Ich saß des Mittags mitsamt selektiertem Gesprächspartner in einer Bochumer Wurstbude von Welt und klagte mein Leid. Leute, die immer lachen. Nach jedem Satz. Es ist nicht zu ertragen. Der prall gebaute Mittfünfziger an unserem Tisch stieg mit ein: "Ja, das ist furchtbar!", erkannte er sein eigenes Leid in meinem. "Wir haben auf der Baustelle auch so einen! Nach jedem Satz! Der ist ständig am Lachen! Auch wenn's gar nicht lustig is! Sagt was und kichert. Schrecklich, so Leute!"
Der emotional nicht missgebildete Mensch weiß: Da muss man drüber weg. Das ist schlimme Unsicherheit. Da kann man nur mit viel Zeit und Verständnis dran.
Aber irgendwann kann man nicht mehr. Ich bin ja kein Profi. Und da will ich dann mit der Faust dran. Oder noch schlimmer: mit den passenden finalen Worten. Aber ich darf nicht.
Ein Murmeln, das sich selbst keine Bedeutung beimisst, gefolgt von einem röchelnden Einatmen und einem keuchenden Lachen, das ungefähr so echt ist wie das Tier im Tamagotchi. Auf höfliche Nachfrage erfolgt auch keine Antwort. Der Erzähler hat längst vergessen, dass er sprach. Es ist Reflexmurmeln, ein Testsignal in die Welt.
Ich hab doch nix getan! Warum muss ich das ertragen? Ich war immer lieb! Doch es trifft nicht nur mich. Das Lachwesen schnappt sich jeden, der am Tisch vorbeieilt. Und immer, ja wirklich immer, bekomme ich es mit. Murmeln, einatmen und dann dieses markerschütternde Hopsgelächter. Es ist zum Verzweifeln.
Und es tut mir dennoch leid. Denn wer so lacht, weiß, dass niemand lustig oder interessant findet, was er da sagt. Nichtmal der Erzähler selbst. Alle fünf Minuten blickt man in das tiefe Kellerloch der Freudlosigkeit und Isolation. Und mit einem lauten Rülpsen spuckt es einem diese Lache entgegen, auf dass man denke, es säße ein Clown da unten im Finstren, der nur die Stromrechnung nicht bezahlt hat. Dabei brennt da schon lange kein Licht mehr. Man will fast mitweinen.
Ach, es ist so elend. Und es schürt Dinge in mir, die nicht gut sind. Eine schwere Bürde. Und sie lacht andauernd.
Der emotional nicht missgebildete Mensch weiß: Da muss man drüber weg. Das ist schlimme Unsicherheit. Da kann man nur mit viel Zeit und Verständnis dran.
Aber irgendwann kann man nicht mehr. Ich bin ja kein Profi. Und da will ich dann mit der Faust dran. Oder noch schlimmer: mit den passenden finalen Worten. Aber ich darf nicht.
Ein Murmeln, das sich selbst keine Bedeutung beimisst, gefolgt von einem röchelnden Einatmen und einem keuchenden Lachen, das ungefähr so echt ist wie das Tier im Tamagotchi. Auf höfliche Nachfrage erfolgt auch keine Antwort. Der Erzähler hat längst vergessen, dass er sprach. Es ist Reflexmurmeln, ein Testsignal in die Welt.
Ich hab doch nix getan! Warum muss ich das ertragen? Ich war immer lieb! Doch es trifft nicht nur mich. Das Lachwesen schnappt sich jeden, der am Tisch vorbeieilt. Und immer, ja wirklich immer, bekomme ich es mit. Murmeln, einatmen und dann dieses markerschütternde Hopsgelächter. Es ist zum Verzweifeln.
Und es tut mir dennoch leid. Denn wer so lacht, weiß, dass niemand lustig oder interessant findet, was er da sagt. Nichtmal der Erzähler selbst. Alle fünf Minuten blickt man in das tiefe Kellerloch der Freudlosigkeit und Isolation. Und mit einem lauten Rülpsen spuckt es einem diese Lache entgegen, auf dass man denke, es säße ein Clown da unten im Finstren, der nur die Stromrechnung nicht bezahlt hat. Dabei brennt da schon lange kein Licht mehr. Man will fast mitweinen.
Ach, es ist so elend. Und es schürt Dinge in mir, die nicht gut sind. Eine schwere Bürde. Und sie lacht andauernd.
8. April 2009 um 09:20
So einen habe ich auch. Er ist nett, freundlich und hilfsbereit. Ist etwas unsicher, sitzt mir acht Stunden am Tag gegenüber und hat dieses "ich mache ein Ausatmen-lachen-Zuneigung Ding. IMMER! Und das, egal was man tut oder sagt. Fürchterlich.