Als ich lernte, dass man Sandalen hassen muss, wusste ich noch nicht, dass man das tut, weil sie nunmal Sandalen sind. Mama sagte, dass alle Kinder Sandalen trügen. Das genügte völlig, um meine strikte Ablehnung zu erwecken und stante pede zu betonieren. Ich hatte nie einen Stil und verteidigte dies bereits mit 5 Jahren vehement.
Die Wahrheit ist natürlich, dass ich auch schon mit 5 einen Dachschaden hatte, der mich zwang, immer anders zu sein als die anderen Kinder. Heute allerdings ist mir dieser Dachschaden sehr lieb und teuer geworden, hindert er mich doch daran, mich bei Unisex frisieren zu lassen oder den Kragen eines potentiellen Hemdes hochzuklappen. Es hindert sogar meine Gene, mir mit 31 einen Drei-Tage-Bart wachsen zu lassen.
Immer öfter jedoch kam ich beim Blick in den Spiegel zu folgender Feststellung: "Ich seh aus wie hingeschissen!"
Das liegt natürlich daran, dass mich keiner lieb hat, vor allem ich selbst. Aber man kann da einiges tun im Einzelhandel. Also trafen hier dann und wann doch Dinge ein, die ich immer verteufeln wollte. So stand ich also da, in Bollerbuchse und Vans. Dabei hab ich nichtmal ein Fahrrad. Sogar ein Frisuren-Imitat ließ ich mir schneidern. Beim hiesigen Starfriseur, mit der Bitte um Restauration. Nicht wie üblich in Omis Lockenladen, wo ein "wieder abmachen!" völlig ausreicht.
Aber mehr nicht! Hier muss Schluss sein! Als ich kürzlich einer meiner Lieblingsplatten lauschte, hieß es dort "I met a boy wearing Vans, 501s ..." Ich fuhr panisch in die Stadt, kaufte eine No-Name-Hose aus Ungarn, suchte die alten Wanderstiefel aus dem Schrank, stellte mich zufrieden vor den Spiegel, zog mich wieder aus und warf die Klamotten in den Müll.
Nachdem ich nun meinen neuen Job antrat, fragte ich mich, ob es dem ersten Eindruck schadet, wenn ich meine Bütterchen und Capri-Sonnen in einer Plastiktüte durch die Pforten trage. Das hab ich auch früher so gemacht, aber da war mir der Job auch wurst. Einen bunten Nike-Rucksack lehnte ich ab. Ich hab ja kein Fahrrad. Und die riesen Sporttasche? Nein.
Also tat ich es. Meine Hoden krampften erst ein wenig, obwohl ich wirklich nicht homophob bin. Ich ging hin und kaufe EINE UMHÄNGETASCHE! Jahre habe ich gelacht über all die Tuntentypen und Vollwichtel mit ihren Täschchen da! Und jetzt gehöre ich dazu! Es ist ekelhaft! Und das Schlimmste: Es ist sehr praktisch. Man kann alles mitnehmen. Bürste, Fön, alternative Schnürsenkel. Toll.
Am Wochenende hab ich schonmal nen Test gefahren und bin frisch betascht zum Pokerabend gedüst. Ich konnte sogar ne Tüte Kekse und zwei Liter Erfrischungsgetränk bei mir führen, ohne dass mir der iPod (OH GOTT!) beim Klingeln runterfiel. Und es hat niemand bemerkt.
Die Wahrheit ist natürlich, dass ich auch schon mit 5 einen Dachschaden hatte, der mich zwang, immer anders zu sein als die anderen Kinder. Heute allerdings ist mir dieser Dachschaden sehr lieb und teuer geworden, hindert er mich doch daran, mich bei Unisex frisieren zu lassen oder den Kragen eines potentiellen Hemdes hochzuklappen. Es hindert sogar meine Gene, mir mit 31 einen Drei-Tage-Bart wachsen zu lassen.
Immer öfter jedoch kam ich beim Blick in den Spiegel zu folgender Feststellung: "Ich seh aus wie hingeschissen!"
Das liegt natürlich daran, dass mich keiner lieb hat, vor allem ich selbst. Aber man kann da einiges tun im Einzelhandel. Also trafen hier dann und wann doch Dinge ein, die ich immer verteufeln wollte. So stand ich also da, in Bollerbuchse und Vans. Dabei hab ich nichtmal ein Fahrrad. Sogar ein Frisuren-Imitat ließ ich mir schneidern. Beim hiesigen Starfriseur, mit der Bitte um Restauration. Nicht wie üblich in Omis Lockenladen, wo ein "wieder abmachen!" völlig ausreicht.
Aber mehr nicht! Hier muss Schluss sein! Als ich kürzlich einer meiner Lieblingsplatten lauschte, hieß es dort "I met a boy wearing Vans, 501s ..." Ich fuhr panisch in die Stadt, kaufte eine No-Name-Hose aus Ungarn, suchte die alten Wanderstiefel aus dem Schrank, stellte mich zufrieden vor den Spiegel, zog mich wieder aus und warf die Klamotten in den Müll.
Nachdem ich nun meinen neuen Job antrat, fragte ich mich, ob es dem ersten Eindruck schadet, wenn ich meine Bütterchen und Capri-Sonnen in einer Plastiktüte durch die Pforten trage. Das hab ich auch früher so gemacht, aber da war mir der Job auch wurst. Einen bunten Nike-Rucksack lehnte ich ab. Ich hab ja kein Fahrrad. Und die riesen Sporttasche? Nein.
Also tat ich es. Meine Hoden krampften erst ein wenig, obwohl ich wirklich nicht homophob bin. Ich ging hin und kaufe EINE UMHÄNGETASCHE! Jahre habe ich gelacht über all die Tuntentypen und Vollwichtel mit ihren Täschchen da! Und jetzt gehöre ich dazu! Es ist ekelhaft! Und das Schlimmste: Es ist sehr praktisch. Man kann alles mitnehmen. Bürste, Fön, alternative Schnürsenkel. Toll.
Am Wochenende hab ich schonmal nen Test gefahren und bin frisch betascht zum Pokerabend gedüst. Ich konnte sogar ne Tüte Kekse und zwei Liter Erfrischungsgetränk bei mir führen, ohne dass mir der iPod (OH GOTT!) beim Klingeln runterfiel. Und es hat niemand bemerkt.
20. Januar 2009 um 08:32
Willkommen im Club.