Monet

Da fällt mir ein, dass ich die Wuppertaler Monet-Ausstellung völlig vergessen habe. Läuft noch!

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Freitag, Februar 12, 2010 by hodi aka raketenmann 3 Mal Senf dazu
Seit jeher weiß ein jeder: Telefon- und Mobilfunkverträge, ja auch solche, die uns das Internet nach Hause bringen, rührt man nicht an. Wenn sie einmal laufen, MUSS man die Finger davon lassen. Ansonsten drohen finanzieller Ruin, Nervenzusammenbruch und Ärger mit Anwälten und vor allem mit Hotlines. Man guckt alle paar Wochen aufs Konto, ob nicht doch statt 20 2000 Euro abgebucht werden, und gut is. Dies ist ein Erfahrungswert, der zu den wichtigeren im Leben gehört. Ein Wechsel zu Arcor hätte mich einmal fast den Verstand gekostet und ich bin aus dem Vertrag gekommen, weil selbst Arcor eingesehen hatte, dass hier alles daneben ging, was daneben gehen konnte. Hinweis: NIEMALS Arcor! (Bitte: Bitte kein "Bei mir läuft mit Arcor alles super" in die Kommentare tippen. Ausnahmen bestätigen immer die Regel).

Die Telekom ist mir seit Erfindung des Eintopfs ein rotes Tuch. Vor zwei Jahren bekam ich von einem Anwalt des rosa Irren einen Brief, der mir mitteilte, dass ich binnen einer Woche die DSL-Rechnungsschuld für die letzten drei Jahre zu überweisen habe. Vielleicht waren es auch vier, ich weiß es nicht mehr. Der Rechnungsbetrag war dementsprechend. Da es wirklich sehr lange her war, dass ich bei der Telekom solche Verträge laufen hatte, antwortete ich dem Anwalt, er möge seinen Mandanten doch bitten, nochmal mit Brille die Akten zu prüfen und erhielt nie wieder Post.

Dann kam mir Apple ins Gehege meiner Vernunft. Ich wollte dieses iPhone haben! Lang hielt ich durch, aber dann brach ich ein und ging zu einem Vorposten des rosa Belzebubs. Ich unterschrieb den Vertrag, hackte das Telefon und schob die gute alte O2 Karte rein, die es seit Jahr und Tag anstandslos tut. Und ich war so naiv, zu glauben, dass wirklich nur die monatliche Grundgebühr der Telekom anfällt.

Ich bin faul. Und ich habe wenig Zeit. Deshalb guck ich auch nicht andauernd nach Rechnungen und derlei. Zahlen sind meine Feinde. Telekom bucht was ab, alles klar. Wird schon stimmen. Dabei übersah ich 10 Monate lang, dass mir der rosa Zipfelmütz den doppelten Betrag abbuchte.

Ich rief also die Hotline an und fragte höflich nach. Man erklärte mir, dass ich zwei Verträge abgeschlossen habe und der Betrag völlig ok sei. "Mitnichten!", intervenierte ich. Man ließ mich erläutern, räumte einen Fehler ein und bat mich, die Sachlage schriftlich zu erörtern. "Kein Problem, dann wird Ihnen das Geld zurückerstattet." Eine schöne Spareinlage, dachte ich und freute mich auf mein Geld.

Doch es geschah nichts. Ein weiterer Anruf ergab, dass ich Rechnungsprüfungspflicht hätte und daher wahrscheinlich gar nichts erstattet bekäme. Aber ich solle mich nochmal schriftlich ... blablabla ...

Ein paar Tage später erhielt ich zwei Briefe der Telekom. Aha! Also einmal ein Entschuldigungsschreiben und einmal ein Scheck. Geht doch.
Von wegen. Ich erhielt für beide Rufnummern einen einzelnen Brief, der mir mitteilte, dass ich nicht so einfach bestehende Verträge kündigen könne. Da könnt ja jeder kommen.

Also nochmal die Hotline angerufen.
Ich könne nicht einfach Verträge kündigen. Das wisse ich schon. Ich wolle nur auch keinen kündigen. Ich müsse ja keinen kündigen, den ich nie abgeschlossen hätte, betonte ich sanft. Der Hotlinemann las mir einen Brief vor, den ich bekommen hätte. Dieser besagte, dass ich einen Vertrag bei einem Händler in Dortmund abgeschlossen hätte. Zudem hieße ich Herr Behrend. Ich wurde ungeduldig und betonte, dass ich weder diesen Namen trage noch irgendwas mit Dortmund am Hut hätte. "Ja, hmm ...", zweifelte der Hotlinehase an seinen Unterlagen, "ich hab hier eine Unterschrift für einen Vertrag. Für den anderen nicht, hmmm ... Wenden Sie sich doch schriftlich an die Buchhaltung. Die ist heute nicht mehr im Hause."

So schrieb ich den ganzen Sermon noch mal hin, mit der Bitte, es auszudrucken und jemandem zu zeigen, der Vernunft besitzt. Ich sei auch sehr interessiert an einem Beweis, dass ich unter dem Deckmantel meines Decknamens "Agent Behrend" Verträge abschließe, die ich auch nicht unterschreibe. Obendrein sei ich nicht der Ansicht, einen Vertrag kündigen zu müssen, den ich selbst nie abschloss. Man schrieb mir daraufhin eine Mail des Inhalts, dass man mir die zuviel eingezogenen xxx Euro gutschreiben würde.

Was bedeutet "gutschreiben"?, fragte ich mich. Also rief ich wieder an. Der mittlerweile vierte Telefonist teilte mir mit, dass der (stattliche) Betrag nun gutgeschrieben sei, was bedeute, dass ich nun monatlich nix mehr zahlen müsse. "Naja, so läuft das aber nicht, mein Guter, sie können nicht einfach abbuchen, was sie wollen und dann frei wählen, wie sie das zurückgeben. Und dann noch ohne Zinsen, oder was?" Ohnehin sei ich nicht mehr lang genug an diesen Vertrag gebunden, dass sich diese Option anbiete. Ich ahnte es schon: "Das geht nicht anders. Bitte wenden Sie sich per Mail an die Buchhaltung." Seufz

Auf eine weitere Mail bekam ich keine Antwort mehr. Deshalb rief ich nun noch mal an. Mittlerweile war ich so vertraut mit dem Vortrag des Geschehens, dass ich es in unter zwei Minuten auf den Punkt brachte. "Ja, sie können sich aussuchen, ob wir den Betrag auf ihr Konto überweisen oder sie ihn verrechnet bekommen und dann quasi nichts mehr zahlen müssen." Und dann kam mein Lieblingssatz: "Wenn sie eh genug Geld auf dem Konto haben, würde ich empfehlen, dass wir einfach monatlich nichts mehr abbuchen." Als ich meine Fassung zurück erlangt hatte, wählte ich die Rückerstattung auf mein eh überfülltes Konto, woraufhin man mir versprach, dass das Geld in etwa einer Woche eintreffen müsse.

Ich bin gespannt.

Meidet die Telekom!

Vom Erlernen der Weitsicht.

Freitag, Februar 12, 2010 by hodi aka raketenmann 1 Mal Senf dazu
Von "fahren" kann man nicht mehr sprechen, sobald eine Schneeflocke gesichtet wurde. Vielen, ja den meisten, ist nicht klar, dass es höchst unwahrscheinlich ist, auf gerader Strecke plötzlich seitlich in den Tod zu rutschen. Höchst wahrscheinlich ist es indes, dass die knapp 70 Autofahrer hinter dem stur auf sein Recht auf Angst Beharrenden, komplett ausrasten. Ich rede hier nicht von innerstädtischem Verkehr, sondern von Landstraßen, die irgendwann aufgrund der Erdkrümmung am Horizont verschwinden und fern jeder Fußgängeraktivität sind.
Meine Lieblingsdisziplin ist "Steigung". Hier wird klar, dass der Mensch als solcher gar nicht zum Führen eines Kraftfahrzeugs geeignet ist, weil ihm einfach Kontrolle und vor allem Logik vollends abgehen. Gehen wir davon aus, dass es mal wirklich glatt ist. Vor uns liegt eine Steigung, die wir nehmen müssen, um im trauten Heim Wärme zu finden. Immer, wirklich IMMER finde ich mich HINTER einem wieder, der mit möglichst geringer Geschwindigkeit den Berg RAUF will! Vielleicht, weil er meint, er bekäme mehr Bodenhaftung, wenn es unter den Reifen taut. Es ist zum aus der Haut fahren!

Heute allerdings wurde ich für's Hinterhertuckern belohnt. Wie ich so durch die Vorstadt rolle, werde ich einer Horde Jugendlicher gewahr, die grad am Straßenrand so richtig lustig ist. Coole Typen halt, grade Schule aus, Manga-Frisur, Ische dabei, alles klar. Trotz der Reife, die ich an ihren Frisuren ablesen kann, haben sie einen Mordsspaß mit Schneebällen. Und als sie den Bagger auf meiner Gegenfahrbahn sehen, wissen sie eines: Dort ist das Ziel! Also allemann nen Schneeball in die Hand und ab dafür! Ein riesen Schabernack! Paff! Peng! Schepper! Ich, der grade auf gleicher Höhe tuckere, bin beeindruckt vom Lärm des Bombardements. Das Gejohle der Jungmänner sagte mir, dass alle Bälle getroffen hatten.
In das Freudengeschrei mischten sich aber plötzlich andere Geräusche. Es waren die Bremsen des Baggers und die panisch rutschenden Reifen des Autos dahinter. Das Jubeln brach jäh ab, als ein völlig untypischer Baggerfahrer aus der Kabine stürmte. Dieser war nicht so wie man es kennt. Er war nicht dick und durch Suff dem Tode nahe. Er war jung und athletisch. Und sehr erregt.

Die schlimmste Form von Aggression ist nicht die Raserei. Ein kopfloser Gegner ist nicht so wild. Das Zusammenspiel von innerer Ruhe und zügiger Entschlossenheit indes macht klar: Jetzt gibt's auf's Mett, und zwar nicht zu knapp. Eben letztere Haltung war dem Bauangestellten deutlich anzusehen, als er mit erhobener Faust dem ersten Werfer das Revers zerknitterte. Er wusste genau was er tat.

Meine Chronistenpflicht findet hier ein abruptes Ende. Es tut mir leid. Herzliches Lachen und bittere Verzweiflung kämpften in mir, denn ich konnte dort verkehrsbedingt nicht bremsen. Ich schwöre, dass ich nicht geholfen hätte, aber allzu gern hätte ich vom Ende und vom Lerneffekt berichtet. Schade.