Endlich wieder Zeit.

Mal so nebenbei. So langsam gewöhn ich mich dran, Urlaub zu haben. Deshalb gehen schon wieder die Nächte drauf. Und so komm ich auch endlich dazu, das Cintiq gebührend zu nutzen.

Vorgestern ein bisschen mit Corel Painter Sketch Pad herumgetüddelt. Das macht Laune, denn ich hab noch nie eine so echt wirkende Bleistift-Imitation gesehen. Schon war er da, der Harald. Den Rest hab ich wie üblich in Photoshop nachgelegt. Nach dem Hochskalieren auf A3 lässt die Schönheit des Corel-Gekritzels nach, wofür das Programm allerdings nix kann. Für nen Abend nicht übel. Hab da schon weitere Ideen; mal sehen, wann ich's fertig bekomme. Ich hab derzeit drei Gemälde gleichzeitig in Mache. Arbeitslos müsste man sein.

Wieder eine.

Mein Speed-Paint-Portrait. Nölia, New York, 1923.

Die hat sich gefreut wie ne Schneekönigin. Danke!


Das Gerät

Es ist schon einige Jahre her, dass ich einen Monitor sah, auf dem man malen konnte. Das Ding hieß Wacom Cintiq, galt als der Oberhammer und kostete entsprechend. Es sollte mir fortan im Kopf kleben und als das Maß aller Träume gelten. Unerreichbar vom Preisniveau, irgendwo bei 6000 Mark, meine ich. Obendrein war mir klar, dass das für mich ein dolles Spielzeug wäre und nicht mehr.

Für den Laien sei erklärt: Es geht hier um Grafiktabletts. Das sind nicht die Dinger, die der Maler in der Hand hält, um seine Farben drauf zu mischen, wenngleich sie eigentlich schon sowas sind. Nur viel teurer, weshalb man nicht mit Öl darauf malen sollte. Das Grafiktablett als solches ermöglicht es zunächst, den beiliegenden Stift anstatt einer Maus zu benutzen. Das tut dem Arm gut. Der Stift ist mitunter aber auch so weit ausgereift, dass er den Druck erkennt, den ich mit ihm ausübe. Ja, sogar den Winkel, in dem ich ihn führe. Es gibt ein paar Hersteller solcher Tabletts; für mich und meine Zwecke ist die Firma Wacom die einzig ernst zu nehmende. Dies als Einführung.

Ich muss ungefähr 10 Jahre alt gewesen sein (das dürfte dann 24 Jahre her sein), als meine Mutter verzweifelt versuchte, ein Malprogramm für den Commodore C64, meinen ersten Computer, zu bestellen. Ich sehe sie noch vor mir, wie sie Telefonbücher wälzt und den dicken grünen Hörer hält. Ich hab nie eins bekommen. Doch heute ist ja alles besser.

Als ich 2004 mein erstes Grafiktablett auf dem Tisch liegen hatte, war ich erstmal verblüfft ob der Möglichkeiten, hab sie aber kaum genutzt. Rumpinseln in Photoshop. Mehr schlecht als recht, und selbst wenn mal was bei rauskam, sah es ziemlich nach Computergrafik aus. Das Ding war ein Wacom Graphire 2, mit klarer Plastikfläche, die nach drei Tagen glatt wie ein Spiegel war, sich nicht tauschen ließ und nicht so wirklich ein Gefühl von irgendwas aufkommen ließ. Der Stift war ein klappriges Plastikteil und wirkte wie ausm Spielzeugladen. Das hatte alles so gar nichts mit klassischem Zeichnen oder Malen zu tun wie ich es mal gelernt hatte. Für Bildretuschen eignete sich das Ding aber ziemlich gut. Nur sind die nicht so mein Hobby.

Als ich dann aber doch merkte, wie viel Spaß es machen kann, auf dem Computer zu pinseln, sollte es nach zwei Jahren mal was Besseres sein. Ein Intuos3 war seinerzeit state of the art und in der Größe A4 schon nah dran an der Grenze meiner finanziellen studentischen Möglichkeiten. Aber hey, keine Krümmel mehr vom Radieren, keine sauigen Finger und - man muss es zugeben: eine Rückgängig-Funktion ist nunmal was Feines. Da kam der riesige Zeichenblock nicht mit, wegen dem ich mal mit tauben Beinen beim Arzt saß, weil ich mir ne Nacht lang kniend auf dem Fußboden die Durchblutung gestoppt hatte. Jaja, so geht Einsatz.

2009 erschien die Intuos4 Serie. Mit den 2048 Druckstufen und einem Touchring hatten sie mich. Und als ich sah, dass die Tastenbelegung nun per OLED neben den Tasten aufleuchtet, bestellte ich umgehend. Die Oberflächen fühlten sich nun rauer und etwas echter an, hatten nur den Nachteil, die völlig überteuerten Stiftspitzen in zwei Wochen runterzunudeln. Dafür hab ich jetzt für die nächsten zwei Jahre welche hier. Ein immenser Vorteil der Intuos4 Serie war überdies die nicht mehr spiegelglatte Plastikoberfläche des ganzen Teils. Schwitzige Finger pappten auf der raueren Oberfläche nicht so.
Dennoch fand auch ich den ultimativen Handschuh für die digitale Malerei: den smudgeguard. Ein Handschuh nur für den kleinen Finger und den Ringfinger sowie die Unterseite der Hand. Aus alter Fahrradhose, glaube ich. Für unfassbare 15 EURO kaufte ich das Teil und befand, dass es doch mehr schafft als der zersäbelte Baumwollhandschuh vom Bäcker. Das Intuos4 in A4 kostete damals 500 Euro und ich kratzte wirklich das letzte bisschen Geld zusammen und versuchte, nicht auf die Stimmen der Vernunft zu hören. Nun ... das Geld hab ich nie vermisst - das Tablett wollte ich bis heute nicht mehr hergeben. Immer noch nicht.

Denn nun ist es soweit. Einige Jahre hab ich's mir überlegt, im letzten Jahr hab ich konkret drüber nachgedacht, wie ich das immer noch 2000 Euro teure Teil namens Cintiq21UX auf meinen Tisch kriege.
Für den Laien sei es nochmal gesagt: Das Cintiq ist ein Monitor, in dem auch gleich ein Tablett vertüddelt ist, so dass man quasi auf dem Monitor malt.

Man sollte sich im klaren darüber sein: Mit nem teuren Hammer hämmert man die gleichen Nägel. Wenn ich Bleistiftzeichnungen mache, ist mir auch wurst, ob der Stift von FaberCastell oder von Ikea ist, solange er meinen Belangen nachkommt. Ich hab in meinem (Design-)Studium allerhand teure Farben, Pinsel und Stifte gekauft und immer recht schnell feststellen müssen, dass ein guter Zeichner auch mit billiger Wasserfarbe und nem ollen Spülschwamm bessere Bilder macht als ein Noob mit nen Mega-Set teurer Copic-Marker. (Mein Schwammbild wurde übrigens in der FH ausgestellt.) Es ist die Frage nach dem Nutzen, und da muss man echt versuchen, die Gier nach diesem oder jenen geilen Teil ehrlich abzuwägen. Im Büro arbeite ich immer noch mit nem Intuos3 und komme klar, auch wenn's etwas umständlicher ist.

Also versuchte ich, mir den Nutzen auszureden, indem ich mir nen Laden suchte, wo ich das Gerät mal testen konnte. Und das war nicht einfach. In Düsseldorf fand ich irgendwann den ungewöhnlichen aber empfehlenswerten 3DPowerstore und verbrachte dort etwa 1,5 Stunden in völliger Ruhe damit, mir dieses Ding schlecht zu reden. Leider fand ich keine Nachteile und der Plan ging nicht auf. Ganz im Gegenteil. Aber es gab eh grad keine dieser Geräte zu kaufen, da der Hersteller in Japan grad mit den Auswirkungen der Unwetterkatastrophe zu kämpfen hatte und die Bildschirme noch am Strand lagen. Als die Geräte wieder auftauchten, hatten sie seltsamerweise ein Update erfahren und brachten einige Verbesserungen mit. Glück gehabt.

Glück war es auch, als man mir 1300 Euro für mein altes Auto gab, das immer noch auf dem Hof stand und aufgrund des Glücks, einen Dienstwagen bekommen zu haben, nicht mehr benötigt wurde. Glück auch, dass ich einen nicht unerheblichen Zuschlag auf mein Gehalt gen Weihnachten erwarten darf. Und wenn einem so viel Gutes widerfährt, dann ist das einen Asbach Uralt wert. Da ich einen solchen nie trinken würde, bestellte ich das Cintiq. In der Hoffnung, dass ich mich freue, wenn es eintrifft und ich nicht ans Geld denke. Ich kann heute sagen: Ich jubilierte.

Ich hab's mir natürlich ins Büro liefern lassen. Wie schlimm das wär, abends nen Zettel zu finden, mit dem Inhalt, dass man es erst morgen holen könne. Einem Hund gleich erkannte ich das Tuckern des UPS-Wagens inmitten des Bürolärms, stürmte raus und umkreiste den Wagen, aus dem es alsbald unsanft befreit wurde, wie jedes andere Paket auf dem "zerbrechlich" steht. Wieder am Schreibtisch wollte ich nur sehen, ob Transportschäden vorlagen, während mich zwei seibelnde Kollegen beobachteten. Ich hatte das Ding ja schon getestet, aber dass MEINS auch so irre groß war! Hurraa! Mich beschlich nicht nur das Gefühl von Glück, nein, ich wusste auch, dass ich's mir echt verdient hatte. Herz-Hobbies kosten Geld. Das ist nicht wie ne Armbanduhr oder ein Fernseher. Und so packte ich es wieder ein und es wartete den restlichen langen Tag auf einem Karren vor meiner Nase. Schlimm. Ich habe an dem Tag zwei Anrufe von Druckereien bekommen, die die von mir erstellten Druckdaten bemängelten. Ich muss sowas gottlob selten machen, aber wenn man mir mit sowas an einem solchen Tag kommt, da kann man ja wohl mal Nachsicht walten lassen!

Zuhause wurde erst mal Staub geputzt und der Tisch eingerichtet. Und es wurde ERST das HANDBUCH komplett gelesen!



Und nun kommen wir zu dem Teil, auf den Interessierte schon völlig entnervt warten. Das ist mein Blog! Ich darf hier schwafeln wie ich will!

Das Wacom Cintiq21UX. Das Gerät.

Ich habe das Ding jetzt etwa drei Wochen hier stehen, bzw. liegen.
Eine meiner größten Sorgen war das Panel. Ich hab mir seinerzeit nach dem Diplom mal für vergleichsweise viel Geld einen EizoS2100-Bildschirm gegönnt, da der Schirm meines iMacs eigentlich nix taugt. Also gar nix. Im Sinne von überhaupt gar nix. Der Eizo steht bei prad.de immer noch in der Hitliste für Grafik und kann was. Ich bin also fast davon ausgegangen, dass das Panel des Cintiq ein Rückschritt wird. Fehlanzeige. Scharf wie Schilli bis in die Ecken und eine verdammt homogene Ausleuchtung, die selbst den Eizo schlägt. Allein der Farbraum ist beim Cintiq nicht so groß ... gemessen ... ganz ehrlich ... ich merk davon nix. Das Cintiq kommt mit Farbprofilen, die schon mal vom Start weg gut aussehen. Da ich aber nix glaube, hab ich nochmal mit dem Spyper3Pro die Farben gemessen und ein neues Profil erstellt. Siehe da: Ein bisschen grünlich gewesen. Ein bisschen sehr. Nun isser ein bisschen rötlich. Ein bisschen sehr. Nicht ganz einfach. Nachdem ich das Raumlicht etwas runtergedreht habe, sah die nächste Messung aber ziemlich gut aus. Und mit der leb ich gern.

Der Ständer ist enorm schwer und macht nen stabilen Eindruck. Ich kann mich locker auf dem Bildschirm abstützen und malen, ohne dass es sich auch nur minimal bewegt. Mit Hebeln auf der Rückseite kann man das Cintiq nahezu flach legen oder in normale Monitorposition heben. Fast. Und da liegt ein dicker Knackpunkt. Denn ganz vertikal kann das Cintiq nicht aufgerichtet werden. Das ist sicherlich sinnvoll, da das Konstrukt irgendwann instabil wird, reicht aber nunmal nicht. Beim ganz neuen Cintiq24HD ist das schlauer gelöst, was das 24er aber für mich immer noch nicht attraktiver macht, da dieses nicht drehbar ist. Drehbar? Korrekt. Das 21UX lässt sich frei in jede Richtung drehen, was auch genau das ist, was ich mit einem Blatt Papier tun würde, wenn ich zeichne. Eine enorme Hilfe. Ein weiteres Manko des 21UX ist die Höhe, wenn es liegt. Denn es liegt auf dem Ständer und ist demnach auf einem normalen Schreibtisch einfach zu hoch, um es gemütlich nutzen zu können. Ganz flach würde ich es allerdings auch eh nicht legen.
Für die genannten Nachteile des Ständers habe ich allerdings auch schon eine prima Lösung gefunden: den Ergotron LX, einen Monitorarm, mit dessen Hilfe ich auch das 11 Kilo schwere Cintiq in nahezu JEDER möglichen Position nutzen kann. Also auch über den Tisch hinaus. Ich könnt gar im Stehen schackern. Das Ding kostet wesentlich weniger als man denkt und für 120 Euro erwirbt man die absolute Freiheit. Und die paar Mark machen dann in der Relation auch nix mehr. Hier geht's ja eigentlich um Grafiktabletts, aber den Ergotron-Halter empfehle ich wahrhaft jedem, der sich was für den Rücken gönnen will. Egal für welchen Bildschirm. Auf Youtube gibt es da so allerhand zu entdecken.

Das Bild ist also top. Und ich komm an alles ran. Was ist mit dem Rest?

Die Bedienung ist bekannt. Selbst die Treibersoftware ist dieselbe. Aber irgendwie ist doch alles anders. Früher malte ich auf dem Tisch, während das, was ich tat, auf dem Bildschirm, also ganz woanders passierte. Man gewöhnt sich dran. Aber nie so richtig. Zumindest ich nicht. Beim Cintiq ist man dabei, mittendrin, dran ... wie auch immer. Man arbeitet wirklich da, wo man den Stift hinsetzt und nicht nur virtuell. Und das ist scheißgeil. Lockere Geraden aus dem Arm, Kreise und all diese Dinge wollten mir auf dem normalen Tablett nie wirklich gelingen. Jetzt geht's. Mittlerweile ist auch so ziemlich jedes Programm, mit dem gemalt werden kann, in der Lage, die Arbeitsfläche virtuell zu verdrehen, um sich nicht selbst verdrehen zu müssen. Aber das verlangt immer einen Knopfdruck und derlei und geht obendrein auf die Rechenkapazität. Echt anfühlen tut es sich auch nicht. Auch das ist nun Geschichte. Ich dreh das Cintiq. Am Ergotron montiert sogar um 360 Grad, wobei man das dem Kabel nicht antun sollte.

Die Tabletts sind über die Jahre immer empfindlicher geworden. Mittlerweile sind wir bei einem minimalen Druck von unter einem Gramm, bei der der Stift seicht seinen Dienst beginnt. Bis zum vollen Druck, bei dem man gern voll zulangen kann, hat man 2048 Druckstufen, die einem wirklich erlauben, realistisch zu arbeiten.
Wirklich köstlich finde ich auch die neuen Touch-Strips, die sich nun HINTER dem Tablett befinden. Nämlich da, wo man die Finger hat, während der Daumen hübsch die Tasten auf der Vorderseite bedient. Ich habe tatsächlich von meiner seit Jahren angewöhnten Tastenbelegung Abschied genommen und komme mit dem neuen Konzept sehr viel besser klar. Mit je 8 Tasten auf jeder Seite hat man auch genügend Möglichkeiten. Zum Beispiel die, dass ich nun endlich den dicken Ersatzgriff für den Stift nutze, der den Nachteil hat, die zwei Tasten des Stiftes zu verdecken. Diese Funktionen (vornehmlich den Rechtsklick) habe ich nun auf dem Tablett und die Hand krampft mit dem "neuen" dicken Stift nicht mehr so.

Nachdem ich vergangenes Wochenende fast einen Geburtstag vergessen hatte, zu dem ich ein Portrait schenken wollte, war ich in schwerer Eile. Ich hatte noch 3,5 Stunden für das ganze Bild, damit ichs noch in die Stadt zum Drucken schaffe. Und voila ... es ging. Ok, nicht so detailverliebt, aber dieses Gefühl von Direktheit und Echtheit bringt scheinbar richtig Schwung. Das war das erste Bild, was ich von vorn bis hinten am Cintiq gemalt hatte.
Bei meinem momentanen Immer-mal-wieder-Projekt, dem Papst, machte ich die Entdeckung, dass ich mich sehr schnell in Details verrenne, wenn ich wie auf nem wirklichen Papier mit der Nase am Geschehen scheuere und Erbsen zähle. Beim Auszoomen erschrak ich etwas über die Detailfülle, die ich jetzt auch noch über den Rest des Bildes verteilen muss, damit's nicht komisch aussieht. Es ist also ein völlig anderes Arbeiten. Und es ist großartig.

Wie vor ein paar Jahren mit dem Intuos4 hab ich wieder viel zu tief ins Konto gegriffen, aber es ist jetzt schon klar, dass ich das wieder nicht eine Minute der nächsten Jahre bereuen werde. Drauf geschissen. Muss ja auch mal Spaß machen so ein Leben.

Und da ich an geeigneter Stelle die Werbetrommel trommelte, hält in den nächsten drei Wochen so ein Teilchen auch Einzug in mein Büro. Ach wie hübsch.







Aktennotiz "Suchtverhalten". Kapitel eins: Der Morgen.

Heute morgen aufgewacht. Keine Kippen im Haus. Dennoch keine Panik. Mal keine Zaretten gefrühstückt wie son Penner. War fit. Ging gut.
Aber ich hatte nen anderen Aufhörplan. Deshalb kurz los, Kippen kaufen. Jetzt bin ich nich mehr fit. Eine nach der anderen. Durchhänger. Lethargie. Hektische Lethargie.

Notiz ans Hirn: braucht keiner. Nur wer raucht, muss rauchen. Dann aber ohn Unterlass. Die eine bedingt die nächste, die die nächste bedingt.

Der Kreis kriegt Löcher. Es beginnt. Aber ich werd nen Teufel tun und laut tönen.

Wie ich Lisa kennenlernte.

Ich war immer ein großer Fan der Harald Schmidt Show. Immer? Nein, nicht immer, aber das Intermezzo mit dem Popo-Pocher ist ja gottlob erledigt. Wunderlich, dass ich erst gestern mal live dabei war, wo ich doch quasi ab der ersten Sendung kaum eine verpasste.
Kurzum: Es war ganz hübsch, auch wenn es nen halben Tag Urlaub erfordert, um 17 Uhr vor dem Studio 449 zu stehen. Das Warm-Up macht Schmidt gar selbst und ich befand, dass er tatsächlich ein sehr netter Kamerad ist.

Das eigentliche Highlight erlebte ich allerdings bereits VOR der Show als ich das Klo aufsuchte. Ich hörte davon, war mir aber nicht sicher, ob die lustige Oma, die wir immer mal wieder in Einspielern zu sehen bekommen, tatsächlich die Klofrau ist. Ich weiß nicht, warum die nur wenige Leute kennen, aber für mich ist sie der Inbegriff von Spaß und Lebensfreude.
Da will man zum Klo und stolpert plötzlich über eine dieser Personen, die einem das Leben schon so manches Mal erhellt haben. Da sitzt sie, vertieft in ein Kreuzworträtsel, mit nem Aschenbecher voller Münzen.
Ich brach in Freude aus, bat untertänigst darum, ihr die Hand geben zu dürfen und stellte mich vor. Ich sei bestimmt ihr größter Fan und freute mich wie jeck, jedes Mal, wenn sie auf dem Bildschirm auftaucht.
"Och, das freut misch aber, Mensch! Ich bin die Lisa."

Lisa. Toll.
Andere wollen den Papst sehen. Mir reicht Lisa.
Lisa. Toll!


Für die, die sie wirklich nicht kennen oder sich erinnern müssen, hier mal ein Beispiel ihres Schaffens:


Habemus papam

Wird.
Feuer. Nicht so einfach. Sieht aus wie hingeschissen. Wird aber. Ich vergebe mir.


Papa ante portas

Da Papa grad die Herde einnordet, sah ich mich gezwungen, mal wieder was zu pinseln ...



Kleine Fingerübung

Ich wollte mal wieder was für die Katz malen. Ohne Sinn und Zweck einfach pinseln. Sinn und Zweck haben sich aber dann doch ergeben, weil Aktzeichnungen doch arg das Auge schulen.


Fertig

Ok, so dolle find ich's jetzt doch nicht mehr. Aber sei's drum. Weglegen, was Neues tun.


Akerfeldt, Fortsetzung

Der Anfang war zu vielversprechend, um nicht daran weiterzuarbeiten. Ist noch viel zu tun, aber es entwickelt sich zu einem wirklich guten Bild mit mehr malerischen Aspekten als bei meinen bisherigen Sachen.
Die Gitarre bringt mich um den Verstand, da meine Vorlagen allesamt briefmarkengroß sind und ich überhaupt keine Ahnung von diesen Geräten hab.


Wo wir grad von Spnnen reden ...

Ich lach immer noch ...
Vorsicht! Nix für Phobiker und schreckhafte Gesellen!

Vorerst fertig. Die neuen Terrarien.

Freitag, August 12, 2011 by hodi aka raketenmann 0 Mal Senf dazu
So. Das war's erstmal. Leider hab ich keine Fotos vom vorherigen Zustand gemacht.
Den Spinnen wird's recht egal sein, wie sie hausen, solange Wasser, Essen und ne Höhle da ist. Aber man guckt doch viel lieber hin, wenn alles hübsch lebendig ist.

Die Brachypelmen-Terrarien sind noch etwas feucht unterwegs, aber das trocknet weg. Die grobe Fehleinschätzung der meisten Vogelspinnenfreunde ist ja, dass Tiere aus trockenen Regionen trocken gehalten werden. Und heiß heiß heiß. Das ist natürlich Käse. Das Problem mit dem Terrarium ist, ein recht umfangreiches Habitat auf kleinen Raum zu bringen. Brachypelma smithi lebt beispielsweise in Mexiko. Da kann es schon mal sommerlich werden. Man sollte aber auch bedenken, dass die Spinne sich UNTER der Erde in Höhlen aufhält, also generell kein Sonnenfreak ist. Man findet sie nicht an Strandbars. Bietet man ihr ein Terrarium mit halbwegs trockenem Teil und einem etwas feuchteren und hält das Ganze bei etwa 25 Grad, kann an sich nix schief gehen. Im hiesigen Habitat findet sich sehr lehmhaltiger Boden und ich meine, das meiner Spinne auch anzumerken. Die gurkt nahezu niemals auf dem Torf-Sand-Gemisch rum, auch, wenn ich es noch so hart gepresst habe. Die Korkrinde und Steinlandschaft schmeichelt dem Spinnenfuß.

Meine Brachypelma emila, von der in Büchern geschrieben steht, dass man sie auch mal komplett trocken halten kann, solange ein Wassernapf zugegen ist, sitzt ausnahmslos tief in ihrer Höhle, die dauernd ausgebaut wird. Und da unten ist es schon feucht. Die trockene Oberfläche ficht sie nicht. Ab einem gewissen Kenntnisstand, den ich innezuhaben glaube, sollte man weniger lesen und mehr hingucken.

Meiner Xenesthis immanis (siehe Foto mit Dose) gönnte ich heute ein etwas feuchteres Wäldchen. Die Dame sieht man zwar auch so gut wie nie, aber ich will ja auch was davon haben. Sie wird auch noch tüchtig wachsen, was ich direkt mit einplante. Ein hektisches Herzchen, die gute. Lang nicht so wehrhaft wie die angeblich so handwarme Brachypelma smithi, aber sehr sehr schnell. Die Pamphobeteus ornata-Oma fühlt sich ebenfalls seit vorgestern in ähnlicher Umgebung wohl. Die ist zwar wirklich ein Riesen Klopper, hat aber die Vorzüge reifer Frauen: Sie regt sich nicht so schnell auf. Ok ... es sei denn, der Martin steht daneben ... da hat sie zum ersten Mal seit zehn Jahren richtig Gas gegeben. Kann einen aber auch erschrecken, so ne riesige Gießkanne.

Einzig bei der Vitalius cristatus bin ich bislang unschlüssig. Da jeder Vogel irgendwas züchtet und mischt, weiß man bei manchen Arten nicht mehr, was man da vor sich hat. Die ist allerdings auch sehr geduldig und sitzt seit Jahren in der gleichen Röhre, aus der sie alle zwei Wochen mal rausguckt und lächelt. Hat also Zeit.

Die kleine Brachypelma auratum habe ich leider kurz vor meinem Umbauplan in ihr noch viel zu großes neues Reich gesetzt. Den kleinen Raser da rauszufummeln, würde mir zu sehr an die Nerven gehen. Ich geb ihr noch ein Jahr zum Wachsen; dann kann man sie auch einfangen, ohne sie ausm Bücherregal sammeln zu müssen.

Bei youtube und vor allem in "Zoofachgeschäften" sieht man übrigens immer wieder schlimme Fehler: Bisschen Erde rein oder gar nur dieses dusselige Rindenraspel-Zeug und Spinne rein. Das ist Scheiße! Zumindest bei Bodenbewohnern. Da muss Boden rein! Hoch und fest! Grabt ne kleine Höhle vor, vielleicht nimmt sie sie, vielleicht baut sie sie weiter aus. Aber eine bodenbewohnende Spinne MUSS sich eingraben können. Sie freut sich und lacht dann viel. So ein Tier auf nem Zentimeter Erde zu halten ist das gleiche wie ein einzelnes Kaninchen in einem 50x80cm Gitterpferch zu sperren. Das gehört mit der Faust bestraft!

Ein kleiner Tipp für Interessierte am Rande: Ich habe bei Ikea diese wunderbaren Unterbau-Lampen entdeckt, die es für ne kleine Mark gibt. Die Dinge laufen bei mir per Zeitschalte den ganzen Tag und heizen genau richtig, je nach Umgebungstemperatur von 24 bis 27 Grad. Die Beleuchtung ist nicht unbedingt nötig, da die Tiere das eh nicht brauchen. Aber wer's schön haben möchte und nicht zweihundert Terrarien hat, wird glücklich damit sein. Drauflegen, fertig.


Ich bin übrigens auf der Suche nach einer Pamphobeteus antinous Dame. Vielleicht liest das ja wer.







Eine katatonische Gegenüberstellung

Manchmal, aber wirklich nicht immer, begrüße ich die viel gepriesene Weiterentwicklung mancher Musiker. Im Falle von Katatonia hat's hingehauen.

1993 gegen 2009



Die Fabel vom Patienten. Oder: Wie McGuyver es allen zeigte.

Neulich im Operationssaal eines unbestimmten Krankenhauses ...

Der Patient geht nicht mehr. Ist defekt. Fällt immer um. Hausarzt kann nix finden. Hat eh so viel um die Ohren. Also ab ins Krankenhaus.
Nicht lang fragen, direkt die Narkose ins Oberstübchen und mal gucken.

Bauchraum vom Schambein bis zum Kehlkopf aufschneiden. Hmm ... nix. Alles wo es soll. Fehlt auch nix. Luft drauf, Blut drin, Konsistenz und Farbe stimmig. Mist. Wird länger dauern. Gleich ist Mittag. Ach guck ... Blinddarm noch drin ... schnipp, eine Gefahrenstelle weniger. Nehmen Sie auch die Mandeln raus und gucken Sie bitte unterwegs gleich nach, ob noch Weisheitszähne drin sind. Die können weg.
Derweil mach ich hier wieder den Torso zu. Hoppla, Hoden verkratzt. Scheiß grobes Werkzeug für Kassenpatienten! Pflaster drauf. Wird schon wieder. Was nicht wird, kommt wieder und bringt Geld rein.

Was nu? Ah ja ... Kopf aufmachen. Also Säge anwerfen, Frisur vorsichtig beiseite legen. Schwester, Eimer! Hirn ist drin, daran liegt's also nicht. Aber nimm mal raus und mach einmal ordentlich den Scheißefilter hinter den Ohren sauber. Da sammelt sich so einiges. Wieder zusammenbauen, Frisur wieder drauf. Oh, falschrum. Vokuhila! Alle kichern.

Patient überall reinigen. Müsste wieder gehen. Weiß auch nicht.

Rechnung für die Krankenkasse schreiben.
Torso geöffnet, Unnützes entfernt, Blut- und Luftdruck überprüft. Scheiße entfernt. Torso versiegelt.
Schaden am linken Hoden ausgebessert.
Kopfteil geöffnet, Hirnwäsche durchgeführt, Filter gereinigt, Frisur aufgefönt.
Endreinigung.
Entlassung nach Endkontrolle.

Der fehlende Fuß wurde nicht entdeckt. Auch nicht die Tatsache als solche. Der Patient wird wieder umfallen und weiter Geld einbringen, wenn er diesen Zustand nicht akzeptiert.




Was ist das für ne Scheiße?, fragt sich der Leser.
Das ist eine überhaupt nicht hinkende Fabel. Und die Moral von der Geschicht: Traue dem KFZ-Mechaniker nicht.
Niemals! Denn genau wie oben beschrieben wird dort vorgegangen. Anders kann ich mir diesen groben Unfug, der jeglicher Vernunft Hohn spricht, nicht erklären.

Und das kam so:
Mein altes Gefährt, ein flitzemäßiger Audi A3 kam partout nicht mehr aus dem Arsch. Ich gab ihn zu treuen Händen in die KFZ-Fachwerkstatt meines Vertrauens. Dieses Vertrauen ist vererbt, da meine Erbauer ebenfalls dort zu den Stammgästen zählen. Wenn was vererbt ist, sollte man grundsätzlich zweimal hingucken, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich bekam den Wagen wieder. Stolz und mit erhobenem Schraubenschlüssel sprach der blau Bekittelte:
"Hier! Fertig! Der fährt wieder spitzenmäßig! Hahaha!"
"Aha. Und? Was war denn?", fragte ich.
"Die Lambda-Sonde hat Mist geredet, war kaputt. Hab ich ausgetauscht."
"Soso. Und was kost so ne Lambada-Sonde mit Ein- und Ausbau?"
"320 Euro krieg ich. Fährt wie ne eins."

Ich fuhr vom Hof. Um einiges ärmer als eh schon. Dass er wie ne eins fuhr, bemerkte ich nicht. Aber ich hab ja keine Ahnung von Autos, da muss man die Fresse halten. Fuhr bestimmt super. Wenn der Öl-Schamane das sagt, musses ja so sein.
Als ich dann mit 70 km/h über die Autobahn donnerte und beinahe in der Zeit zurückgereist wäre, fing ich doch an zu zweifeln. Leider bin ich faul und zudem recht beschäftigt, was immer eine dumme Kombination ist. Und so verging ein halbes Jahr.

Dann lernte ich McGuyver kennen. Er sitzt in der Buchhaltung, macht Kampfsport, kann kochen, erledigt Umzüge, repariert Haushaltsgeräte und hat garantiert noch weitere umfassende Kenntnisse, von denen niemand weiß. Denn er macht da kein großes Ding draus. Ich bin mir sicher, dass er aus einem toten Kamel und einer Zimmerlampe eine vortreffliche Planierraupe bauen könnte. Er bot mir an, für das geringe Entgelt eines Kuchens mal mein Auto zu checken. In der eigenen voll ausgestatteten KFZ-Werkstatt, die er sich so zusammenstellte, als er mal Zeit hatte. Ich gab ihm viel Zeit, da mittlerweile mein Firmenwagen ein paar meiner Probleme von allein gelöst hatte.

Eines Tages erschien er an meinem Schreibtisch:
"Ich hab den Fehler gefunden."
"Heureka! Was wars?"
"Der hat immer gepfiffen, wenn man am Gashahn zog. Der zog Luft. Das darf nicht. Hab das Loch gesucht. Warn Schlauch gerissen. War leider noch ein größeres Teil, was dazugehört. Muss man mitkaufen. Ist deshalb teurer geworden."
"WIE TEUER?!"

"38 Euro."

Plus Kuchen, is klar.

Volkszählung

Mal ne Frage ... wer liest das hier eigentlich? Also diesen Blog.
Liest das überhaupt wer?
Das wüst ich ja mal gern. Sind das mehr als die fünf, die ich so kenn?

Nutzt doch bitte mal die Kommentarfunktion rechts über diesem Eintrag und trötet da irgendwas rein. Meinetwegen anonym.
Danke.

Ab in die Zeitungsfalle

Montag, August 08, 2011 by hodi aka raketenmann 2 Mal Senf dazu
Hat sich doch gelohnt, die kleine Malerei. Montag, 8. August, Rundschau Seite 2.


Ab in die Schuldenfalle

Eigentlich wollte ich keine Nachrichten mehr gucken oder hören. Aber mitunter bekommt man ja doch etwas mit.
Ich war kurzzeitig inspiriert. Mal sehen, ob ich morgen noch Lust drauf hab.

Malstunde

Sonntag, August 07, 2011 by hodi aka raketenmann 1 Mal Senf dazu
Sebastian Krüger kennt eigentlich jeder, ohne es vielleicht zu wissen.


Mikrohabitate

Sonntag, August 07, 2011 by hodi aka raketenmann 0 Mal Senf dazu
Inspiriert von wirklich schönen Terrarien des wirklich schönen Kölner Zoos, legte ich heute Hand und Geld an, um die Heimtieranlage etwas aufzupeppen. Ein bisschen Schweiß und von Brennhaaren juckende Finger und fertig ist die Katz.
Die Terrarien waren schon vorher ganz hübsch, aber eine Rückwand, die sowohl das Glas als auch den Ikea-Schrank verdeckt, schafft schon was. Zudem bin ich gespannt, wie sich das Moos über die nächsten Wochen schlumpft.




Die vielleicht schockendsten zwei Frames meines Lebens

Fast hätte es mir die zarten Nähte aus dem frisch verzurrten Zahnfleisch gerissen, als mich diese vielleicht nur zwei Frames aus dem Kinosessel schossen und ich mich tatsächlich schreiend und mit den Beinen rudernd wieder fallen ließ.

Leute mit Verstopfung sollten sich Insidious mal anschauen.
Gruselfreunde allemal.
Nicht nach Kiefer-Operationen.


Das Ende eines Lebensabschnitts

Es ist 7:25 Uhr an einem diesigen Donnerstag im Juli. Ich sitze auf dem Balkon, trinke Kaffee und rauche meine erste Zigarette. Das ist nicht ganz einfach, da ich furchtbar Schluckauf habe. Zudem muss ich furzen wie blöd, weil ich mehr Luft als Nahrung schlucke, was an den Halsschmerzen liegt, die mir den Genuss etwas vermiesen. Doch es sind die Schmerzen der Glückseligkeit. Ich könnte natürlich auch eine Schmerztablette nehmen. Aber erstens wäre das Feeling dann weg und zweitens würde das nur die Blähungen mehren. Ich bin glücklich.

Vor vielen vielen Wochen begann es. Eigentlich begann es noch viele Jahre früher, vielleicht schon in früher Kindheit, aber das würde die Sache jetzt komplizierter machen und die Dramaturgie wäre hinüber. Jedenfalls kam es, dass ich bei meiner Kollegin im Büro stand und um Schmerzmittel bat, da ich sonst sicher gleich ins Koma fiele. Sie halfen kaum. Ich ging nach Hause und versuchte, den Zahn mittels Schlaf zu beruhigen. Es ging schon wieder. Doch das Wochenende war von dauernden Zahnschmerzen erfüllt, und jeder weiß: Zahnschmerzen können einem echt die Laune vermiesen.
"Geh zu meiner Mutter", sagte der Fussel zu mir. "Die hat selber Angst vorm Zahnarzt und ist total vorsichtig!"
Ich schenkte ihm Glauben und ging.

Auf die Frage, was sie für mich tun könne, berichtete ich, dass ich finale Schmerzen habe und sie auch gleich wüsste warum, wenn sie sich meine Kaugeräte anschauen würde. Zumindest die hinteren. Es sei nämlich über fünf Jahre her, dass ich eine zahnärztliche Praxis aufgesucht hätte. Und das hätte auch so seine Gründe. Sie verstand ohne Rückfrage und kümmerte sich alsbald nur um den schmerzenden Übeltäter. Und erstmal nicht um den Rest, was mich sehr beruhigte. Das "oh oh" und "mhmh" und sorgenvolle "hmmmm", was man beim Zahnarzt so hasst, ließ sie bleiben, womit sie mich gewann.

Nach der geglückten Behandlung bekam ich pro forma sechs (sechs!) neue Termine, um die nötigsten Dinge zu erledigen. Ich war schonmal so weit. Es war in der Tat sechs Jahre her. Alles war tutti, doch meine damalige Dentistin merkte mit einem sorgenvollen Blick an, dass wir nun an die zwei verbleibenden Weisheitszähne ran müssten. Och, die gucken ja schon raus, sagte ich, das könne ja so ne dicke Sache nicht sein im Vergleich zu der Wurzelbehandlung. Die beiden Weisheitszähne oben habe man ja auch pflücken können wie nen Schnorchel aus nem toten Taucher. Sie antwortete, dass das vielleicht doch etwas schwieriger werden könne im Unterkiefer. Und sie vermute ferner, dass der Zahn, den wir nun dreimal wurzelbehandelt hätten, wahrscheinlich eine Wurzelspitzenresektion benötige, damit er Ruhe gäbe. Da ich doof guckte, erklärte sie: man ginge da an der Seite an den Zahn. Zahnfleisch wegklappen, durch den Knochen zur Wurzel, und dann ein Stück davon wegknuspern, damit Platz sei und die Entzündung sich vertschüsse. Ich ging nie wieder da hin.

Und nun saß ich da bei Fussels guter Mutter. Sie hielt die frisch geknipsten Röntgen-Bilder in die Luft und sprach: "Ich glaube, da oben hinten ist eine Zyste an der Wurzelspitze. Kann sein, dass die Ärger macht. Von den Weisheitszähnen brauchen wir ja nicht reden. Die müssen eh raus. Aber das kümmert uns jetzt erstmal nicht.
Und so behandelte sie vor sich hin und da ich mindestens einmal die Woche da war (es wurden dann zehn Termine), fühlte ich mich langsam heimisch auf dem Horror-Hocker. Tatsächlich freute ich mich manchmal nach der Arbeit drauf, mal die Fresse halten zum müssen. Und so kam eins zum anderen und die Schnauze war wie frisch gestrichen. Da sie immerfort röntge wie doof, fand sie zudem leider noch ne Zyste an einem anderen Zahn, den mir mal ein Dorf-Zahnarzt in Iserlohn-Hennen mit scheinbar besoffenem Kopp im Stehen überkront hatte und den Karies darunter vergaß. Und da kam der Moment in meinem Leben, in dem die Mauer fiel:
Ich nahm mir ein Skalpell, ritzte mir den Finger auf, bemalte mein Gesicht mit Blut und rammte mein Schwert tief in den Praxisboden! "Hier soll der Sache Genüge werden!", schrie ich, unsicher ob die Grammatik da so stimmte. Aber es klang gut. "Ich werde hingehen und diesem Frevel ein Ende bereiten! Tod den Phobien! Sie sollen den Weg alles Irdischen gehen und zwar im Spülstein eines Krankenhauses!" Ich lachte hysterisch, setzte mich wieder hin und vereinbarte einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung, um mit gestähltem Zahnwerk dem Chirurgen gegenübertreten zu können.

Über Wochen musste der Termin verschoben werden. Ich hatte Schmerzen, obwohl es nicht hätte sein können. Die gute Ärztin suchte und suchte, fand aber nix mehr. "Mach den Zahn da weg! Oder Wurzel raus, mir Wurscht! Aber mach! Ich geh kaputt!" Sie weigerte sich. Da könne ja jeder kommen. Ich solle das aushalten jetzt. Und Elmex nehmen. Und ab ins Krankenhaus. Da würde die Lösung vielleicht gefunden werden.

Also gab ich mir den finalen Ruck tatsächlich, begab mich zum Kiefer- und Gesichtschirurgen (und dachte kurz drüber nach, dass in meinem Gesicht so einiges nicht gefällig ist), der mir direkt nen Termin im Krankenhaus machte, um mich dort zu bearbeiten. Ich entschied mich für die große Rundfahrt, weil ich nicht das zarte Pflänzchen meiner Selbstsicherheit und Angstfreiheit wieder zertrampeln lassen wollte, in dem ich mir Stück für Stück den Horror antäte. Man erklärte mich mehrfach für bekloppt, mir alle vier Quadranten in einem Haps möblieren zu lassen, doch die Meinungen Unbeteiligter sind mir seit Jahr und Tag sehr gleichgültig.

Am Abend vor der Operation rief der Arzt an und sagte ab. Seine völlig beknackten Arzthelferleinchens hatten trotz mehrfachen "war das jetzt wirklich alles?" meinerseits vergessen, mich zum Anästhesie-Gespräch zu ordern. Unerlässlich für eine Narkose, denn wer weiß, wer der Blöde ist, wenn ich nicht mehr aufwache. Das muss ja geklärt sein. Eine Woche später rief man mich wieder an und nannte mir den Termin für eben dieses Gespräch. "Am 25. So ab 14 Uhr". Was denn da passiere, fragte ich. "Ja das ist so wie vor jeder OP." Ich merkte, dass ich wieder die gleiche Punze am Hörer hatte, die mir schon vorher alles versaut hatte. "Entschuldigen Sie meine Unkenntnis als Amateur-Operierter ... WAS ist denn da so vor jeder OP?"
"Na, dieses Gespräch. Da gehen Sie einfach hin."
Ich gab auf und ging einfach hin. Arzthelferinnen sind das A und O. Vor allem das A. Und mache können es einfach nicht und sollten besser Brötchen verkaufen. Die Betäubungs-Professionelle im Krankenhaus war nicht so eine. Sie war derart unfreundlich, dass sie niemals auch nur ein Brötchen verkauft hätte. Für jemanden, der die Hose echt voll hat, ist das relativ unangenehm. Auch hier bekam ich nicht die Infos, die ich gern bekommen hätte. Zum Beispiel die Information über die Kosten der Narkose. Die Krankenkasse weigerte sich nämlich standhaft, mir eben diese zu bezahlen. Ich könnte ja auch alles einzeln mit lokaler Betäubung erledigen lassen. Das würde sicher unterm Strich mehr kosten, aber es müsse kein extra Betäuber anrücken. Auf meine Frage, was das nun koste und wann ich das zu begleichen hätte, bekam ich die Antwort, dass das Dinge seien, die sie als Betäuberin nicht interessieren würden. Sie fuhr weiter fort, mir den Ablauf zu erklären, nachdem ich sie damit sichtlich nervte. "Sie bekommen dann eine Maske auf ... oder haben sie da auch Angst vor?" Ich entschied, das nicht weiter zu erläutern, unterschrieb das Testament und ging.

Am Morgen vor der Operation war ich seltsam gelassen. Ich wusste wohl, dass es eine Spritze gäbe, die mich wegdämmern lassen würde und ich erinnerte mich an die Magenspiegelung vor vielen Jahren, bei der eine ähnliche Spritze wirklich toll war. Es ist, als würde in einer Sekunde die ganze Last des Lebens von einem abfallen. Herrlich. Und so freute ich mich fast drauf. Erst so ne herrliche Spritze, dann aufwachen und nie wieder Scheiße mit den Zähnen. Meine treue Begleiterin musste sich etwas mühen, meinen Enthusiasmus zu teilen. Aber ich wollte mir das nicht nehmen lassen. Als ich mein OP-Kostüm übergeworfen hatte, verlangte ich noch danach, ein paar spaßige Fotos anzufertigen. Komisch: Ich hatte wirklich keinen Schiss. All die Jahre des Schmerzes und der Angst … und nu? Die Schwester kam und legte mir die Drainage in die Hand. Der Zugang zur Glückseligkeit. Und dann ging es los Richtung Operationssaal. "Mooooment!", warf ich ein. "Erstmal will ich hier ausgeschaltet werden, Freunde!" Ich lobte das prima Fahrgefühl in dem Bett, merkte aber wiederholt an, dass ich den Schlachthof nicht sehen wollte. Doch man ignorierte mein Bitten. Schlimmer noch: Man parkte mich vor dem OP, in dem noch die Gedärme der Vorgänger aufgewischt wurden. Jetzt erlaubte ich mir doch einen Moment des Unbehagens. Eine polnische Putzfrau quäkte hinter der Tür, verstummte, lugte auf den Flur und lachte mich an. "Aha! Da liegt ja einer! Und der ist noch wach. Hihi."
Wunderbar. Ich fühlte mich wieder besser. Kleine Späße machen das Lebens schön. Dann ging es allerdings wirklich rein. Allerdings war ich überrascht, dass es hier gar nicht aussah wie im Fernsehen. Gut, da stand ein Bett mit vielen Lampen drum und es war mehr Platz als sonst im Schlafzimmer, aber an sich war es doch mehr ein Behandlungsraum wie jeder andere.
Man bat mich, die Hinrichtungsstätte selbst zu erklimmen. Ich dürfte meine Bettdecke aber mitnehmen, was mich sehr beruhigte. Wie ich noch versuchte, es mir bequem zu machen, fummelte es mir an der Hand und mir wurde sehr blümerant. In der Tat war es nicht ganz so schön wie in der Erinnerung. Ich wurde plötzlich so schwer, dass ich dachte, der Tisch müsse unter mir zusammenbrechen. Und dann drehte sich plötzlich alles. Unschön, dachte ich. Sehr unschön. Dann sah ich aus dem Fenster auf einen Kirchturm. Der Tod kommt.

Eine Frau sagte zu mir, dass ich nun schon dreimal gefragt hätte, sie mir aber kein Wasser geben dürfe.

Dann saß der Arschhase wieder neben mir. "Alles noch dran", sagte sie, als ich mich dabei erwischte, ihren Busen zu mööpen. Sie hätte gefragt, aber die Schwester hätte zum vierten Mal das Wasser verweigert.

Wieder der Kirchturm. Schöne Aussicht.

Jemand schiebt mir einen nassen Schwamm in den Mund. Ich nuckle. Alles blutig.

Kirchturm.

Ich sehe Pappherzen am Fenster und berichte, dass diese eigens für mich dort installiert worden seien. Und warum ich immer noch keinen Kaffee bekäme.

Der Arschhase sitzt neben dem Bett und berichtet, dass die Narkose über die Krankenkasse liefe, weil der Chirurg doch wesentlich mehr tun musste als geplant war. Ich singe "Willy Wonka, Willy Wonka …", strample dabei, weiß nicht warum und schlafe wieder ein.

Wieder der Kirchturm. Halsschmerzen. Ich begreife: es ist schon vorbei. "Wie fühlen sie sich denn?" Ich frage nach Kaffee und Zigaretten. Eine Antwort bleibt aus. An sich ist es sehr kuschelig in diesem Bett. Ich beschließe, noch ein wenig zu bleiben und schlafe wieder ein. Irgendwie weiß ich noch gar nicht so recht, was ich hier mache. Aber es ist ok. Irgendwas war geschehen und es war gut.

Ich wache auf und begreife. So. Nu ist aber gut. Ein wenig mit den Beinen rudern und der Kreislauf ist wieder voll da. Komm, aufstehen, mal nach Hause jetzt. Ich stehe auf und der Kreislauf bleibt liegen. Wieder hinsetzen. Ich habe immer noch das durchsichtige Netz-Unterhöschen an, was ich stolz präsentiere. Ein paar Minuten später finde ich mich in aufrechter Haltung vor einem Schrank wieder, in dem meine Klamotten lagern. Ich stelle mich auf ein Bein, um mich anzukleiden und falle nicht um.

Man bittet mich, noch kurz auf die freundliche Betäuberin zu warten. Im Sitzen bitte. Ich hole mir Kaffee und setze mich. Sie kommt, guckt mich an und fragt nach dem Befinden. Zur Sicherheit frage ich sie, ob ich klar auf sie wirke. Ich selbst vermag das nicht zu sagen.

Wir gehen. Auf dem Weg zur Tür verabschiede ich mich von der netten Schwester und erzähle ihr, wie das alles kommen konnte. Sie verabschiedet sich. "Und immer zum Zahnarzt gehen jetzt!", mahnt sie. Ich verspreche es.

Draußen wackle ich die ersten Schritte bis zum Auto, mit der einen Hand am Hasen und der anderen an meiner wohlverdienten Zigarette, die ich mir in den blutigen Mund stopfe. Das hab ich mir verdient. Langsam wird mir klar, was vorgefallen war. Ich hatte es getan! Himmel Arsch und Zwirn!

Nachdem der Hase mir zum vierten Mal erzählen musste, was der Arzt ihr erzählte, rekapitulierte ich:

Ich, der Oberschisser des Abendlandes … ich! Der sich Jahrzehnte mit Zahnschmerzen und Sorgen über eine faulige Stumpenzukunft herumschlug! Ich hatte mir die Zähne versorgen lassen. Ich hatte sie mir reinigen lassen. Und ich hatte mir den Kieferknochen aufbohren lassen. Und Zwei zähne ziehen lassen, von denen einer doch vorher zertrümmert werden musste. Die steten Zahnschmerzen ohne ersichtlichen Grund hatten ihre Ursache in einem völlig vereiterten Kieferknochen, der nun versorgt und rein wie die Mutter Maria war. Hosianna! All die Sorgen! Weg! VERPENNT! Warum nicht schon viel früher? Wer hätte das gedacht? Ich zog an meiner Zigarette. Und war glücklich.

Erst zuhause begriff ich wirklich, dass ich gar keine Schmerzen hatte. Außer im Hals. Vorsorglich nahm ich eine der empfohlenen Schmerztabletten, aber es war wirklich die erste und letzte. Es ist irre. Erst als ich mit der elektrischen Zahnbürste etwas zu forsch vorging, spürte ich wieder, dass ichs nicht zu bunt treiben sollte in den nächsten Tagen.

Nun sitze ich auf dem Balkon. Die gesparte Vollnarkose kann nun anderweitig ausgegeben werden. Also geht's gleich in die Stadt, um eine neue Waschmaschine zu ergattern. Morgen muss ich nochmal zum Knochenklempner. Ich werde mich kurz über die Macke am Schneidezahn beschweren, die da vorher nicht war. Aber ich werde dankbar sein. Vor allem mir selbst.



Geht zum Zahnarzt! Er ist Euer Freund! Auch, wenn ihr lang nicht wart. Es gibt nix dolleres als Käsekuchen und Steak.
Man könnte meinen, dass die Überschrift etwas übertrieben ist. Ist sie aber nicht.


Ein Zeugnis des Trauens

Man lernt ja nie aus.
Diesmal waren die Lehren zweierlei:

1. Male nie die Braut zu übertrieben! Das kostet Zeit in der Korrekturphase. Auch wenn eine Karikatur gefragt ist: sie betrifft immer nur den Mann. Die Braut muss immer schön sein. Wobei dies ja subjektiv ist. Hätt ich mir denken können. Kostete Zeit.

2. Ich werde besser. Ich fange an zu kleksen anstatt mit Linien und Konturen zu daddeln.

3. Ok, ich hab noch was gelernt, aber ich werd ja auch nicht alles verraten.


Das Ende ist da.

Bin gar nicht dazu gekommen, mich drüber öffentlich zu freuen. Nur Gedöns um die Ohren. Aber:

Er ist mein! Er und die Tankstellen-Flatrate für 0 Euro.

Ok, privat hätt ich ihn nicht gekauft. Er ist nunmal nicht der Inbegriff von hoch sitzen und ähnelt meinem Ziel SUV so gar nicht. Aber er hat finanzielle Vorteile, die nunmal nicht von der Hand zu weisen sind. Gegen meinen alten A3 ist er ein rollendes Wohnzimmer. Man muss sich nur arg zusammenreißen, denn so ein Diesel mit ich glaub 170 PS macht schon gehörig Spaß auf dem Asphalt. Auch wer wie ich kein Autonarr ist, sitzt gern auf Raketen.

So. Die Anschaffung eines privaten Neuwagens kann nun sehr beruhigt auf ferne Zeiten verschoben werden.


Das Ende ist nah!

Ich bin ja ein Schisser. Grundsätzlich. Ich jammere zwar nicht wegen jedem Quark rum, bin aber gern geneigt, mir die ein oder andere sinnlose Sorge zu bereiten. Und eine solche war natürlich das Ende meiner Probezeit in meiner schnuckeligen Bürogemeinschaft.

Eine Kollegin sprach weise: Warum sollen die Dich erst anlernen und Dich preisen, um Dich dann wieder rauszutun? Sie fand das völlig abwegig. Eine andere Kollegin zeigte mir nur schweigend den Vogel ob meiner Befürchtungen. Nun ist es aber so, dass mir mein letzter Arbeitgeber drei Wochen vor Ende der damaligen Probezeit verkündete, dass ich ein gern gesehener Gast sei, es aber für die volle Stelle finanziell nicht reiche. Obwohl ich eh schon eher Hohn als Lohn bekam. Ich nahm das "Angebot" mit betontem Undank an. Wenige Wochen später stellte man mich dann wieder voll ein, aber der Groll und das Unbehagen bleiben auf ewig.

Und so erschien vergangene Woche eine Email auf meinem Bildschirm. Des Inhalts, dass ich zum Gespräch hinter verschlossenen Türen mit dem Chef und seinem Komparsen geladen sei. Da war die Hose trotz all der Honigworte ziemlich voll. Und ich musste auch noch vor der Tür verharren, da drinnen noch geheimnisvolle Dinge besprochen wurden. Ich erinnerte mich daran, wie ich völlig unbewusst mal die tätowierten Arme in den Nacken legte und entspannt mit einem Hochrangigen sprach. DAS würde mir jetzt das Genick brechen! Alles ist aus!

Als die Pforte sich öffnete, empfing mich ein Lächeln. Aber ich bin misstrauisch. So leicht kriegt man mich nicht. Da könnt ja jeder lächeln.

Die nächste halbe Stunde war nicht ganz meinen Erwartungen entsprechend. Ich weiß ja, dass ich ein bisschen was kann. Vor allem, wenn ich es auch will. Und wenn man mir nicht auf die Eier geht. Und ich kann sehr professionell gucken, was immer einen prima Eindruck macht. Ich kam allerdings ne knappe halbe Stunde nicht zu einem Wort. Der Chef ist sehr umtriebig und gestresst und lässt sich nicht gern vom Weg abbringen. Und dieser war: Lobpreiset den Raketenmann! Fast hätt ich gedacht, es fiele gleich Konfetti. Es war fast unangenehm. Nein, es war unangenehm. Ihm sei ja wohl schon längst klar, dass ich noch lange in meinen Stuhl pupsen könne, er habe nur keine Zeit gefunden, mir das zu sagen. Und obendrein übergab er mir (ohne große Rückfragen, fällt mir grad ein) die Leitung meiner kleinen Abteilung inklusive aller Verantwortlichkeiten und schloss den Absatz mit der Gehaltserhöhung, über die wir zwar schon zu Anfang mal sprachen, die aber dennoch sehr hübsch anzusehen war.
So. Ein Firmenwagen sei grade frei geworden. Man müsse da mal gucken und sage mir Anfang nächster Woche bescheid, ob ich das Raketengefährt samt Tankkarte übernehmen könne. So, nu sei aber wieder Eile angesagt. Auf Wiedersehn.

Fabulös.

Den Wagen lieh ich mir direkt mal übers Wochenende, da meiner auf ner Hebebühne schlummerte. Ich erwarte mal nix. Obwohl ich schon ordentlich Deathmetal auf die Festplatte des Autos (!) kopiert habe. Man muss ja Marken hinterlassen.



Da einige ehemalige Kollegen aus der alten Firma immer noch nicht müde werden, hin und wieder nach meinem Befinden zu fragen, setzte ich noch voll der Freude eine Email auf, in der ich vom Stapel ließ, wie schön doch grad alles ist, wenn man mal von den Zahnproblemen absehen täte. Ein paar nette Antworten erhielt ich. Unter anderem aber auch eine vom Chef, der mich höflich aber bestimmt gemahnte, doch bitte keine Mails dieser Couleur mehr zu schicken. Man habe es schwer genug und ich würde seine Mitarbeiter demotivieren (so denn das noch geht). Ich geb ihm fast recht, aber ich scheiß natürlich auch gehörig drauf.

Ab und zu, ganz selten, darf der kleine Vogel auch mal hoch fliegen.

Fahrzeugkauf ist Nervensache.

Es ist zum Weglaufen. Bzw. Wegfahren. Wobei laufen echt billiger ist.

Mein guter alter Audi A3 macht so langsam die Grätsche und es muss ein neuer her. Eingedenk dieser finanziellen Katastrophe, die ich nun final eingeleitet habe, mache ich mich seit gut zwei Monaten kundig, was man fahren könne und was den maximalen Spaß als Gegenwert zum maximalen Geldverlust bietet.
Den möglichen Umzug in eine größere Behausung und den scharf ins Auge gefassten Erwerb eines Cintiq-Grafiktabletts verwarf ich aus Kosten- und Vernunftsgründen. Ich besitze bereits professionelles Mal-Equipment und wohne eigentlich ganz hübsch. Wenn auch etwas dezentral, womit wir wieder beim Auto wären.

Die erste Frage, die ich mir stellte war: Brauchse das oder willse das? Nach langer Abwägung von Bauchgefühl und Vernunft, die gottlob beide mittlerweile ein ganz gutes Miteinander in mir führen, kam ich zu dem Schluss: Ich will das. Weil der Wagen echt langsam teuer wird. Nach seinen 12,13 Jahren wäre er noch 2000 Euro wert. Also grob. Allerdings bröselt mir der Lack langsam ab, weil man mir damals beim Kauf zwar verriet, dass "mal nachlackiert" wurde, aber nicht hinzufügte, dass unter dem Lack eine zentimeterdicke Spachtelschicht befindlich ist, die nun allerorts den Lack aufreissen lässt. Das liegt unschön am Auge und wird mittlerweile jede Woche schlimmer. An dieser Stelle sei gesagt: NIE, niemals, auf gar keinen Umständen ein Gefährt bei einem Straßenhändler kaufen! Bertis Autobude oder KFZ-Willi sind TABU! Der Privatkauf birgt ein Risiko, welches man allerdings eher abschätzen kann, zumal man nicht mit Leuten zu tun hat, die den ganzen Tag bescheißen und es deshalb echt drauf haben. Fickerbande! Meine Empfehlung ist klar das Autohaus. Das ist teuer, meint man. Ist es aber nicht, wenn man lernte, was ich lernte. So wollte mir heute ein Händler vom Autohaus noch 1000 Euro für die Karre geben. Was er noch gar nicht wusste: Mittlerweile zieht das Auto nicht mehr. Ich baller das Gas durchs Bodenblech und er hängt bei 70 km/h. Auf der Autobahnauffahrt! Beim Teutates! Irgendwann gibts dann wieder Gas, aber das entscheidet das Auto ganz allein.

Mir isses mittlerweile wurscht, was ich dafür noch kriege, solange diese Odyssee bald ein Ende findet.

Jedenfalls guckte ich erst grob, dann genauer und bin nun zum Kraftfahrzeug-Kenner-Amateur avanciert.
Hat man die Frage geklärt, ob man ein Auto kaufen will, steht schon die nächste an: Welches?
Faktum: Ich träume seit geraumen Jahren davon, möglichst hoch zu sitzen. Vielleicht, weil ich sonst eher kurz geraten bin; vielleicht aber auch, weil es einfach sehr angenehm ist, nicht aus dem Auto klettern zu müssen. Und vielleicht auch, weil es sehr schön ist, einen gewissen Überblick zu haben. Zieht man nun in Betracht, dass ein motorisierter Förster-Hochsitz weder beim TÜV noch bei schlechtem Wetter gut ankommt, bleibt nach ernsthafter Betrachtung nur eins übrig: EIN SUV.

Sind wir also schonmal weiter. Ich bin kaufbereit. Ich weiß, dass es ein SUV wird.

Die nächste Frage kommt gleich, nachdem man infrage kommende Vehikel mal ausgespäht hat. Das wären der Nissan Quashqai, der Kia Sorento, der Kia Sportage, der Mitsubishi ASX und der Hyundai ix35. Ok, es gibt noch weitere, aber wir wollen mal ernst bleiben. Infrage käme auch der Ford Kuga, aber wer würde ernsthaft einen Ford kaufen? Ich nicht. Die Frage, die sich also stellt: Wer soll das denn bitte bezahlen?

Die einfache Antwort: die Bank. Hihi. Meine Erfahrungen mit Kraftfahrzeugen sind gar nicht gering. Und unterm doppelten Strich lautet die Erkenntnis: Spare und Du wirst teuer dafür bezahlen.
Nun kommt hinzu, dass ich für eine kleine Gehaltserhöhung auserkoren wurde, die mir etwas Luft verschafft und die ich nicht schmerzlich missen werde, wenn ich sie direkt weiterleite, ohne sie je bemerkt zu haben. Lege ich noch ein bisschen Kohle drauf, sind wir im Bereich der Möglichkeiten.

Nach vielen Tagen der intensiven Suche kamen drei Fahrzeuge in die Auswahl: Mitsubishi ASX, Hyundai ix35 und der Kia Sportage, der bislang ganz knapp die beste Figur macht. DIe Probefahrt mit dem ASX bewies, dass dieses Auto ausscheidet. Ich ging vorbereitet an die Sache und der Hase auf dem Beifahrersitz schrieb folgsam mit, was ich ausrief. Wenn ich bei 130 km/h anfangen muss, lauter zu reden, ist das nicht entspannend. Auch das Sound-System hat eine Bedeutung, bin ich doch klangaffin. Musik im Auto ist wichtig, denn nirgends höre ich so viel wie beim Fahren. Beide Mängel schaukeln sich natürlich auf. Bei 160 ist dann der Ofen aus. Gut, so schnell bin ich selten unterwegs, aber es kommt doch vor. Nach weiteren Eindrücken, die diesmal auch das Auto an sich betrafen, lautete das Fazit: Gut.
Bis ich im Sportage saß. Der verbannte den ASX in die allerletzte Reihe. Zugegeben: Ich fuhr einen 2-Liter-Diesel mit 136 PS und Allrad, aber allein das Hinsetzen war schon solch eine Freude, dass ich gar nicht mehr hätte fahren müssen. Dennoch dieselte das Teil von dannen, dass es eine Freude war.
Den Hyundai fahre ich morgen.

Somit war auch die nächste Frage gestellt: Diesel oder Benzin? Der Diesel ballert bei wenig Umdrehungen schon tierisch ab. Maximaler Drehmoment bei 1500 bis 200 Umdrehungen. Damit kommt man vom Fleck. Und zwar ziemlich zügig. Bei höheren Geschwindigkeiten, sprich Umdrehungen, spielt der Benziner auf. Da ich aber nunmal viel Stadt fahre, ist das nahezu egal. Also stellte ich eine Rechnung auf:
Benzin ist teurer, aber Steuern und Versicherung liegen deutlich unter dem Niveau vom Diesel. Diesel ist in der Anschaffung mal eben 2 bis 3 Tausend Euro teurer, beim Tanken allerdings billiger. Da half nur der Taschenrechner. Und so kam ich zu der mehrfach geprüften Erkenntnis, dass ich bei meiner Fahrleistung von 10 bis 13000 Kilometern im Jahr einen (!) Euro teurer unterwegs bin, wenn ich diesle. Den Euro könnense gern haben für den Spaß.

Wer allerdings meint, nun müsse man nur noch den Wagen nach Kosten, Farbe, Motorisierung, Ausstattung und Bauchgefühl aussuchen und alsbald kaufen, der irrt gewaltig. Es sind nämlich keine Sportage oder Hyundais zu haben. Wäre ja auch noch schöner. Wartezeiten von 4 bis 12 Monaten sollte man einplanen. Und das, ohne einen Hinweis darauf, ob der Wagen nun nächste Woche eintrifft oder noch 8 Monate auf sich warten lässt. Und eines war mir gleich klar: DAS mach ich nicht mit, ohne wirklich auf lange Zeit sehr schlechte Laune zu bekommen. Und die hab ich wahrlich jetzt schon nach dem ganzen Firlefanz.

Übrig bleibt, alle (und ich meine alle) betreffenden Autohäuser abzutelefonieren, das Internet zu bemühen und täglich von Hinz zu Kunz zu fahren, auf der Suche nach dem passenden Gefährt. Die Gefahr dabei ist: Hat man endlich eins gefunden, ist man so dankbar, dass man's am liebsten gleich kaufen würde, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Seit zwei Wochen ist meine gesamte Freizeit ausgefüllt mit Autohäusern und derlei. Zwischendurch entspanne ich natürlich noch regelmäßig beim Zahnarzt, was echt ne Wohltat ist.

Einen sehr netten Händler fand ich bereits. Und er hat zwei der begehrten und seltenen Fahrzeuge. Und sie sind entsprechend teuer, weil sie doch etwas mehr Extras haben als eingeplant. Oder ihnen fehlt etwas, was ich haben möchte, was durch andere Dinge, die ich nicht haben möchte, ausgeglichen wird. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wozu ich eine Sitzheizung auf der Rückbank brauche. Der Traumwagen ist allerdings schon gefunden. Leider ist er in einem (zugegebenermaßen wirklich nicht einfach zu beschreibenden aber doch netten) ORANGE gehalten. Ich weiß nicht, wie lange das gefällt. Die Umfolierung in schwarz-matt würde noch mal 1300 Euro draufsetzen. Und die Scheiben sind dann auch noch nicht schwarz. Die Umfolierung hätte natürlich den Vorteil, dass der Lack auch nach 10 Jahren noch quasi neu wäre, wenn man die Folie abnimmt. Wer meint, eine Folie sähe komisch aus, dem sei mal ein Auge auf Streifenwagen oder Feuerwehrfahrzeuge empfohlen. Selbst ich habe folierte Autos schon auf nen halben Meter für lackiert gehalten. Fragen, Zweifel, Unmut ...

Ein gewisses Quäntchen Glück bescherte uns auf der Rückfahrt von einer erneut erfolglosen Suche ein Hyundai-Händler. Der machte nämlich Überstunden und hatte die Tür noch offen. Offene Türen soll man einrennen. Und so kam ich doch noch zu der Probefahrt mit dem ix35. Zwar morgen erst, aber immerhin hat er dann auch schon allerhand Fahrzeuge für mich rausgesucht, die auch auf Lager sind. Ich bete zum KFZ-Gott, dass ich morgen aus dem Häuschen bin und er was passendes im Angebot hat. Ansonsten bringe ich einfach alle um.

Falls wer auf die Idee kommt, ich könnte doch mal gucken, ob ich wen kenne, der jemanden kennt. Ja, kenne ich zuhauf. Keine Chance.

Ich wünsche mir ne gute Nacht.




Einfachheit

Im Zuge einer Umfrage, was wohl Einfachheit bedeute, erdachte ich einen Gedanken, den ich hier teilen mag.
Und das geht so:



Einfachheit - ein Gedankengang ums Eck

Einfachheit ist die Abwesenheit eines Bedürfnisses, das über den reinen Zustand der Befriedigung hinausgeht. Einfachheit ist nur Einfachheit, wenn sie automatisch ent- und besteht; sie kann nicht durch absichtliches Weglassen oder Reduzieren erreicht werden, wobei die Reduktion oder das Weglassen Möglichkeiten sind, Einfachheit zu erlernen. Wohl unter dem Aspekt, dass dies möglichst unbeachtet geschieht, da sonst ein Verlust entsteht, der wiederum Verlangen auslöst und somit der Einfachheit entgegenwirkt. Sie ist somit schwer erlernbar und steht, einmal erreicht, stets dem Streben nach Maximierung der modernen Welt entgegen.

Somit kann sogar gesagt werden, dass selbst ein Mönch in eremitärer Verzückung keine Einfachheit erreichen kann, da selbst er permanent nach etwas strebt, und sei es nur die Einfachheit selbst.

Diesem Gedanken folgend, kommt man früher oder später darauf, dass Einfachheit gar nicht zu erreichen ist. Wenn einem dies allerdings einfach wurst ist, hat man einen guten Schritt getan.

Folgerichtig muss also gelten: Einfachheit ist, wenn's einem wurst ist.

Von Prinzen und Königen der Grafiktabletter

Seit locker acht Jahren sind diese Geräte für mich der Gipfel aller Träume. Leider sind sie auch der Gipfel aller Dispokredite, weshalb ich bislang davon ab lies, mir ein Wacom Cintiq zu kaufen. Mein Intuos4 ist auch grad zwei Jahre alt und hat immerhin seinerzeit 500 Euro gekostet.

Nun kaufte ein Arbeitskollege sich eines dieser Grafiktabletts, auf denen man direkt malt. Man tüddelt nicht mehr auf der Zeichenfläche rum, während man die Augen auf den Bildschirm richtet, nein, man malt gleich auf den Bildschirm. Das kommt dem Hirn ganz passend. Da besagter Kollege einer ist, der gern mal was kauft, um es dann zunächst schön aussehen zu lassen und dann in die Ecke zu räumen, lieh ich mir das Ding heute ohne Gegenwehr aus. Ich malte damit unten stehendes Bild fertig, was keinerlei Probleme machte.

Der Preis indes schon. 900 Euro für einen 12-Zoll-Bildschirm sind nicht so richtig wenig. An der Schärfe mangelt es dem Ding auch, was allerdings Unsinn ist, wie ich feststellte, als ich meine Brille aufgesetzt hatte. Dennoch ist es klein. Ich dachte erst an die gute alte Zoom-Funktion, aber da geht der Überblick flöten. Irgendwie krampft man doch herum und das ist dann doch ein Grund, sich über den Verlust eines knappen Tausenders zu ärgern.

Daher ist es nun klar: Ich kaufe das 21-Zoll-Modell. Zum einen, weil es doch den besseren Bildschirm hat, zum anderen, weil es die neuere Technologie des Intuos4 hat und somit doppelt so empfindlich ist. Obendrein lässt es sich frei drehen und hat den wesentlich variableren Fuß. Vor allem aber, weil ich es besser verkraften kann, 1800 Euro für ein sehr gutes Arbeitsgerät zu investieren als 900 für ein mittelmäßiges.

Da die Produktion in Japan stattfand, steht ein baldiger Kauf erst mal nicht an. Die Dinger schwimmen alle im radioaktiven Schlamm. Aber im Spätsommer soll es wieder los gehen! Da bin ich wohl bei.








Und wieder eine!

Montag, Mai 30, 2011 by hodi aka raketenmann 1 Mal Senf dazu
Es ist getan.


Endspurt

Ich war faul. Und beschäftigt.
Aber heute nahm ich mir die Zeit, ein paar Details auszuarbeiten und einige Korrekturen vorzunehmen. Der Bass und die Haare rufen noch nach Entübelung, aber sonst hätten wir es dann.
Die Bebilderte soll es eigentlich noch nicht sehen, aber ich weiß, dass sie hier nie vorbeikommt. Also wer auch immer von den Wissenden: nicht zeigen!

Kurzes Intermezzo

Lang musste ich auf Material hierfür warten. Umso kritischer gehe ich mit dem Bild um. Ist zwar längst nicht fertig, aber man mahnte mich, ich solle mal wieder was hochladen. Biddeschön.


Herr Akerfeldt, Teil 2

Kleiner Fortschritt am Opeth-Mann.
Ich spiegle hin und wieder das Bild, um Fehler zu erkennen. Daher isser nun andersrum.



Ich akere

Montag, März 28, 2011 by hodi aka raketenmann 0 Mal Senf dazu
Ich muss mal Leute malen, die man kennt. Den Akerfeldt kennt jetzt natürlich auch nicht jeder, aber doch jeder, der ein Freund von niveauvoller Rockmusik ist.

Fertig

Ich dachte ein wenig an Gustav Klimt.


Die Selbstkarikatur, Teil 2

Nachdem ich mir alles ins Gedächtnis rief, was an mir scheiße aussieht, stand noch einiges an Änderungen an. Ich könnte auch Pole sein. Nichts gegen den Polen, aber wer möchte ein Pole sein? Mit so nem Luftballonkopf?
Hier also die Weiterentwicklung meiner selbst.

Die Selbstkarikatur. Ein elender Versuch.

Seit Erfindung des Eintopfs versuche ich, eine Selbstkarikatur hinzulegen. Der bislang beste Versuch soll nun der Öffentlichkeit offenbart werden.
Wahrscheinlich werde ich noch das ein oder andere hervorheben, aber Menschen, die man kaum kennt, sind schwer zu malen.


BÄÄÄM!

Ha! HAHAHA!




Motivation, Update

Haare sind einfach. Sie erfordern nur Geduld. Geduld ist keine meiner Eigenschaften.

Motivation

Endlich mal wieder ein Auftrag für Ruhm und Geld! Längst nicht fertig, aber ich halte das gern mal hier fest.
Auch für diejenigen, die anfangs stets verzweifeln, weil ihr Bild irgendwie nach Waldorfschule aussieht – das ist bei mir nicht anders!






The Starchild, pt. 3

Sieht noch etwas gestrickt aus und irgendwie fehlt noch ein bisschen Arm. Es wird.

The Starchild, Teil 2

Ich entschied dann doch, ihm die alte Swiffer-Frisur zu lassen. Einerseits als Hommage an eine gute Freundin, andererseits, weil's einfach blöder aussieht. Also beim Stanley, meine ich.
Langsam macht er sich. Die Farben der Schminke allerdings sind die Hölle.

Anflug von Kreativität

Er pinselt wieder.
Nach langer Faulheit und Lustlosigkeit schwang ich heute mal wieder den Pinsel. Für einen Abend schon recht vielversprechend, wenn man bedenkt, wie lahmarschig ich bin.
Ich dachte schon länger drüber nach, Kiss ihrem Alter entsprechend zu pinseln. Mal sehen, was noch kommt. Gene Simmons soll keine Haare mehr auf dem Kopf haben, las ich. Das wär doch was.