahlt, da will man wenigstens was von spüren. Wir sind ja Wirkungsesser. Ganz anders als kleine Afrikaner.

Ich mach das nie wieder. Mein Gewissen rebelliert. Obendrein: soviel Rennie und Lefax hab ich gar nicht im Haus, dass ich gleich unter humanitären Gesichtspunkten trainieren könnte. Andererseits ... wer hätte den Müll denn sonst fressen sollen? Und wieviele Tiere müssen pockennarbig und eitergequollen auf ihren Tod warten, damit wir immer so nen Unfug machen können? Und was für ein Tier war das eigentlich, dass es so kleine Rippen hatte? Die geäußerte Vermutung, dass es sich hier um Dackel handeln könnte, will ich gar nicht unbedacht verhallen lassen. Und wieso kann ich nicht aufhören, immer an so viele Dinge zu denken?