Rückblickend ...

... habe ich das Gefühl, dass es ein gutes Jahr war. Sehen wir mal nach, ob das auch stimmt.


Das fing ja gut an: Soundgarden sind wieder da! DIE Band meiner Jugend. Sie frischten auch direkt ihre Kasse auf, indem sie uns eine weitere Best-of-Scheibe unterjubeln wollen, die sich durch einen neuen Song verkaufen soll. Nicht mit mir, Freunde! Warten wir mal ab, was da so kommt. Mit einer neuen "Badmotorfinger" wäre ich schon enorm zufrieden!

Seit Süllwester feierten wir mehrfach irgendwas im Mittendrin, dem kuschelichen Kneiporant von Säcs Bruder, den ich super finde. Ich hab da noch ein kostenloses Essen offen, weshalb ich in naher Zukunft nochmal hin will.

Photoshop wird 20. Nein nein, das ist keine Hymne an einen Großkonzern. So isses nicht. Aber Photoshop hat mir Dinge offenbart, die sonst nie aus mir herausgekullert wären, weil ich kein Zimmer habe, in dem ich mit Farben rumsauen kann.

Krümel kommt zu uns! Es ist Mai und das Jahr hat seinen Höhepunkt erreicht. Die bei meinen Eltern wohnhafte Katze starb an Altersgebrechen und Whiskas, und in den Augen meiner Mutter sah man neben tiefer Trauer auch immer wieder den Gedanken an eine neue Mieze. Als meine Eltern in den Urlaub fuhren, entschieden wir heimlich, dass das Trauerjahr um ist und ein neuer Tiger her muss. Es folgten zwei nahezu schlaflose Wochen im Hause meiner Eltern, die jedoch mit viel Liebe zum jungen Tier zu ertragen waren. Eine großartige Zeit. Der Arschhase vergießt die ein oder andere Träne, weil wir nunmal irgendwann das Haus wieder verlassen müssen. Nach seiner Rückkehr versuchte mein Vater immer wieder, sich darüber zu empören, dass man ihm einfach ein Tier ins Haus setze, doch der Ärger hielt nicht lang. Meine Mutter war von der ersten Schrecksekunde an völlig entzückt und tat es dem Hasen gleich, was das Tränenvergießen betrifft. Eine gute Idee! Sie lebe lang und erfolgreich! Selbst der Tierarzt spricht von einem selten schönen Tier. Momentan zerpflückt sie das Haus, weil sie bei Schnee nur zum Kacken rausgeht und etwas unterfordert ist. Immerhin gab es aber auch seit drei Wochen kein Blutbad mit toten Vögeln aufm Laminat.



Kurze Zeit später bittet mich ein Besucher des Düsseldorfer Aquazoos vor die Tür, um mich ordentlich zu vermöbeln. Ich fragte ihn kurz zuvor, ob es ihn störe, wenn ich ihm mal an die Birne klopfe, so wie er es andauernd bei den Aquarien tat. Zu einer realistischen Erprobung meiner Kampfsport-Ausbildung kam es aber gottlob nicht. Er bekam nur furchtbar Ärger mit seiner Frau.

Als echter Horrorfilm-Fan freute ich mich auf "Paranormal Activity". Es gab Leute, die den Film zum Gähnen fanden und solche, die wirklich die Hose voll hatten. Ich hingegen scheine sehr anfällig zu sein für irgendwas, was der Film zuhauf hatte. Jedenfalls habe ich noch nie einen Film pausiert, weil er mich so fertig gemacht hat. Diesmal musste ich. Teil 2 sah ich kürzlich mit dem Säc im Kino und auch dieser Film war sein Geld wert. Ich ahnte allerdings schon, dass sich die Effekte irgendwann erschöpfen. Ich erinnere gern daran, dass sich der 2-Meter-Schwarzgurt-Stahlträger-Säc nach Genuss des ersten Streifens nicht mehr ohne seine Frau aufs Klo wagte. Pff ... als gäbe es da Kot-Dämonen. Weichei!

Dr. Motte trauert. Ich bin erschüttert. Viele Menschen kommen bei der Loveparade um. Mir ist das gleich. Mir sind Wale lieber; die machen auch nicht so einen Rabatz. Zumindest keinen, den wir hören. Und das ist löblich. Auf jeden Fall hat die Welt wieder was zu tun, kann sich empören, Schuldige ermitteln und in der Kantine die Bild rezitieren. Sollen sie. Mich interessiert aber seit dieser Sache die Laufbahn des Bürgermeisters Sauerland, der scheinbar nicht nur zur Loveparade einige Dinge nicht so eng sah.

Kurze Zeit später begehe ich meinen ersten Raub. Ok, meinen zweiten. Ich gebe zu, in jungen Jahren mal erfolgreich ein Busenheft im Supermarkt entwendet zu haben. Haha!
Jedenfalls schrieb mich die örtliche Tankstelle an und fragte höflich nach ihrem Geld für die Tankfüllung. Den Saft und das Brötchen hätte ich ja schon bezahlt. Kann ich doch nicht wissen, dass die Tankenschubse meinen Sprit vergisst! Ich zahl und geh. Aber es gefällt mir gut, dass ich ein Freibeuter und Strauchdieb bin. So schön archaisch.

Mit dem mittlerweile bezahlten Sprit düsen wir mit Mäycel und Jasmin nach dem schönen Warburg hin, um unseren Goldfasan zu überraschen. Eine schöne Ecke. Wirklich. Soweit ich das erkennen konnte, hatte es viel mit dem Kleingartenverein gemein, in dem ich als Kind meine Zeit vertan hab. Das ist aber gar nicht so negativ gemeint, denn ich fand's wirklich gemütlich da.

Weniger gemütlich ging es ab Anfang September zu. Die Blaugurtprüfung stand Ende Oktober an und verhieß nix Gutes. Wie üblich zweifelte ich bis zur letzten Minute daran, ob ich überhaupt geeignet sei für einen Sport, der Bewegung voraussetzt. Mit der Last des Zweifels und meinem Partner auf dem Rücken wurde nahezu täglich für den letzen Gurt der Fortgeschrittenengruppe geübt. Das ist schon was. Am Ende hat's dann geklappt. Aber ich war dennoch frustriert, weil vieles nicht so dolle war. Danach war erstmal drei Wochen Kampfpause angesagt. Der erste Gurt, den ich mit weniger Stolz trage. Aber langsam lässt der Frust nach.

Direkt darauf folgte Halloween. Ich hab mich nie verkleidet. Doch diesmal wollte ich mal ud hab mir für viel Geld allerhand Kram bestellt, mit dem ich ordentlich den Zombie raushängen lassen wollte. Das ist auch gelungen, finde ich. Dass ich drei Wochen Ausschlag im Gesicht hatte, weil ichs mit dem Latex wohl übertrieb, war die Sache wert. Und ich gewann obendrein den Kostümwettbewerb in Luigis Kneipe. Das war allerdings auch nicht schwer, da nur fünf Leute verkleidet kamen. Kay und die Sonne waren ebenfalls sehr hitverdächtig, sind allerdings auch Verkleidungsspezialisten.




In einem Anfall von Kaufrausch erlaubte ich mir, endlich den seit 10 Jahren gewünschten Subwoofer zu kaufen. Ich kaufe ihn, tausche ihn wegen eines Defekts um und bekomme gleich den nächsten defekten. Der Verkäufer zeigt mir doof und glaubt mir nicht. Als er mit seinem Ohr an der Membran das Gerät einschaltet, ändert sich dies rapide. Ein Riesenspaß. Ich entscheide mich gegen einen weiteren Umtausch und erwerbe kurzerhand ein wesentlich teureres Gerät, was laut Internet toll sein soll. Ist es auch und seitdem bin ich Canton Chrono-Fan. Auch, weil ich keine 1000 Euro pro Lautsprecher investieren kann. Doch hauptsächlich weil ich nun bei jeder CD Anfälle von Daseinsfreude erlebe. Ich konnte es natürlich nicht beim Subwoofer belassen und erwarb kurzerhand weitere Boxen der Serie, während der Arschhase den Kopf schüttelte und mich Mann sein ließ. Morgen ist Heilig Abend und wenn alles töfte klappt, steht der Centerlautsprecher unterm mütterlichen Weihnachtsbaum. Ok, ich weiß es schon. Ich wollte es nicht wissen, aber ich sah den amateurhaft versteckten Karton. Große Vorfreude ist angesagt, wenn ich daran denke, bald die 5.1 Version von Porcupine Tree's The Incident nochmal in geil hören kann. Eine leichte Gänsehaut um die Hoden ist ein gutes Zeichen!

Ich male Johnny Cash und bin stolz auf mein Werk. Sogar jetzt noch. Das ist selten.

Ich entdecke im Büro die Schmincke Airbrush-Farben und pinsle damit herum. Unterwegs entdecke ich, dass ich sehr viel Spaß an Aquarellen entwickle. Die für mich schwierigste Sache überhaupt. Aquarell verzeiht nix, gibt aber viel. Aquarell ist Stress und braucht Erfahrung in Papier und Trockenzeit. Dafür ist jedes Bild sehr einzigartig und überraschend. Wahrscheinlich, weil ichs nicht kann. Macht aber nix. Für's nächste Jahr stehen wohl mal ein paar Farbtöpfchen an. Ich muss mal wieder einfach nur Spaß beim Pinseln haben.

Apropos Büro ...
Nachdem einige Sachen versprochen und fast keine gehalten wurde, als ich vor einem dreiviertel Jahr eine mögliche Kündigung ansprach, wird's in Bochum immer oller. An dieser Stelle muss ich der Öffentlichkeit natürlich einiges enthalten, was ich nur allzugern schreiben würde.
Und es geschah zu dieser Zeit, dass ein neuer Arbeitgeber der Meinung war, dass ich genau der Richtige für ihn sei. Nachdem ich mir die Konditionen genauer erörtern ließ, wär ich fast geplatzt. Aber diesmal nicht vor Wut.
Meine Kündigung war ein Wink mit der ganz dicken Fahne und hat gesessen. Der Herr Vorgesetzte gottlob auch, obwohl ihm kurz das Gesicht runterfiel. Da für mich keinerlei Ersatz vorhanden ist, tat es mir fast leid. Fast. Wer der Meinung ist, alles tun zu können, weil der Untergebene eh nix anderes hat, kann hier und da auf die Schnauze fallen. Meine Kündigung war kein Einzelfall, aber der Tonfall den Mitarbeitern gegenüber ist plötzlich sehr freundlich. Ab Februar erlebe ich das gottlob nicht mehr. Heimat, ich bin wieder voll da!

Aufgrund der ganzen Nerverei nahm ich mir mehr Zeit für mich als üblich. Gute Freunde blieben da ein bisschen auf der Strecke. Aber ich bin mir sicher, dass sie's verstehen. Trotzdem blöd. Auch blöd, dass ich nix von einem Krankenhausaufenthalt erfuhr, der mir nicht egal war! Aber nu ist ja alles gut.

Zu guter Letzt fiel mir heute ein, dass man bei diesem Wetter eigentlich ein Krokettenfahrzeug bräuchte. Ich fand das sehr lustig, bin wahrscheinlich aber wieder der Einzige.



Ja, überwiegend ein gutes Jahr. Hatte ich doch wieder Recht.

Auf Wiederseh'n, A40!

Tief im Westen, wo der Albtraum mir graut.

Du hast lange Zeit zu mir gehört an jedem dieser Tage, und Du hast mir den allerletzten Nerv geraubt. Und all Deine Umgehungsstraßen auch. Bis man an Dir fertig getüftelt hat, wird es noch Jahre dauern. Jahre, in denen jeden Tag neue Überraschungen auf mich warten, die mich daran hindern, pünktlich zu der Arbeitsstelle zu kommen, in der ich einen Vorgesetzten habe, der nie die Autobahn benutzen muss.

Doch nun sage ich "Gehab Dich wohl und leck mich am Arsch!". Ich mach's nicht mehr. Vier Wochen hast Du mich noch im Griff, aber an jedem dieser Tage werde ich kichernd auf Dir herumstehen und Dich vielleicht mit Kot bewerfen.

Willkommen Heimat! Ein neuer Morgen zieht heran.
Und was ich für Geld spar! Ein Wahnsinn.

Hello Wien!

"Ich muss mich nicht verkleiden. Ich gehe jeden Tag als Gotteskind", sagte mir einmal ein Mitschüler aus der Grundschule. Nun, ich verkleidete mich auch nie, da ich jeden Tag als Entnervter gehe, doch in diesem Jahr wollte ich doch mal ran. Meinen ersten Versuch zeigt das Bild, mein zweiter, etwas fortgeschrittenerer (ein prima Wort für Onkel Säc!) soll folgen, wenn die Fotos eintrudeln. Immerhin gewann ich mit dem zweiten Anlauf den ersten Platz: einen 25-Euro-Essensgutschein. War aber auch nicht schwer, da nur ein gewisser Leprakranker wirkliche Konkurrenz darstellte.

Tina Dico, Konzerthaus Dortmund

Wenn ich nicht von einem Design-Kurs der FH Dortmund gehört hätte, für den ein Besuch des Dico-Auftritts obligatorisch sei, hätte ich auch dieses Event verpasst. Grad noch mal Glück gehabt!

Im vergangenen Jahr sah ich Tina Dico im "Bahnhof" in Bochum-Langendreer und war schwer beeindruckt. Mit Dennis Ahlgren und Helgi Jonsson im Koffer gab's ordentlich Alarm auf der Bühne. Zudem ist die Location sehr übersichtlich und intim, und ich saß zudem noch so nah an der Bühne, dass ich ihr die Schuhe hätte wienern können. Dass diese Intimität im Konzerthaus Dortmund ein wenig flöten geht, war abzusehen – Parkett und Empore fassen 1500 Leute. Ich stand mal selbst bei vollem Haus auf der Bühne und war beeindruckt. Ähnlich wie Fräulein Dico heute, die wohl hierzulande immer noch eher die kleine Schiene fährt. Das Trio wurde erweitert durch eine am Schlagzeug und Gesang, deren Name ich nicht verstand.

Das Dortmunder Publikum war ebenfalls ein etwas anderes als das im "schmuddeligen" Bahnhof. Man geht halt ins Konzerthaus. Da pupst man nicht. Ich wurde gar von einem Ordner darauf hingewiesen, dass ich meinen Fuß nicht auf der Halterung der Bestuhlung ablegen dürfe. Von der Aufnahme von Getränken brauchen wir nicht reden. Dennoch ist auch das verstockte Elite-Kultur-Publikum nicht fähig, ne halbe Stunde still zu sitzen und muss dauernd pinkeln, was immer ne gesamte Stuhlreihe zur La Ola zwingt.

Das Vorprogramm bestritt wie üblich Helgi Jonsson solitär. Ich würde für den Typ alleine das Geld hinlegen. Was ein Clown. Sein gewöhnungsbedürftiges Gesangs-Intro (eigentlich eher Geplärr-Intro) irritierte seinerzeit die Bochumer. Die Dortmunder fingen an zu lachen und manch einer fragte nach der versteckten Kamera. Jaja ... Kulturfreunde unter sich. Müssen immer alles erklärt kriegen, bevor sie es akzeptieren. Jonsson ficht das wohl nicht und er gab nach wie vor den Englisch-Sprachigen, bis er ohne Überleitung in feinsten Wiener Schmäh verfiel und kurz darauf erklärte, dass er in Österreich studiert habe. Das ist auch noch lustig, wenn man es schon mal gesehen hat. Als sein Set nach ner knappen halben Stunde endete, war die Meute auf seiner Seite. Ein unglaublicher Musiker fernab jeglichen Anflugs von Star-Allüren und eigentlich völlig unscheinbar. Zwischendurch immer wieder blöde Scherze, die einem vorführen, wie herrlich wenig er sich ernst nimmt. Der Ton macht die Musik, die mich hin und wieder an Sigur Ros erinnert, wobei Jonsson für die dichte Atmosphäre keinerlei Effekte benötigt. Klavier, Posaune, Gitarre und eine Stimme wie der Wind in Skandinavien!

Tatsächlich braucht ein schwergewichtiges Publikum nach ner halben Stunde Musik erstmal eine Pause. Bis alle raus sind, ihr gepflegtes Elite-Bier für 10 Euro verklappt haben und wieder ihre Plätze finden, geht schon mal ne gute halbe Stunde um. Und das dafür, dass nichtmal umgebaut werden musste.

Die erste Hälfte des regulären Sets von Dico war ich etwas angespannt, weil das Publikum doch recht verhalten unterwegs war. Beifall muss sein. Aber dann ist auch gut. Ich erinnere mich wieder an ein anderes Konzert, bei dem mitgesungen wurde. Die Atmosphäre schlug aber irgendwann um und zur zweiten Zugabe standen restlos alle. In der Tat war es beeindruckend, alle auf den Füßen zu erleben, während Tina "Magic" spielte. Sehr kontrastreich zu dem sehr intimen Song.

Apropos "intim" ... zu oft sollte man sich das Gebotene nicht geben. Die zartbesaitete Dame ist eine gute Schauspielerin, die ihre aufrichtigen Songs gut vertritt. Man glaubt ihr, wenn sie ein paar Sekunden in sich geht, nachdem sie Sachen wie "Room with a View" spielte und von verflossenen Liebsten sang, bevor sie sich wieder ums Publikum kümmert. Allerdings ist genau das das Problem: man weiß, dass sie natürlich nicht immer so empfindet. Und ein bisschen belogen werden will man ja auch für sein Geld.

Die Setlist passte sich grob an die neue Platte an. Ein paar ältere Hits und ein paar neue Songs, die vielleicht mal auf die Favoriten-Listen kommen. Live ist das ne gute Sache. Das Album nehm ich ihr allerdings übel. Ein Doppel-Album mit leicht umgestrickten Altsongs damit zu verkaufen, dass auch ein paar neue drauf sind ... ich weiß nicht. Die Band war aufeinander eingespielt, aber nicht so klinisch sauber wie Porcupine Tree am Abend zuvor. Ok, ein schlimmer Vergleich. Dicos Band spielt offen und "roh", aber immer präzise. Die Klasse jedes Einzelnen ist über jegliche Zweifel erhaben und wurde nur von der Klasse der Akustik im Konzerthaus übertroffen.

Und wenn's zu düster und gedankenschwer wurde, stand immer Jonsson parat, um mal unpassend aber exakt intoniert ins Mikro zu pröten. Einer wie der kann sich das locker kichernd leisten.

Dennoch fand ich das Konzert im kleinen Kreis gehaltvoller.



Der Jens war indes wieder nicht zugegen.

Porcupine Tree, RuhrCongress Bochum

Zunächst: Ohne Goldis Hinweis wäre uns das Konzert entgangen. Dem Veranstalter ist es gelungen, die Reklame für dieses wirklich nicht uninteressante Event komplett unter den Tisch fallen zu lassen. Glatte sechs. Arschlecken, setzen. Immerhin haben sie es aber geschafft, pünktlich um 19 Uhr die Tür aufzuschließen. Mich würde interessieren, wie viele Karten noch übrig waren, denn am Rand des Saals hätte man während des Konzerts noch super Fahrrad fahren können.

Oceansize sollten die Vorband geben, erfuhr ich vor der Halle. Gespannt war ich durchaus, was nach der 2003er "Effloresce" so passiert ist. Die Scheibe hab ich seinerzeit ungefähr 50 Mal laufen lassen und später immer wieder mal; aber verdammt, sie hat nix, was hängen bleibt und pötert so vor sich hin. Nach all den Jahren muss ja was passiert sein.
Wir konnten es leider nicht hören. Denn wir standen in der ersten Reihe. Diese lautstarke Tatsache, gepaart mit dem seit jeher betonierten Gesetz, dass Vorbands grundsätzlich bekackt gemixt werden müssen, damit der Haupt-Act sich gar nicht mehr mühen muss, besser zu klingen, ergaben eine nagelneue Fönfrisur und keinerlei neue Erkenntnisse. Dass ich mir ihre aktuelle CD am Merchandise-Stand zulege, schied also mangels verwertbarer Hörprobe aus. Ich glaube weiterhin, dass Oceansize die harte Version von Coldplay sind: nette Songs, bei denen immer dann, wenn man den Höhepunkt erwartet, wieder nix kommt. Da man Musik durchaus mit Sex vergleichen kann, versteht wohl jeder, dass man sich irgendwann genervt abwendet. Und so war es uns eine Freude, die Ansage vom letzten Song zu hören. Das einzig Faszinierende an Oceansize war an diesem Abend, dass der Trommler keine Becken, Stöcke oder Felle zerlegte, sondern seinen Hocker. Ich bin sicher, dass ich so etwas nie wieder sehen werde. Ähnlich faszinierend ist obendrein die Professionalität der Leute drumrum. Wenn binnen 5 Sekunden ein neuer Hocker parat steht, der nicht vom Schlagzeug der Hauptband geklaut wird, dann ist das schon beeindruckend. Ich entschied danach, mir doch die CD zu kaufen, weil mir eine Passage kurzfristig gefiel und ich das Ganze mal mit ordentlichem Sound hören wollte.

Es folgten Umbauarbeiten, die ich so nicht kannte. Da Steven Wilson grundsätzlich mit barem Fuß spielt, lag es nahe, aber wer vermutet schon, dass da gleich einer auf die Bühne kommt und Staub saugt? Auf den drei Leinwänden liefen derweil filmische Dokumente früherer Staubsaugungen, was für allgemeine Erheiterung sorgte.

Die ersten Akkorde von Porcupine Tree belegten es: es war doch ein kundiger Tonmann mit seinem Mischpult im Hause. Obwohl ich immer noch vor dem Bass-Fön stand, war der Sound klar wie Kloßbrühe. Nachdem sich aber mehrfach die Augenlider meiner Frau umklappten, entschieden wir uns später für einen Platz weiter hinten – nicht ganz so nah bei den Boxen. Und, leck mich am Arsch, klang das gut! Man fühlt sich weiter hinten auch nicht so genötigt, immerzu begeistert zu gucken.

Schade, dass ich die eigentliche Incident-Tour verpasst hatte. Das Konzept-Album auseinanderzudröseln schien mir nicht praktikabel, aber die Ansicht teilten die Musiker leider nicht, weshalb nur etwa die Hälfte der aktuellen Songs vorgetragen wurde. Gespielt wurde ein verwuselter Mix von Stupid Dream, Deadwing, Fear of a Blank Planet und Incident, wobei es an sich nicht viele Songs waren, wenn man bedenkt, dass ein Stück schon mal 12 Minuten haben konnte. Trains fiel gottlob völlig aus. Ich kann's nicht mehr hören. Und der ziemlich gut gelaunte Wilson wohl auch nicht, denn die Anfrage darauf wurde mit einem "oh, not trains again!" quittert. Mir war's im Prinzip gleich, was sie spielten, solange ich teilhaben durfte. Gavin Harrison muss als Kind in ein Uhrwerk gefallen sein. Anders kann ich mir dieses Trommeln nicht erklären. Man muss das einfach mal gesehen haben. Wahnwitz, der niemals nervt und sich schön unterordnet. Bassmann Colin Edwin ist von ähnlicher Machart ... kommt auf die Bühne mit dem gleichen Lächeln, mit der er sie verlässt und guckt nicht einmal nach links oder rechts. Der spielt den kompliziertesten Kram runter wie ein Drei-Teile-Puzzle und scheint dabei über seinen nächsten Urlaub nachzudenken. Meine Vermutung war hier, dass man ihn einfach aufs Klo nebenan tragen könnte, ohne dass er's wirklich wahrnimmt. Er wäre immer noch 100% dabei und man würde keinen Unterschied wahrnehmen, solange man ihm das Kabel dran lässt.

Kurzum: Porcupine Tree sind immer ne Reise wert. Und sei sie noch so kurz. Ich hab bereits Aufregungs-Urin gelassen, als Wilson neue Songs ankündigte.

Verwundert hat mich indes nur, dass Wilson von Bochum als "beautiful city" sprach. Vielleicht muss ich das seiner heutigen Scherzkeksigkeit zurechnen. Weiß nicht, wo der war.

Wo der Jens war, weiß ich auch nicht. Komisch.

Lautsprecher boxen. EIne kleine Empfehlung.

Derzeit habe ich Glück mit den Fachverkäufern in Elektromärkten. So geriet ich vorgestern bei meiner Lautsprechersuche im Bochumer MediaMarkt an einen kundigen Mann mit feinem Ohr, der mich ungeachtet der vielen anderen Kunden ausgiebig beriet und alles aufbaute und anschloss, wonach mir der Sinn stand.
Nachdem ich mir kürzlich den Canton Chrono Subwoofer zulegte, um mehr Wumms in die Hütte zu kriegen, wurde mir immer klarer, dass die CLATronic-Lautsprecher für seinerzeit bestimmt 20 Mark (haben mir meine Eltern mal vor 20 Jahren gekauft, glaube ich) eigentlich nur als Schuhkartons verwendbar sind. Also war mal ein Update fällig.
Den Hinweis des Verkäufers, dass er sich ja privat für jede Musikrichtung ein anderes Lautsprecherpaar hinstellt, nahm ich lächelnd entgegen, verwarf diese Möglichkeit allerdings für mich und mein Girokonto.
Letztendlich empfahl er mir für meine Wohnzimmergröße und die vorliegende Anlage ein Paar Canton LS 205, die selbst in der offenen Vorführecke noch ein schlumpfiges Klangbild zauberten. Nachdem ich noch diverse andere Würfel testete, entschied ich mich für die 205er. Der Knüller: das Paar für 199 Euro. Bei Amazon übrigens für 399.

Zuhause neue Kabel verlegt, die Dinger angetüddelt und die Ohren aufgestellt. Die Teile sind unglaublich. Diese Erfahrung deckt sich mit denen in einschlägigen Foren. Obwohl noch gar nicht eingespielt (20 Stunden sollte man ihnen gönnen), zeigten mir die recht kleinen Dinger, was eigentlich auf meinen CDs drauf ist. Peter Gabriel, Porcupine Tree, Tool, Opeth, Pink Floyd, Marilyn Manson und Chopin ließ ich kreisen und hätte jeweils die ganze CD durchhören können, weil es so geil klingt. Beachtlich ist neben der Klarheit auch die räumliche Tiefe, die die Dinger entwickeln. Grade Freunde von Gitarren dürften diverse Erektionen beim Lauschen bekommen. Porcupine Trees "Time Flies" oder akkustische Nummern von Opeth stehen derart im Raum, dass man an den Saiten zupfen möchte. Den Subwoofer hab ich direkt mal abgestellt und auch nicht vermisst; für ne ordentliche Zusammenarbeit werde ich da wohl noch ein bisschen Zeit investieren müssen.

Wer also töfte Boxen haben will und nicht viel Geld zur Verfügung hat, sollte mal ein Ohr drauf werfen. 200 Euro für ein Paar in der Klasse sind kompletter Irrsinn.
Wer ältere umsonst haben möchte, kann sie sich bei mir abholen.


Der Johnny, der Cash

Et voila!
Ich bin schon ein bisschen stolz. Das Ding hat mir wirklich alles an Geduld abverlangt.



Wie ich dachte, dass die Russen zurückkommen

Es ist zum Haare raufen. Aber in vielen Momenten findet man einfach keinen, dessen Haar man raufen könnte. Oder es ist verboten. Der Grund, warum ich mittlerweile eine so schüttere Frisur trage, ist, dass immer ich der Dumme bin.

Als Freund hochwertiger Musik und als Mensch mit fies feinem Ohr, trieb es mich hinaus, meiner Anlage mit einem Subwoofer ein wenig mehr Untenrum zu verleihen. Also ging ich in den hiesigen Fachmarkt für derlei Dinge. Fachmarkt beschrieb übrigens in meiner Jugend ein Ladengeschäft mit mindestens einem Fachmann, nicht zu verwechseln mit dem Flachmann. Jeder wusste: ein Fachmann ist ein kundiger Mann vom Fach und nicht einer, der in Regalen hockt und lächelt. Das, wie gesagt, war in meiner Jugend so. Und vorher auch. Heute hat das Wort Fachmarkt eine gänzlich andere Bedeutung. Nämlich die, dass hier mit Waren aus einem Fach oder Regal gehandelt wird. Der Fachmann kriegt längst Hartz4, weil er mehr Lohn verlangt als der Tünnes, der hauptberuflich das Karusell auf der Kirmes bedient. Man erkundigt sich also vor dem Kauf eines Lautsprechers oder einer Kaffeemaschine oder einer Schraube im Internet.

So zog ich los und erwarb einen Tiefbasslautsprecher, der zudem noch formschön war. Der funktionierte auch tadellos. Vier Tage.
Ich dachte schon, die Russen wären wieder über mir eingezogen, weil es dauernd rummste und polterte. Dann, ich hatte schon den Hammer in der Hand, fiel mir auf, dass der Lautsprecher rummste und polterte. Dabei machte er sich die Tücke zunutze, die Subwoofer haben: man weiß nicht, woher das Wummern kommt.

Wieder bemühte ich das Internet. Aha! Stromproblem. Sehr viele Stecker und Kabel in der Nähe. Alles verwurstet. Also ging ich kurzerhand wieder durch die Wand und legte ein solitäres Stromkabel vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer. Ist ja die erste logische Konsequenz. Nach drei Stunden Bohren, vertüddeln, neu verkabeln war ich fertig. In jeder Hinsicht. Ich schloss ihn siegessicher an. Und er rummste noch mehr. Dabei kaufte ich Canton und nicht KIK.
Das Internet riet: Tu weg. Tausch um.

So fuhr ich wieder los. Wiegt ja nix.
Nach langen Erklärungen zeigte man sich kulant und offenbarte mir ein Leihgerät. Dieses könnte ich nutzen, bis mein Bass frisch aus dem Service zurück käme. Komische Sache sei das ja schon. Natürlich, sag ich. Hat ja mit mir zu tun.

Ich fuhr nach Haus und war glücklich. Das hielt so lange, bis ich ihn anschloss. PÖÖÖÖT. Es knallte und rumpelte und bollerte, dass die Terrarien klapperten. Dabei war nichtmal das Verbindungskabel dran. Ich nahm meine Medikamente, kreiste um die Lampe und machte mich stante pede auf, dem Fachmarkt einen dritten Besuch abzustatten. Die Frau an der Info wurde langsam komisch.

Dies könne NICHT am Gerät liegen! "Auf keinen Fall!", raunzte der Fachmann, der sich tatsächlich als Fachmann im alten Sinne entpuppte. Sowas ginge nicht. Zwei mal das gleiche Problem bei zwei Geräten! Nicht das Gerät, sondern ICH hätte das Problem. Ja, mein STROMNETZ wäre für die Tonne. Er war etwas erregt, aber ich muss ihm zugute halten, dass etwa dreihundert Menschen um ihn rumwuselten, die alle HDMI-Kabel für ihr Bügeleisen, Verstärker für Rauhfasertapeten und hochauflösende Wurstzipfel haben wollten und es zudem partout immer besser wussten. Drum blieb ich ungewohnt gelassen und riet ihm, nachdem der Tumult vorüber war, doch einmal die Steckdose zu bemühen und sich selbst ein Bild zu machen.

Mit dem Ohr am Klangkörper schaltete er das Gerät schneller ein, als ich ihm von dieser Idee abraten konnte. Ich wollt ja nicht auch noch zu denen gehören, die alles besser wissen. Ein ordentlicher Bumms blies ihn mit viel Atü direkt ins Regal daneben. Er strich sich die Haare glatt, stand wieder auf und gab souverän lächelnd sein Wissen preis: "Das ist das Einschaltsignal, super Gerät, ordentlich Bumms." Bevor ich mein "glaub nicht" sagen konnte, röhrte das Teil wieder los. Ich gebe zu, dass ich ein wenig erleichtert war. Da hatte ich ihn am Arsch! Ha! Er wurde sanft und wand sich ... "noch nie erlebt, gibts doch nicht, unglaublich".
Dieses Gerät hätte er vorher schon hundertfach verhökert und es sie nie was gewesen. Ja, bis ICH kam. Meinen Fernseher brachte ich auch nach drei Tagen zurück. Ich. Ich. Wenn was mit Scheiße ist, dann isses auch mit mir!

Er wand sich noch und grübelte zwecks Kulanz und Entschädigung, da winkte ich schon ab. Hätte nun genug von dem Kack da. Will was anderes. Preislage egal. Nur nicht mehr auf den Sack gehen. Einpacken, raus hier. So nahm ich dann das etwas teurere Gerät, von dem er mir prompt 50 Euro runterrechnete. Das musste er auch, wenn man die Preise im Netz betrachtet. Auf dem Heimweg kam mir der Gedanke, dass es vielleicht von vornherein geplant war, dass ich den teureren nehmen sollte. "Fred, mach die Billigen mal kaputt. Alle! Dann haben die alle die Schnauze voll und kaufen was Teures!"

Nun ist alles gut.

Ich frage mich allerdings: War das schon immer so mit Geräten? Also Toyota mal ausgenommen. Musste man vor dreißig Jahren auch ein Risiko beim Kauf eingehen? Und möglicherweise 5 Mal umtauschen? Die Waschmaschine meiner Mutter war schon vor mir hergestellt und ging kaputt, als ich 30 war. Ein Markengerät. Oder liegt da das Problem? Gibt es gar keine Markengeräte mehr, weil eh alles aus China kommt und nur anderes Blech drumrum geklebt wird? Kürzlich erfuhr ich, dass ein Audi baugleich zu einem wesentlich billigeren Auto sei. BAUGLEICH! Nur die Form drumrum sei anders. Und natürlich der Preis. So etwa 15 Tausend Euro. Ist also doch irgendwann alles Kik? Oder bin ich doch sehr naiv?

The Man in Black, part 2

Au weia. Das wird noch was dauern. Es bot sich an, ein bisschen mehr ins Detail zu gehen, und jetzt hab ich den Salat und muss es zum Ende durchziehen.
Momentan hab ich einfach zu viele Hobbies. Ich hab nämlich ein Puzzle zum Geburtstag bekommen und ... Puzzeln geht mir nicht so an die Nerven wie künstlerische Tätigkeiten. Sehr meditativ. Ich glaube, dass es keine Gewalt auf der Welt gäbe, wenn alle Menschen abends puzzeln. Generell sollte man öfter mal was anderes tun. Da fällt mir ein ... bei TrialsHD hab ich wieder vier neue Platinmedaillen erspielt. Muss ja auch getan werden.


The Man in Black, part 1

Im Internet gibt es ne Menge kreativer Werke zum Thema Cash. Mitunter auch so großartige Werke wie das vom Karikatur-Gott Jason Seiler. Allen gemein ist aber, dass sie den typischen Cash zeigen, der gern auf dicke Hose macht.
Ich will's mal anders tun und den alten Mann zeigen. Immer noch Cash, aber eben ohne dicke Hose. Wer das Video zu Hurt, eines der besten Musikvideos, die ich kenne, mal gesehen hat, dem geht die Komik völlig flöten. Und deshalb will ich mal versuchen, ne Karikatur ohne Lacheffekt hinzubekommen, die immer noch eine Karikatur ist.
Der Anfang ist halbwegs gelungen; mal sehen, ob ich's hinbekomme.

Rether fertig

Nerv. Meine Vorlage hatte Briefmarkengröße und kam entsprechend grob. So musste ich die Hälfte erraten.
Ich nenne es fertig, obwohl mich noch einiges stört. Aber durch wochenlanges Tüddeln wird selten was besser.


Der Abschied vom Artikel

Der Jens verfasste vor einigen Monaten einen Artikel über den sogenannten Balvitiv. Dort, in Balve und Umgebung, findet die Abkehr von der Grammatik statt, die uns einst in Schulen beigebracht wurde. Bedenkt man, dass der dort beschriebene Unfug nur das Sauerland betrifft, beunruhigt es nicht weiter. Wo es nur Kühe und Schützenfeste gibt, kommt man auch mit Stammeln und Lallen noch gut durchs Leben. Wenn ich mir unsere Balver Auszubildende ansehe und -höre, die für mich die Speerspitze kontinentaler Verblödung darstellt, sehe ich ein, dass ein Satz wie "ich dachte schon, warum fährt der im Gebüsch rein" einfach anders nicht kommen darf, weil sonst womöglich niemand aus ihrem Kreis versteht, was sie meint.

Was mir hingegen Sorgen macht, ist die Abkehr von Artikeln – eben jenen kleinen Wörtern, die doch so viel für ihr zugehöriges Nomen tun. Sie geben ihm nicht nur ein Geschlecht, sondern auch Geschmeidigkeit. Ich erkläre es kurz:
DER Hammer, DAS Mädchen, DIE Notdurft. Oder EIN Hammer, EINE Kartoffel.

Warum tun Menschen das?
"Da müssen wir mal Plan machen", sagte meine ehemalige Chefin gern und ohne Anflug eines Schuldbewusstseins. Darüber, dass die Abkürzungen unbestimmter Artikel den meisten Menschen nicht mehr gelingen, rege ich mich längst nicht mehr auf.
"Gib mit mal nen Stück von der Schokolade" zum Beispiel. Ach, wo ich's so lese ... es regt mich doch auf. Begibt man sich ins Internet, wird gern als Entschuldigung angeführt, dass man ja nur schnell tippe. Ich werde diese Rechtfertigung dem nächsten Polizisten entgegenwerfen, wer mich dafür rügt, die Gegenfahrbahn benutzt zu haben. "Bin ja nur mal eben schnell gefahren, Herr Schutzmann."

Vielleicht kommt es daher, dass eben die Abkürzungen komplette Verwirrung stiften. Wenn niemand mehr weiß, was 'ne, 'n oder 'nen bedeuten könnte und auch permanent dafür ins Gesicht geschlagen wird, dass man "ich schmier mir mal nen Wurstbrot" sagt ... vielleicht lässt man es aus Angst gleich ganz bleiben mit den Artikeln. Vielleicht ist auch die Gleichstellung von Männchen und Weibchen die Wurzel des Übels, weil hiernach möglichst jedem Substantiv das Geschlecht entfernt gehört.

Es gibt so einen Ausspruch, den selbst ich schon gehört habe ... irgendwas mit "nur weil Du Gynnasium bist". Das ist so doof wie tragisch, denn scheinbar schämt sich auch die Klientel der höheren Schulen nicht dafür, unglaublichen Satzmüll abzuwerfen. Einzig die Kritik an Ausländern, die mal richtig Deutsch lernen sollen, kommt immerhin grammatikalisch korrekt.

Kürzlich war ich zugegen, wie die "Elite Deutschlands", wie einer meiner Lehrer immer stammelte, frei zu sprechen versuchte.
"Den hab ich seit Geburt", heiß es da. Und ferner "Die sind in Euer Alter". Auch "wo wir auf Gymnasium waren" war deutlich zu vernehmen. Und "drei Morgende waren um". Um hier wirklich nicht zu übertreiben, schrieb ich heimlich mit. Und weil ich mitschrieb, konnte ich nicht alles mitbekommen.

Ich beende hier Gedanken. Bringt ja nix. Ich mag Artikel und werde sie weiterhin benutzen. So wie Alten vor uns.

Hagen Rether, die erste

Nachdem ich das Porcupine Tree-Gemälde vorerst auf die Seite legte, um es später nochmal zu beurteilen, lauschte ich heute der mittlerweile nicht mehr ganz so neuen CD von Hagen Rether und fühlte mich genötigt, direkt weiter zu malen.
Leider habe ich dabei die ganze Tüte Porki Linos aufgegessen, weshalb ich jetzt schnell zum Ende komme und dann kotze.


Porcupine, die 3te

Langsam geht's! Aufbau und Figuren sind soweit. Jetzt geht's an die Details.


Porcupine, die 2te

Ich ahnte es. Es macht mich fertig. Immerhin stehen nun die Grundzüge dreier Gesichter und die Positionen. Die Körperhaltungen habe ich auch noch mal überarbeitet. Eigentlich alles. Der Hintergrund in weiß ist irgendwie doller. Ich bin selbst sehr gespannt, wohin es mich trägt.

Sensible Soldaten

Die Welt Online schreibt heute:
"Eden Abergil kann die ganze Aufregung noch immer nicht verstehen. Sie habe doch nur auf ihrer Facebook-Seite harmlose Bilder aus ihrer Militärzeit veröffentlicht, sagte sie dem israelischen Armeeradio gestern. Und nun bekomme sie auf einmal Morddrohungen und stehe im Mittelpunkt eines handfesten Skandals."

Es sind wirklich harmlose Bilder. Wer könnte da meinen, dass die arme Eden ne bekackte Drecksfotze ist? Hallo? Sie ging zum Militär.





Da fällt mir ein Gedicht von Wiglaf Droste ein, das ich dem werten Leser nicht vorenthalten möchte:




Sind Soldaten Faxgeräte?

Mörder darf man sie nicht nennen

Denn Soldaten sind sensibel

Legen Hand auf Herz und Bibel

Fangen dann noch an zu flennen:
"Ihr sollt uns nicht Mörder nennen!"

Ja, wie soll man sie denn nennen?

Faxgeräte? Sackgesichter?

Zeugungsfähiges Gelichter?

Freddies, die auf Totschlag brennen?

Weder Geist noch Güte kennen?

Oder sind sie Schnabeltassen?

Tennisschläger? Liebestöter?

Kleiderständer? Brausepöter?

Die sich das gefallen lassen:
"Schütze Arsch! Los! Essen fassen!"


Sind sie vielleicht Käsesocken?

Die auf Pils und Deutschland schwören?

Und gern "Tote Hosen" hören?

Wenn sie auf der Stube hocken

Und um Gonokokken zocken?

Ach, wie soll man Mörder nennen?

Man zerfleddert nur die Wörter,

Nennt man Militärs nicht Mörter.
Selbst wer schlicht ist, muss erkennen:
Mörder soll man Mörder nennen.

Wiglaf Droste

Warburg. Ein Kleingartenverein.

Warum ich behaupten kann, dass Warburg ein Kleingartenverein sei? Nun, weil ich selbst innerhalb eines solchen aufwuchs. Ich weiß nicht, wie groß Warburg ist – gefühlt ist es sehr klein. Und davon soll meine Geschichte handeln.

Ich bin kein Reisefreund. Ich krieg da immer Durchfall bei und dann ist kein heimisches Klo in der Nähe. Dennoch trieb es mich mit einer kleinen Delegation unserer Freundesrotte am vergangenen Wochenende über weite Felder, kurvenlose Autobahnen, unbefestigte Trampelpfade und durch dichte Wälder in dieses putzige Dorf, und, wenn ich schon nicht für alle sprechen mag, zumindest ich erwartete das Schlimmste. Das ist, nebenbei bemerkt, eine wunderbare Eigenschaft, denn man kann nicht enttäuscht werden, ja, man wird sogar oft positiv überrascht.

Schon der Blick von der Autobahn machte klar: Hier werden auch Nutztiere vernascht. Die sehr vereinzelt aufgestellten Scheunen und Holzhütten, die die unaufregende Landschaft prägen, zeigen auf, dass es hier unmöglich genügend Geschlechtspartner mit fremden Genen geben kann.

Doch, oha, hat man sich überwunden, doch abzufahren, erschließt sich einem ... nix. Auch nach Minuten auf der wieder sehr geraden Landstraße, die da mal irgendwer hingeteert haben muss, sahen wir nur ein anderes Auto. Es lag mit zersplitterter Frontscheibe am Straßenrand. Ich dachte unverzüglich an Filme wie "The Hills have Eyes". Beide Teile. Halt hier nicht an! Das Tageslicht ist trügerisch!

Aber es war gar nicht so schlimm. Hat man den Bretterwall, der zum Dorf führt, einmal passiert, ist alles ganz anders. Warburg ist tatsächlich eine Kleingartenanlage. Die Einfamilienhäuser stehen Spalier an verwundenen Straßen ohne Mittelstreifen und werden von keinem Motorenlärm gestört. Man kann alles zu Fuß tun. Der Blick von einer kleinen und einzigen Anhöhe des Dorfs verspricht zudem: Hier kommst Du nicht mehr weg. Drumrum nur Wüste. Und inmitten der Wüste stehen vereinzelt Wachtürme. Das Dorf selbst ist eine Geisterstadt. Kein Mensch bewegt die Luft, das Knarzen der eigenen Schuhe kracht bei jedem Schritt ohrenbetäubend in das trügerische Idyll. Knarz. Knarz. Ich hatte Angst.

Doch am komplett gefachwerkten Marktplatz, dem Dorfzentrum, angekommen – kreischender Lärm! Da waren sie alle! Kinder, Ausgewachsene, Untote an rostigen Rollatoren. Irgendwo in der Menge stand einer in mittelalterlichem Zwirn und brüllte die Leute an. Ich verstand weder warum noch was er sagte. Ein Meer aus Bauern, die Bier tranken und sich kaputtlachten, weil der mit dem Mikrofon sie zu erfreuen schien. Mir schworr schon wieder ein Film durchs Oberstübchen ... irgendsoein Zombie-Streifen, hab vergessen wie er hieß.

So schlimm wie geschildert war's aber gar nicht. Es wurde nur schnell klar: hier kannten sich alle. Und das bekräftigte einige meine heimlichen Vermutungen. Die Alten saßen an Tischen und tranken sich dumm, etwas jüngere standen drumrum und tranken sich dumm, und die Jugend tanzte als sei sie dumm. Ich bin mir sicher, dass es bei uns im urbanen Raum keine Jugendlichen (nicht Kinder) gibt, die auf einer Bühne ausgefeilte Choreografien zu Kinderliedern tanzen und sich dabei wie jeck freuen. Das Risiko nie wieder gutzumachenden Imageschadens wäre bei uns einfach zu hoch. Nicht so in Warburg. Es kam mir vor wie ein Initiationsritus: Wer drei Jahre wie doof tanzt, darf fortan mit rumstehen und sich doofsaufen.
Aber ich darf nicht verschweigen, dass es auch Randgruppen zu sehen gab. Nur halt in wesentlich kleineren Gruppen als in der industrialisierten Welt. So kam mir einer unter, der mit Lederjacke, grüner Plastiksonnenbrille und MANOWAR-Rückenaufnäher ein wunderbares Metal-Fan-Imitat gab. Er war wahrscheinlich der Band zuzuordnen, die aus einem langhaarigen Musikschullehrer und seinen vier Schülern bestand, die die Moves einschlägiger Metalbands täuschend echt nachzuahmen vermochten. Einen sah ich, der sich die Haare kurz hielt und mit schwarzer Lonsdale-Jacke eine andere Jugendkultur verkörperte. Nur die Mädchen, die nicht auf der Bühne hopsten, waren alle gleich. Alles scheinbar Töchter von Ärzten im typischen sylter Nobelzwirn und, was mich sehr verstörte: alle scheinbar gleich alt.

Was das Treiben ebenfalls sehr vom Ruhrgebiet unterschied, war ein herrlicher Friede, der trotz des Affenlärms über dem Dorf lag. Kein Gepöbel, kein Gesocks. Wahrscheinlich, weil die, die betrunken genug waren, stante pede am Tisch zusammenbrachen. Auch sah ich in dieser Nacht das erste Mal die Milchstraße. Schön.

Wir kämen bestimmt gern wieder, wenn ich nicht diesen Text geschrieben hätte. Ein Hoch auf Warburg! Hätte ich einen eigenen Hubschrauber, würde ich nach Warburg ziehen.




...

Urlaub!

Freitag, August 13, 2010 by hodi aka raketenmann 0 Mal Senf dazu
Auf Wiedersehen A40! Drei Wochen Arschlecken liegen vor mir und so langsam beginnt der Stress, den Idioten haben, wenn sie möglichst viel Entspannendes tun wollen. Sei's drum.

Das erste, wofür ich nun nächtlich Zeit finden werde, ist mein neues Projekt. Meine Huldigung an Porcupine Tree. Ich werde ein paar neue Techniken probieren, habe neue Photoshop-Pinsel gebastelt und bin gespannt, wann ich alles wegwerfe, weil es mich fertig macht. Solange werd ich hier alle Schritte hochladen und mich damit unter Druck setzen. Ich hab immer die besten Ideen.



Offener Brief an SS und CSU

Lieber Herr Wendt von der Gestapo,
sehr geehrter Herr Geis von der CSU,

ich finde es gut, wenn Ganoven und Schurken bald im Internet zur Schau gestellt werden. Leider ist die Domain vogelfrei.de natürlich schon an verblödete Hobby-Ritter vergeben, aber die kann man rausklagen, wenn es um die Sicherheit unserer Kinder und Haustiere geht. Sie sind das dynamische Duo aus Polizeigewerkschaft und Christenheit - lassen Sie sich nicht aufhalten!
Ich kann es nur unterstützen, wenn Sexualstraftäter für jedermann auffindbar sind. Ich möchte wissen, bei welcher Tante Emma sie einkaufen und wo sie ein Eis essen. Nur so kann ich meine Kinder schützen. Auch vor Taschendieben und solchen, die die Zeit stehlen, darf nicht Halt gemacht werden.
Aber genügt es, diese lebensunwürdigen Untermenschen öffentlich mit Namen, Lichtbild, Wohnort und Blutgruppe an den Digitalpranger zu nageln? Sollten wir nicht bedenken, dass es für Kriminalität und Krankheit immer auch Gründe gibt? Ja, dass Kriminalität oft sogar mehrere Ursachen hat? Lassen Sie uns auch die Familien dieser Monster bis in die dritte Generation nach hinten herausgreifen und als potentielle Wurzel allen Übels gleich mit hinhängen! Schaden kann das nicht. Es ist für unsere Kinder!

Markieren wir die Häuser der Ratten mit irgendwas ... hmm ... gelben Sternen vielleicht. Auch bei Google Earth! Die müssen sie auch auf ihren Verbrechermänteln tragen! Alle! Für die innere Sicherheit! Ist Herr Schäuble eigentlich im Urlaub?

Lassen Sie sich auch bitte nicht verunsichern, wenn da so Weicheier wie der Herr Herrmann aus Ihren eigenen Reihen meint, dass "ein digitaler Aushang" ja wohl "keine echte Sicherheitsmaßnahme" sei! Papperlapapp! Der wird sich noch umgucken, wenn die ersten Bürgerwehr-Schutzstaffeln den Verbrechern den Garaus machen. Das wird prima. Wir sehen ja, dass das wunderbar funktioniert in den Staaten. Damals wie heute. Ok, heute ist das nicht mehr ganz so einfach, weil nicht alle bösen Menschen Neger sind.

Und bei Gott!, was das für Kosten spart, wenn es keine nachträgliche Sicherheitsverwahrung mehr geben muss! Glück gehabt, dass das der Gerichtshof für Menschenrechte nicht mehr sehen möchte. Raus mit den bösen Buben und dann ab ins Colosseum. Da eröffnen sich weitere Möglichkeiten. Die ArGe reibt sich die Hände, wenn haufenweise Ein-Euro-Jobber mit Besenstielen Verbrecher kaputtknüppeln. Es ist wieder Vollbeschäftigung! Wunderbar. Eintritt 23 Euro, ne Cola 2,50. Heute Steinigung, juhu! Preiset den Herrn, der Rubel rollt.

Ich kann nur hoffen, dass wir alle überleben, bis das Sommerloch vorbeigezogen ist.
Nebenbei hoffe ich, dass ich bald alle Richter und Psychologen, die mit Fehlurteilen anderer Leute Leben beendet oder zerstört haben, mit Namen, Foto und Adresse im Internet finden kann. Fair ist fair.

Eine neutrale Gegenüberstellung

Bestimmt schlimm, wenn man Panik hat.
Vielleicht wäre alles nicht so schlimm, wenn man Raver frittieren dürfte. Nein, der Raver ist mir egal, es geht um's Prinzip. Man könnte das auch mit Negern machen. Oder Behinderten oder Nazis oder Waldarbeitern. Darum geht's nicht. Wobei die Tiere, die wir frittieren, allesamt behindert und verkrüppelt sind. Sind auch genauso voll mit Drogen wie Raver.
Gab übrigens kürzlich nen Flugzeugabsturz mit viel mehr Toten. Ist aber nicht so spannend, weil die schon alle verkokelt waren. Waren auch Ausländer irgendwo weit weg. Juckt keinen.

Gottlob kommt grade, wo die Panikrocker aus Duisburg in Bild und Ton ausgelutscht sind, die rettende Flutkatastrophe aus Pakistan angeschwappt. Pakistanis interessieren auch keinen, wenn man nicht grad bei McDonald's steht, aber die Bilder sind so herrlich gruselig. Brrr.

Ach so ... das Öl-Leck ist dicht. Alles Öl ist bereits von Walen aufgegessen worden. Die tun das in ihre Algen.


Die Wahrheit über 09/11

Ich berichtete schon mehrfach: der Chinese ist ein komischer Typ.

Neuerlich flatterte mir wieder ein Foto auf den Schreibtisch, das mich sehr amüsierte. Kollegin B. fotografierte in einer Galerie in Asien ein Kunstwerk, das erhebliche Zweifel an der eh schon zweifelhaften US-amerikanischen Version des 11. September anmeldet:
Außerirdische haben nämlich die Twin Tower von ihren UFOs aus angegriffen. Offen bleibt, warum niemand die Männchen (die es auch in blau gibt) durch die Straßen hat ziehen sehen. Vielleicht wegen der Staubwolken.
Vielleicht prangert das Bild auch die teilweise außerirdisch anmutenden Weisen der selbsternannten islamischen Nationalmannschaft an. Au weia. Wenn die das sehen, raucht's wieder.

Was ich am Chinesen mag, wird hier sehr deutlich. Er ist sehr entspannt im Umgang mit Themen, die sonst nur mit ganz viel Vorsicht oder viel Tammtamm angefasst werden. Ich würde das Bild kaufen.

Der Stuhl-Blog ist da!

Mittwoch, August 04, 2010 by hodi aka raketenmann 2 Mal Senf dazu
Es ist soweit!
Natürlich zieht sich die Gestaltung wie Bauarbeiten auf der A40, aber ein Kind muss irgendwann auch mal Sonne sehen. Da mein Weibchen sich eh schon verplappert hat, wenn auch nur bei einem betrunkenen ADHS-Patienten, der davon bestimmt nix mehr weiß, kann es nun offiziell gemacht werden:

Der Stuhl-Blog ist online!

Irre!

Stuhl-Blog? Was ist das?
Der Stuhl-Blog, vornehmlich die Stuhl-Gang, kümmert sich um versteckte sogenannte Fäkale in der (vorwiegend deutschen) Sprache. Er deckt sie auf und prangert an! Schonungslos, ehrlich und offen.
Der Stuhl-Blog ist auch ein Experiment. Es gilt, herauszufinden, wie viele Fäkale sich wirklich in unserer Sprache verstecken, die wir unseren Liebsten schon morgens an den Kopf werfen. Die Liste wächst und aller Mitarbeit ist erwünscht.

Also alle Kraft voraus!

Klicki-Klicki:

http://stuhl-blog.blogspot.com/


Ohrwurm

Sitze im Büro. Habe Ohrwurm.
Schlimm.

"Aaaadelheid, Aaadelheid, schenk mir nen Gartenzwerg!"

Warum dieses Lied?
Dachte: wer das liest, hat ihn dann auch.
Viel Spaß damit.


Company? Logo!

Firma Schabert gewann bei der Tombola des Webdesigner-Treffens eine Header-Grafik für ihre Internetseite. Die Software, um das Bild zu editieren, gibt es bei der Osterverlosung 2012. Ich wünsch schonmal viel Glück.

Ich hasse Euch alle!

Gestern stand ich im Supermarkt, um mir eine Wurst zu kaufen. Und da schallte es doch tatsächlich aus den Lautsprechern: "Wann wird's mal wieder richtig Sommer?!" Himmel! Was denn noch? Hiermit wünsche ich allen, die den Sommer immerfort heraufbeschwören, zwei Abszesse am Arsch. Auf jeder Seite einen.

Nein nein, ich gehöre garantiert nicht zu denen, die es immer scheiße finden, wenn sie kriegen, was sie wollen. "Scheiß Winter, viel zu kalt! Scheiß Sommer, viel zu heiß!" Scheiß Pack, viel zu bescheuert! "Bei Hitze lässt das Denkvermögen nach", sagt einer im Fernsehen. Dann geht er baden. Abkühlen. Nein, ich wollte generell keinen Sommer. Nen Frühling, sicher, das kann man machen, aber der Sommer kann mich mal. Von Geburt an fühle ich mich unwohl, sobald die 25-Grad-Grenze überschritten wird. Ich war damals froh, da raus zu sein. Als ich meinen Urlaub einreichte, dachte ich, ich sei schlau: Schön im August, da brennt die Sonne und ich kann im Keller liegen. Nix da. Stattdessen lag ich kürzlich ne halbe Stunde im Pool ... Sonnenbrand.

Im Büro konnte ich vergangene Woche 37,5 Grad messen. Und zwar Celsius. Den ganzen Tag sitzt man da, mit den Füßen in nem Mülleimer voll Wasser und frisst Wassereis. Im Unterhemd. Das kann doch niemand wollen. Will auch niemand. Sommer, ja! Aber so heiß? Nee!

Wenn's mich nicht so alle machen würde, würde ich Euch Euren Sommer gönnen. In Euren Büros, Euren Turnschuhen, Euren Autos, Euren Umkleiden und Euren Kuschelbetten. Ihr habt's alle verdient!

Poco und das Weltkulturerbe

Neulich bei Poco. Ich wollte nicht so lange warten, um zu erleben, wer das kaufte. Aber irgendwer WIRD sie kaufen – die Nachahmung des berühmten "kindlichen Thai-Boxers mit Riesenpimmel und Komdomhut" aus dem Tempel von Lampang. Da kann das Manneken Pis (Männeken Piss) mal direkt nach Hause gehen! Brüssel! Pff!

Kuschelige Mösen

Guckt man sich bei shutterstock.com Kätzchen an, wundert man sich doch über das ein oder andere Schlagwort. Ich machte flugs die Gegenprobe und es geht: Wer ne Möse sehen will, bekommt Muschis zuhauf. Ist das ein Statement gegen Pornografie oder darf man Katzen offiziell Möse nennen?

Frau Nachbarin, sie haben da aber eine süße flauschige Möse.

Ich denke unweigerlich an Die Nackte Kanone ...
"einen schönen Biber haben sie da!"
"Ja, aber er muss sehr viel gebürstet werden."



Mein Mini-Wald ist fertig.

Die Terrarienanlage meiner pfundigen Achtbeiner ist nahezu fertig.
Früher standen sie allesamt im Abstellraum, fristeten dort kein schlechtes Leben, kamen aber doch recht prachtlos rüber. Ich war immer der Ansicht, man müsse eventuell arachnophobem Besuch die Möglichkeit geben, angstlos im Wohnzimmer zu sitzen. Mittlerweile ist mir das egal und alles sieht viel besser aus.
Nachdem ich erst die kleineren Becken einrichtete, kam heute das 1-Meter-Terrarium dran. Ich wanderte zwei Tage durch heimische Wälder, um Material für das größte Gehege zu sammeln. Heute bastelte ich alles zusammen und sah, dass es gut war. Die Spinne selbst ignoriert es seit vier Stunden und stellt sich obendrein dem Fotografen in den Weg.
Nun gilt es, das Moos lebendig zu halten. Aber ich nahm alle Wurzeln und Äste, auf denen es wucherte, direkt mit. Vielleicht erhöht das die Chancen. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp.


International Hair Stylist present: HAIR SALOON

Mr. Sin Man fährt das TukTuk

Freitag, Juli 09, 2010 by hodi aka raketenmann 1 Mal Senf dazu
Dank an Kollegin B., die es immer in ferne absurde Länder führt.

Herr Doktor, die Prostata.

Der Vater einer mir naheliegenden Frau ist Arzt.


Ohne Worte

Mittwoch, Juli 07, 2010 by hodi aka raketenmann 1 Mal Senf dazu

Meine Oma! EPIC WIN!

Wer mich und meine Shirts kennt, findet's vielleicht zum Kichern. Ich sowieso.

Toleranz üben.

Es gibt Leute, die haben seltsame Hobbies. Manche peitschen sich gegenseitig aus, wieder andere hören gern Reggae, gehen bei 35 Grad zum Kampftraining oder sitzen vorm Fernseher. Manche lesen gar ein Buch oder haben eine Spinne oder eine Katze oder frisieren sich die Augenbrauen.

Jeder Jeck is anders. Und mitunter sorgt das auch bei anderen für große Heiterkeit. Als ich kürzlich über die Balkonbrüstung lugte, um mal wieder nach meiner Nachbarin und ihrem Freund zu sehen, wunderte ich mich arg. Sie saßen bei einem Salat am Tisch und ... malten Malbücher aus. Jeder eins. Sie eher aufs Ziel konzentriert, mit unordentlicher Kreuzschraffur und leeren billigen Filzern, er etwas sorgsamer und darauf bedacht, nicht daneben zu malen.
Ich rief meine Verwunderung runter und wollte wissen, was dort getrieben wird. Sie lachte. "Wir malen, hahaha." Er lächelte kurz. Dann beugten sie sich wieder über ihre chlorfreien Malvorlagen. Sie hatten wohl nicht verstanden, dass ich eigentlich nur wissen wollte, welchem höheren Zweck sie dort entgegen krickelten. War es die Vorbereitung auf Kinderbetreuung? Zu einem guten Zweck? Oder was? Ich blieb gespannt.

Am nächsten Tag sahen wir wieder heimlich ums Eck. Sie saßen wieder da. Diesmal nicht in Unterhosen. Aber genau wie am Tag zuvor vertieft in das Ausmalen. Ja, heute erkannte ich auch die Sujets ... sie malte grad die Hose von Winnie Puh blau aus (was bewies, dass sie vor dem Malen kein Referenzmaterial studierte), er färbte das riesige Haus einer freundlichen Schnecke. Ich rief nicht.

Ein Rätsel.

Heute traf ich sie vor dem Haus. Ich musste es wissen. Und jetzt hatte ich sie.
"Sag, bitte, was treibt ihr da?"
"Wir malen!"
"Was? Wozu? Malbücher?"
"Ja, die habe ich gekauft. Das macht Spaß!"

"Aber ... ich ... ähh ... was? Warum kauft ihr nicht ein richtiges Buch?"
"Was für ein Buch?"
"Na eins mit Buchstaben. Also nur als Idee jetzt. Oder irgendwas anderes eben."

"Ja, (er) mag das ("lesen", Anm. der Redaktion), aber ich finde das doof. Und (er) hat schon immer gern gezeichnet."
Mir fiel weder ein Kommentar noch eine weitere Frage ein. Ich war belüttert, halb belustigt, halb erschüttert.

Aber jeder is halt anders. Manche mehr, manche weniger. Ich musste trotzdem lachen. Ich hatte dennoch kurze Zeit später dieses unschöne Gefühl der Leere, der Einsamkeit, des Alleinsein mit seinem eigenen Unverständnis. Und man kann diesem Gefühl nicht entkommen. Es scheint wie eine Aufklärungskampagne gegen Alkoholmissbrauch in einem Aquarium – es ist egal wie laut Du schreist und was Du sagst, der Fisch zupft stoisch weiter Algen von den Steinen. Alles, was Du tun kannst, ist tolerieren. Schlimm.

Räuber wider Willen.

Als ich heute den Briefkasten öffnete, fiel mir neben dem üblichen Unrat auch ein Brief in die Hände. Es freut mich immer, wenn ich Briefe bekomme; vor allem, wenn nicht GEZ drauf steht.

Der Absender offenbarte sich im Briefkopf: die Tankstelle um die Ecke.
Nanu. Rabatte? Reklame für Benzin? Woher haben die meine Adresse? Ich las fort.

Zu meiner Überraschung bat man mich förmlich, noch einmal bei eben dieser Tankstelle vorbei zu kommen.
Das Käse-Schinken-Croissant und den Eistee hätte ich vergangene Woche ordnungsgemäß bezahlt – das Benzin für mein Raketenauto hingegen nicht. Das sei sicher ein Versehen gewesen, weshalb man von einer Strafverfolgung zunächst absehen würde.

Ich erinnerte mich. Ein hektischer Morgen.

Horst, machet jut!

Ein Loch und seine Folgen.

Dienstag, Juni 01, 2010 by hodi aka raketenmann 2 Mal Senf dazu
Es ist zum aus der Haut fahren!

Und das kam so:
Stand doch der tonnenschwere Scheißröhrenfernseher immer noch im Flur rum, weil ich zu faul war, ihn zu entsorgen, weil dies eines Krans bedurft hätte, entschied ich heute kurzerhand, das Gerät im Schlafzimmer zu deponieren. Dies baute ich auch direkt um, damit es nicht aussieht, als hätt ich ihn lediglich dort deponiert. Ich hab ja Urlaub.
Ja, und nu? Keine Antenne im Schlafzimmer.
"Sag mal, Vater ... geht da son DVBT Antennen Ding?"
"Nein, die Kiste hat noch keinen Decoder. Mussen Kabel nehmen und durche Wand."
"Ich komm gleich, leg mal den Bohrer raus."

Als ich heimkehrte, besaß ich ein 10 Meter langes Antennenkabel und einen Bohrer, auf den BP neidisch wäre.
Schon bald ließ ich die Hilti kreisen, denn es war schon viertel vor neun. Bis neun wollt ich fertig sein. Man stemmt keine Wände nach neun. Finde ich. Das Ungetüm bohrte sich butterweich ins Mauerwerk und warf allerhand Zeug hinten raus. Ich fragte mich kurz, warum Alufolie aus der Wand kommt, hielt mich aber nicht länger mit Denken auf, sondern baute weiter an meinem Tunnel.

Als ich dann die Taschenlampe nahm, um den Tunnel zu kontrollieren, erschrak ich. Die Alufolie war Teil der innerwändischen Kabelabschirmung. Und leider nicht die eines Stromkabels, sondern die eines Antennenkabels. Und eben an dem hängt bei mir alles, sprich Telefon, TV und Internet. Also im Prinzip das gesamte Leben. UND ICH HATTE ES ZERLEGT! WIE HOCH IST DIE CHANCE, DIESES KABEL AUF 10 CM HÖHE ZU TREFFEN???

Aber ich zeichne mich dadurch aus, nie lang zu verzagen und mögliche Probleme auf später zu verschieben. Dort wirken sie dann oft gar nicht mehr so schlimm. Ich testete den Fernseher und Pro7 lief. Also alles kein Problem. Dennoch wollte ich das geschundene Kabel nicht noch mehr malträtieren, weshalb ich einen neuen Tunnel grub. Dort stieß ich auf keinerlei Gegenwehr.

Ich verlegte das Kabel, saugte und wischte die Trümmer aus Schlaf- und Wohnzimmer und rückte alle Möbel wieder an ihren Platz. Dann stellte ich fest, dass ich das Kabel besser anders verlegt hätte, rückte alles wieder ab und verlegte es neu. Wieder alle Möbel gerückt (es war jetzt 22:30) und zack, schon war ich fertig.

Zum Lohn steckte ich den Fernseher im Schlafzimmer ans Stromnetz und wollte das Gerät mit der Antenne verbinden, um kurz das Ergebnis meines Schaffens zu genießen.

Ging nicht. Ich hatte das Antennendosen-Ende des Kabels in der Hand. Das richtige Ende lag auf der anderen Seite der Wand, die mir nie so fern erschien.
Ich warf alles hin und beschloss, mich morgen darüber zu ärgern. Doch der Ärger kam doch früher. Nämlich, als ich merkte, dass ich Telefon und Internet tatsächlich lahmgelegt hatte. Und die meisten der TV-Sender ebenfalls. Alle 10 Minuten blitzt die Verbindung noch auf, weshalb ich aufmerksam sein muss, um dies hier zu veröffentlichen.

"Sag mal, Vater, Du hast doch mal ein Haus gebaut ... (ich erzählte die Geschichte) ..."
Er ist lungenkrank, weshalb es etwas dauerte, bis er sich von seinem blöden Lachanfall erholt hatte. Dann sprach er wie folgt: "Aufstemmen. Kabel mit som Adapter zusammenmachen. Wand wieder zu machen. Tapete drauf. Farbe drauf. Fertig."

Krümels Pfingstausflug





Faustrecht am Beckenrand

Man sagt, ich sei schnell genervt. Das stimmt gar nicht. Es gibt allerdings Dinge, die mich wirklich sehr schnell nerven und mich nicht mehr loslassen. Man nennt sie Mitmenschen und es gibt immer mehr davon; vor allem in der geistigen Unterschicht.

Die Buchstaben an den Scheiben des Düsseldorfer Aqua-Zoos sind groß. Sie besagen zudem auch am hundersten Aquarium oder Terrarium stets das selbe: "Bitte nicht an die Scheiben klopfen". Durch das o von "klopfen" lugt ein Tintenfisch heraus und steckt sich verzweifelt alle zehn Arme in die Ohren.
Auf der anderen Seite der Scheibe steht ein dicker großer Mann mit Schnauzbart und interessiertem Blick. Er klopft und klopft und zeigt allen Kindern, wie man es macht. Neben ihm, wie könnte es anders sein, stehe ich. Ich fühle mich gezwungen, einen Dialog zu eröffnen.
"Sagen Sie mal ... wo ist da jetzt genau der Sinn, wenn Sie da an die Scheibe bollern wie wirr?"
Er blickt auf mich runter: "Wat willst DU denn von mir? Dat geht Dich dochn Scheißdreck an, was ich hier mache!"
Ich finde seine Sprache ganz sympathisch und gebe sanft zurück, dass da nicht umsonst was auf der Scheibe stehe, obwohl vielleicht nicht jeder lesen könne, und der Fisch als solcher sich eher gestört fühle und banane wird vom Gepoche. Er könne auch keine Tür öffnen, wenn es klopfe.
"Wo her wills DU denn wissen, wat die Viecher da stört, wa?!"
Ich hob die Faust und deutete damit ein Türklopfen an seiner Stirn an, während ich lächelnd fragte, ob es ihn vielleicht störe, wenn ich ihm mal ein bisschen an die Hirse klopfe.
Er fand das gar nicht so lustig wie ich und bat mich stehenden Fußes vor die Tür, um das mit dem Klopfen noch mal genauer zu erörtern. Ich schlug sein Angebot aber freundlich aus und ließ ihn stehen.

Ein paar Sekunden später hatte er auch schon Ärger mit seiner Frau, die sein Aggressionspotential rügte.
Wunderbar.

Vorstellungsgespräch

Guten Abend,

mein Name ist Frau Krümel, die Zweite, und ich möchte mich hier einmal vorstellen. Weil, ich wohne jetzt hier und mag gern Käse. Ich bin bald schon acht Wochen alt, bin aber immer noch ganz schmusig drauf. Das Nubuk-Leder Sofa habe ich schon ruiniert, über meine nächsten Abenteuer werde ich hier berichten. Aber jetz erstmal ne Aufziehmilch!

Bis dahin,
Eure Krümel

Mett macht blind.

Ich stand so rum, während der Hase Schinken und Wurst studierte. Einkaufen ist furchtbar langweilig. Käse ist dort, Butter ist da. Fertig. Aber Frauen lesen Regale wie Bücher. Und sie entdecken scheinbar immer Neues und Aufregendes. Ich guck so lang die Leute an. Die sind aber oft ebenfalls komplett öde. So auch an diesem Tag.
Also schlich ich mich ein Stückchen weiter und begutachtete die Auslage in der Süßwaren-Kühltheke. Wunderbare Eissorten. Fruchtig, schokoladig, ich geriet ins Träumen.
Die junge Frau, die mir schon vorher wegen ihres brüllend dümmlichen Gesichtsausdrucks aufgefallen war, trat neben mich und ließ meine Träume zerplatzen. Sie quasselte aufgeregt auf mich ein, ja, sie war komplett aus dem Häuschen, während sie mir ein Blättchen mit den Sonderangeboten der Woche hinhielt, auf dass es auch mir zur Freude gereiche. Ich stand stumm da, sah sie an und fragte mich, wie ein Pfund Mett so aufregend für eine junge Frau sein kann, dass sie es sogar mit Fremden Männern kaufen würde.
Sie babbelte und ich sah sie immer noch an. Leise, um sie nicht zu erschrecken, sagte ich: "Ich bin's gar nicht."

Für den Bruchteil einer Sekunde schien ihr Leben an ihr vorbeizuhuschen, ihre Augen sprengten den dick bemalten Rahmen und sie fing an, wie wirr zu kreischen. Ich nahm es nicht persönlich. Dann rannte sie los. Zu ihrem Typ, für den sie mich wohl gehalten hatte. "Lass uns weg hier! Komm! Bitte! Ich muss hier weg!" Dann lief sie weg. Ich lachte ihr nach. Er auch.

Warnung!

Ich mag Horrorfilme. Mein unangefochtener Lieblingsstreifen dieses Genres ist natürlich der Ring. Also nicht der mit den Schwuchtelhobbits, sondern der mit dem Brunnen. Ich kann das ab. Ok, im Kino warf ich vor Schreck die unverschämt teuren M&Ms durch die Luft, aber nach kurzer Zeit ist's ja wieder gut.
Es reicht mir nicht, wenn Mutanten Passanten essen, nein, ich will auch das volle Psychobrett. Spannung, Verzweiflung, Aussichtlosigkeit. Also im Prinzip genau wie im Büro, nur, dass man abschalten kann.

Und so freute ich mich auf "paranormal activity", obwohl ich sanft gewarnt wurde. Daijiro trieb es auf die Spitze: "Mach's Licht aus und Dreh den Ton auf!" Dabei grinste er höhnisch und rieb sich die Hände.
Oft fragt mich die Gattin fassungslos, warum ich denn bei diesem oder jenem Film so ruhig dasitzen kann. Diesmal fragte sie nicht. Nach der ersten halben Stunde, quasi nach dem Aufwärmen, hörte sie den Film nur noch. Sie hatte sich die Decke über den Kopf gezogen und atmete hektisch. Aber auch mir war nicht mehr nach Kekse essen und ich erklomm mehrfach die Deckenlampe. Zu fortgeschrittener Stunde musste ich sogar kurz pausieren. In dieser Nacht schliefen wir nicht viel und kein Licht im Flur konnte uns beruhigen.

Zum Film selbst ... Nun ja ... Paranormale Phänomene eben. Wie man das kennt. Ob es wirklich alles so geschah, wie der Abspann uns erzählen wollte, weiß ich nicht. Ich will's auch nicht wissen. Um den total Mutigen unter Euch nix an Spaß zu nehmen, sag ich nix weiter.

Eigentlich wollte ich nur eines sagen: Überlegt Euch zweimal, ob ihr den Film sehen, bzw. erleben wollt. Und wenn, nehmt Euch am nächsten morgen nix vor. Und guckt nicht allein!!!

Schwarz-Weiß kost nix. Aber nur in mono.

Ich muss es einfach hier posten:


"Freitag, den 19.02.2010 09:01
Verbraucherzentrale warnt vor GEZ-Betrügern

Ein skurriler GEZ-Betrüger treibt derzeit in Sachsen-Anhalt sein Unwesen, so die Verbraucherzentrale des Landes. Seine Masche: GEZ-Mahnschreiben mit einer dreistelligen Zahlungsaufforderung und der Drohung, ein vorhandenes Farbfernsehgerät werde durch ein Schwarz-Weiß-Modell ersetzt.


Quelle: onlinekosten.de

Gruppenzwang

Es ist schon ne ganze Weile her, dass ich virtuelle Existenzen bei StudiVZ oder MySpace pflegte. Ich glaube, irgendwann ist man aus dem Alter raus, in dem man gegruschelt werden will oder sich einloggen möchte, um ein "na? wie geht's dir?" zu lesen. Man erkennt auch relativ zügig, dass all die Freunde, die man plötzlich hat, im realen Leben die gleichen Arschlecker bleiben, denen man nichtmal an der Tankstelle begegnen will. Man fragt sich "wozu?" und löscht den Mist.

Doch die so genannten "Gruppen" bei diversen VZ-Seiten sind der Knüller. Das kriegt so kein Texter hin. Was einst mit der Idee begann, Gleichgesinnten ein Mini-Forum zu bieten, uferte völlig aus. Heute sammelt der VZ-Begeisterte lustige Gruppen, um seinen Humor auf neue Art und Weise darzustellen.
Und, Scheiße, da sind wirkliche Perlen drunter.

Ich sammelte kürzlich meine Favoriten. Auf der Seite lustige-gruppen.de sind sie alle topaktuell gelistet. Eine Wertung vorzunehmen, fällt mir schwer, weshalb ich sie einfach mal unkorrigiert und unsortiert hier rein knalle:





Ich würde gerne ein freiwilliges asoziales Jahr machen!

aha, und du verhütest also mit deinem gesicht?!

Entschuldigen Sie bitte, mir kam gerade etwas Kotze hoch

Automatische Türen lassen mich denken ich wäre ein Jedi

Ich brech bei Menschen immer aus Versehen die Körperteile ab.

Deine Mudder modelt für die Bärchenwurst!

Wenn mein Kind behindert wird nenn' ich es Vista!

Auf Kindern wie dir bin ich früher zur Schule geritten.

Okay, keine Emowitze mehr. Ist geritzt.

Currywurst Pommes doppelt Majo und ne Cola-Light für die Figur

Dein Stammbaum is'n Kreis!!

Stell dir vor du bist bei Saw und verstehst das Spiel nicht.

Mein Humor ist so schwarz, der pflückt gleich Baumwolle.

Tauben haben nur einen Gedanken... GEWALT

Maaaan, Mutti - nicht vor der Gang!!!

Fettflecke werden wie neu, wenn man sie mit Butter einreibt !

Bei 3 ist das Gemüse von meinem Grill, sonst raste ich aus!!!

Liebes Tagebuch, heute habe ich angefangen meinen Kopf zu essen.

Anatidaephobie: Die Angst von einer Ente beobachtet zu werden

Deine Mutter macht mehr 3er als BMW

ab wieviel bildung muss man eigentlich pasta statt nudeln sagen?

wenn ich nachdenke, läuft in meinem Kopf die Jeopardy-Melodie

Ich bin gegen Honig aus Massentierhaltung






Ich muss doch werten. Hier meine ultimative TOP 4!


An Fasching geh ich als Sensenmann durchs Krankenhaus

deine mutter fährt dreirad bei saw

In meinem Zimmer siehts schon wieder aus wie in C:\WINDOWS

Ich hab Jesus gefunden - er war die ganze Zeit hinter der Couch

Schildkröte ist da.

Ok, dieser Mensch gehört nicht zum engen Kreis unserer Sippe, doch ich verbringe nahezu jeden Tag mit ihm. Schildkröte sitzt im Büro hinter mir und er ist manchen Tages der einzige Lichtblick in einer dummen dummen Welt. Er heißt Schildkröte, weil er erstens wie eine agiert und zweitens immer genau so lustig drauf ist. Ich hoff, ich habe das rübergebracht.
Er ist, wie soll man's sagen, das uneheliche Kind von Lemmy und Campino. Damit könne er gut leben.

So entschied ich mich heute für eine etwas längere Pause und stellte mit lediglich vier Stunden einen neuen Rekord auf.

Glückwunsch, Glückwunsch, Glückwunsch!

Ich bin nicht sehr beflissen, was Filme betrifft. Manchmal merk ich mir aber doch was. Als ich zum ersten Mal einen Ausschnitt von Inglourious Basterds sah, wusste ich sofort: "Aha! Da ist ja Roy Black! Hier der deutsche Schauspieler da ... wie heißter gleich ... was macht den so einer in nem Tarantino-Knüller?" 1996 sah ich ihn wohl zuletzt bewusst. Warum mir der Roy Black Film hängen blieb, kann ich mir nicht erklären.

Meine Fresse. Mittlerweile hab ich Inglourious Basterds einmal im Kino und dreimal zuhause gesehen. Ich betonte bereits, dass ich keine Ahnung von Filmen hab. Und vom Handwerk des Schauspielens erst recht nicht. Aber ich könnt den Streifen täglich gucken. Weil mir der Waltz die Schuhe auszieht.

Hans Landa ist für mich jetzt schon eine Ikone wie Darth Vader oder Don Corleone.

Wenn das keinen Oscar gegeben hätte!
Herzlichen Glückwunsch an Christoph Waltz! Aber aus tiefstem Herzen!

Geistfäule ist so angenehm.

Es war Silvester, als Frau Dackelkotze den Tränen nah war, weil sie immer noch nicht in die Gemäldeliste aufgenommen war. Meiner Schuld bewusst, fing ich alsbald an, nachdem man mir neue Fotos kredenzte.

Ich schäme mich. Seit hier eine XBox steht, find ich es so angenehm, komplett zu verblöden und alle Talente in den Keller zu räumen. Deshalb, allerliebste T., hier schonmal ein Vorgeschmack auf das aktuelle Gekrakel. Als Beweis dafür, dass ich dran bin. Ehrlich. Es kann sich nur um Tage handeln. Wie viele, weiß kein Mensch.

Küsschen!


Foltern im Neanderthal. Eine Empfehlung.

Wer mit Mitmenschen zu agieren gezwungen ist, ja gar Arbeitskollegen, Abteilungsleiter zu seinem Umfeld zählt, hin und wieder das Auto über eine Straße oder Autobahn bewegen muss oder Tür an Tür mit Nachbarn wohnt, dem wird oft ein Gedanke gekommen sein: Warum befindet sich nur die Kirche, aber nicht der Rest der Welt im Mittelalter?

Wo ist sie hin, die gute alte Folter?
Wenn die Kollegin aus dem tiefsten Sauerland mal wieder ihre Kuhfladenscheiße mit entsprechender Grammatik von sich gibt, die Nachbarn ramentern und derlei mehr, fallen einem die wundervollen Dinge von damals ein und man gerät ins phantasieren ...
heißes Blei in die Ohren gießen, in einer Holztonne eingenagelt werden, in der man sich zuscheißt, bis einen die Maden wegknabbern, in einem Raum voller Asche stehen, in die man garantiert fällt und drin erstickt, sobald der Schlaf einen übermannt ... hach ... die nächstenliebenden Vorgänger vom Papa Benedikt hatten immer was zu tun, wenn grad keine frischen Arschbacken zu befummeln waren.

Gott hat aber Abhilfe geschaffen und den Kopfhörer erdacht. Und Tabletten. Und Yoga. Und Amokläufe. "Heute mach ich keinen Sport, heute lauf ich Amok" las ich kürzlich auf einem Aufkleber. Eine Alternative zur Selbstkasteiung.

Wer sich dennoch mal wieder dem Tagtraum hingeben will und vielleicht nicht genügend Phantasie aufbringen kann oder sich einfach inspirieren lassen möchte, dem sei die Ausstellung "Galgen, Rad und Scheiterhaufen. Einblicke in Orte des Grauens." ans Herz gelegt. "Scheiterhaufen" ist übrigens ein wunderbares Synonym für Mitmenschen, fällt mir grade auf. Ich schweife ab.

Die Ausstellung, die sich dem Thema Folter widmet, ist vom 20. Februar bis zum 27. Juni im Neanderthal Museum zu Mettman zu begucken. Garantiert nicht von der Kirche gesponsert. Im Internet unter www.neandethal.de gibt es einen dürftigen Vorgeschmack. Ich werde mich demnächst dorthin bewegen – ein Wink an meine mitlesenden Freundchen.

The Incident. Jetzt auch in 5.1.

Es ist ziemlich schlimm, was die Herren um Steven Wilson und vor allem er selbst da gemacht haben. Porcupine Trees aktuelle Scheibe "The Incident", mittlerweile auch schon ein paar Monate alt, ist das Ende der CD-Sammlung. Hat sie mich nach dem ersten Hören noch etwas verstört zurück gelassen, tätowierte sie sich nach dem fünften sechsten Mal hören in mein Stammhirn. Und es tat nichtmal weh.
Das, was eigentlich ein einziger 55-Minuten langer Song und nur der Orientierung halber in Abschnitte unterteilt ist, die einem mehrere Songs vorgaukeln, nimmt dem Rest der doch ansehnlichen Musiksammlung nahezu jeden Wert. Es macht keinen Spaß mehr. Klingt alles wie hingeschissen.
The Incident zu beschreiben ist Blödsinn. Aber mir scheint, dass all das musikalische Streben in der Welt seit jeher nur zu dieser Platte führen sollte. Mir wird Angst und Bange, wenn ich bedenke, dass Porcupine Tree sicherlich noch weitere machen. Wo soll das hinführen?

Was ich, neben einem Kaufbefehl an jeden Freund erstklassiger Musik, loswerden wollte: Der 5.1-Mix (für Unbedarfte: Surround-Sound!) von The Incident ist auf dem Weg und kann bei burningshed.com gegen eine lächerliche Gebühr vorbestellt werden. Wem es gelingt, mal ne Stunde die Fresse zu halten und zuzuhören, dem sei diese DVD allerwärmstens ans Herz gelegt. Sofern der oder die Hörwillige über eine entsprechende Anlage verfügt. Wer nur zwei Lautsprecher sein eigen nennt, greift bitte zum normalen Album.

Ehrlich jetzt ... kaufen. Tut's für Euch. Das ist ne Reise.
Und glaubt nicht, dass das Video wirklich einen Einblick geben könnte.

Alles neu macht der Februar.

Freitag, Februar 26, 2010 by hodi aka raketenmann 1 Mal Senf dazu
Es ist getan. Soweit das Auge reicht, bin ich nahezu zufrieden mit dem neuen Layout. Auch mein Lieblingsbild, was seit Jahren meine Küche schmückt, konnte endlich verbraten werden.

Es gibt ne Menge schnuffiger vorgefertigter Layouts im Netz. Viele wirken unbeholfen wie die Oberfläche von Windows, einige sind hübsch anzuschauen. Wenige aber funktionieren tadellos oder überhaupt. Zwei brachten mich an den Rand des Wahns, weil sie keinen Knopf enthielten, mit dem ich wieder zu meinen Einstellungen kam.
Ich fand nun eine, die sich anpassen lässt und einen guten Kompromiss darstellt. Weitere kleine Anpassungen sollen demnächst folgen. Teilweise muss ich mich ein wenig durch den Code schnubbeln, aber das ist keine unlösbare Aufgabe. Im Groben bleibt's nun so. Ihr dürft Euch also dran gewöhnen.
Hübsch. Sehr hübsch.

Happy Birthday!

Ich war 17, 18 Jahre alt und noch sehr unerfahren, als ich Dich kennenlernte und schon bald mit unbeholfenen Fingern an Dir rumfummelte. Du warst ja selber erst sechs Jahre alt. Aber wir mochten uns sofort. Da spielt das Alter keine Rolle.

Heute, 13 Jahre später, bist Du 20 geworden und ich bin immer noch ganz aufgeregt, wenn ich an Dir rumfingern kann. Du bist eines der Wesen, die man im Leben selten trifft – kannst alles, aber sprichst nicht darüber. Und ich kann nicht behaupten, dass ich Dich nach all den Jahren kenne. Immer wieder überraschst Du mich und zeigst mir Dinge an Dir, die ich nicht erwartet hätte. Ja, Du erleichterst mir das Leben in vielen Bereichen, bist manchmal der einzige Lichtblick an einem diesigen Tag. Und nie verlangst Du etwas dafür. Mit Ausnahme der einmaligen Zahlung, die schon weh tat.

Du bist die perfekte Frau.
Happy Birthday, Photoshop!



Blicken wir mal zurück:

Oktober 1988: Version 0.63 für Mac OS (selbstverständlich!)
1990: Version 1.0
1991: Version 2.0 (jetzt auch mit Pfaden)
1992: Version 2.5 (jetzt auch für Windosen)
1994: Version 3.0 (irre! Jetzt mit Ebenen! Hier lernte ich Dich kennen)
1996: Version 4.0 (Einstellungsebenen)
1997: Version 5.0 (Texte sind editierbar, Undo-Funktion mit Protokoll)
1999: Version 5.5 ("Für Web speichern")
2000: Version 6.0 (Vektoren, Ebenenanzahl steigt von 99 auf 8000, Verflüssigen-Filter und Ebenstile)
2002: Version 7.0 (Reparaturpinsel und CameraRAW)
2003: Version CS1 (8.0) (intelligente Hilfslinien, Skripting, Ebenenhierarchien, Ebenenkompositionen)
2005: Version CS2 (9.0) (Smart Objects!, ein Geschenk des Himmels, HDRI, Verkrümmen, Linsenkorrektur, verkraftet mehr Arbeitsspeicher, mehrere Ebenen können ausgewählt werden)
2007: Version CS3 (10) (Tierischer Zuwachs an Funktionen für 3D, Animation und Video, Smart Filter!)
2008: Version CS4 (11) (OpenGL für stufenloses Zoomen und fluffiges Scrollen erfreut den gesamten Planeten und das Universum drumherum!, und, leck mich am Arsch, die Arbeitsfläche ist frei drehbar!)