Digitales Fernsehen ist schwer im Kommen. Allerorts explodieren die letzten Röhrenfernsehgeräte und ich vermute langsam, dass es sich dabei um eine Verschwörung der Industrie handelt. Oder der Politik. Ah, ist ja eh das gleiche. Gegen die KRISE. Und wer endlich mit ner Menge Geiz im Portemonnaie in die Kaufhäuser gerannt ist, um sich einen wohnblockgroßen LCD-Fernseher zu kaufen, der will natürlich auch das Letzte aus dem Gerät rausholen. Denn, und auch hier erahne ich eine Verschwörung, so ein LCD-Fernseher erster Kajüte zeigt einem erstmal so richtig, wie beschissen die Bildqualität ist, die so aus den Antennendosen und LNBs kriecht. Man kauft tolle Technik und bekommt Scheiße. Es ist wie ne Scheibe alter Kuchen in einem 120-Euro-Toaster.
Und so ging es natürlich auch mir. Und da bin ich ganz Mario Barth: Ich muss das haben, auch wenn ich mich schäme. Und so musste ich auch digitales Fernsehen haben.
Im Internet erkundigte ich mich bei meinem Kabel-Anbieter nach einer Umstellung auf Digital. Als ich vieles nicht begriff, wählte ich die Nummer und eine kundige Frau erteilte mir fachmännisch Auskunft über meine Möglichkeiten. Da gäbe es das Schnarch-Paket für 5 Euro im Monat und das Rundum-Paket für 20 Euro im Monat. Zuzüglich eines Receivers, dessen Besitz auch eine monatliche Mietleistung voraussetzt. Nebenbei: Das alte Werte noch immer hochgehalten werden, erkennt man auch an diesen Angeboten: Das "Familienpaket" enthält neben Doku-Kanälen ganz klare Kategorien. Für Mutti gibt es Sender nur mit Liebesfilmen, Romantik und einen Kanal nur für Wellness und Bauch-Beine-Po. Vati hingegen bekommt das Sorglos-Sport-Paket mit allem, was so gesendet wird, zwei Busenfilm-Kanäle und mehrere Action-Sender. Und die Kids kriegen 24/7-Zeichentrick. So muss das also sein.
Die kundige Telefondame verwies mich auf einen Laden in meiner Nähe, in dem ich die Zusatzgeräte mal persönlich befingern könne. So zog ich los und betrat bald den Laden mit den Worten "Guten Tag! Ich möchte kaufen!"
Nach den obligatorischen Fragen zur Grundausstattung stellte mir der Fachverkäufer eine Frage, die ich wirklich nicht erwartet hätte:
"Wollen sie wirklich dafür bezahlen? Also ich meine ... sie kriegen in der Grundausstattung nur vier Pay-TV Sender. Wollen sie die überhaupt? Oder geht es ihnen nur ums normale Fernsehen?"
"Ähm, ja", stotterte ich verdutzt, "ich will schon hauptsächlich das normale Fernsehen ... aber ... aber DIGITAL UND TOLL! Ich will kaufen! Sofort!"
"Brauchen sie nicht. Kriegen sie auch so. Ich sag ihnen mal wie." Er fingerte eine Liste raus, schrieb ein paar Notizen drauf und reichte mir den Zettel. "Geben sie mal in der Sendersuche diese Werte ein. Müssen sie manuell machen, sonst sucht das Gerät da nicht. Dann finden sie alle Sender. Digital. Und für Nüsse."
"Weiß ihr Chef, dass sie mir das sagen?"
"Ist schon ok! Einen schönen Tag noch."
In der Tat war das ok. Denn zuhause angekommen tippte ich die Werte ein und war verblüfft: es ging. Plötzlich fand mein Fernseher 150 Kanäle, die er sonst übersehen haben musste. Und sie sehen verdammt gut aus. Als ich mal ne halbe Stunde digital ProSieben geglotzt hatte und dann wieder auf das zurückzappte, was man sonst so zu sehen gewohnt war, fühlte ich mich an die Zeiten erinnert, als mein Vater die Zimmerantenne in der Küche ans Fenster halten musste, damit ich auf nem mobilen 10cm-Bild "Mosh" auf Tele5 gucken konnte. Die Anfänge des Privatfernsehens. Und wie früher mit der Zimmerantenne kostet es wieder nix!
Ein hübsches Adventsgeschenk. Ich wünsche dem Herrn ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.
Und so ging es natürlich auch mir. Und da bin ich ganz Mario Barth: Ich muss das haben, auch wenn ich mich schäme. Und so musste ich auch digitales Fernsehen haben.
Im Internet erkundigte ich mich bei meinem Kabel-Anbieter nach einer Umstellung auf Digital. Als ich vieles nicht begriff, wählte ich die Nummer und eine kundige Frau erteilte mir fachmännisch Auskunft über meine Möglichkeiten. Da gäbe es das Schnarch-Paket für 5 Euro im Monat und das Rundum-Paket für 20 Euro im Monat. Zuzüglich eines Receivers, dessen Besitz auch eine monatliche Mietleistung voraussetzt. Nebenbei: Das alte Werte noch immer hochgehalten werden, erkennt man auch an diesen Angeboten: Das "Familienpaket" enthält neben Doku-Kanälen ganz klare Kategorien. Für Mutti gibt es Sender nur mit Liebesfilmen, Romantik und einen Kanal nur für Wellness und Bauch-Beine-Po. Vati hingegen bekommt das Sorglos-Sport-Paket mit allem, was so gesendet wird, zwei Busenfilm-Kanäle und mehrere Action-Sender. Und die Kids kriegen 24/7-Zeichentrick. So muss das also sein.
Die kundige Telefondame verwies mich auf einen Laden in meiner Nähe, in dem ich die Zusatzgeräte mal persönlich befingern könne. So zog ich los und betrat bald den Laden mit den Worten "Guten Tag! Ich möchte kaufen!"
Nach den obligatorischen Fragen zur Grundausstattung stellte mir der Fachverkäufer eine Frage, die ich wirklich nicht erwartet hätte:
"Wollen sie wirklich dafür bezahlen? Also ich meine ... sie kriegen in der Grundausstattung nur vier Pay-TV Sender. Wollen sie die überhaupt? Oder geht es ihnen nur ums normale Fernsehen?"
"Ähm, ja", stotterte ich verdutzt, "ich will schon hauptsächlich das normale Fernsehen ... aber ... aber DIGITAL UND TOLL! Ich will kaufen! Sofort!"
"Brauchen sie nicht. Kriegen sie auch so. Ich sag ihnen mal wie." Er fingerte eine Liste raus, schrieb ein paar Notizen drauf und reichte mir den Zettel. "Geben sie mal in der Sendersuche diese Werte ein. Müssen sie manuell machen, sonst sucht das Gerät da nicht. Dann finden sie alle Sender. Digital. Und für Nüsse."
"Weiß ihr Chef, dass sie mir das sagen?"
"Ist schon ok! Einen schönen Tag noch."
In der Tat war das ok. Denn zuhause angekommen tippte ich die Werte ein und war verblüfft: es ging. Plötzlich fand mein Fernseher 150 Kanäle, die er sonst übersehen haben musste. Und sie sehen verdammt gut aus. Als ich mal ne halbe Stunde digital ProSieben geglotzt hatte und dann wieder auf das zurückzappte, was man sonst so zu sehen gewohnt war, fühlte ich mich an die Zeiten erinnert, als mein Vater die Zimmerantenne in der Küche ans Fenster halten musste, damit ich auf nem mobilen 10cm-Bild "Mosh" auf Tele5 gucken konnte. Die Anfänge des Privatfernsehens. Und wie früher mit der Zimmerantenne kostet es wieder nix!
Ein hübsches Adventsgeschenk. Ich wünsche dem Herrn ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.