Wie ich auszog, ein Superheld zu werden

Heute war der Tag. Wie der Onkel Säc will auch ich ein Superheld werden, doch da gibt es ein Problem. Naja, der Onkel ist viel schöner und größer und hat Bartwuchs, aber das ficht mich nicht. Das Problem ist eben dieses: der menschliche Körper ist nicht zum Abschimmeln gemacht. Er will es turbulent, er will arbeiten. Der menschliche Geist oft nicht. Der will immerzu rauchen, Cola trinken und die Sesamstraße gucken. Und ich bin ja eher geistig orientiert. Der Säc nicht. Hihi, kleiner Spaß.

Doch heute sollte ich meinen Geist besiegen! Ha! Ich betäubte ihn mit eineinhalb Litern Evian-Wassers, die ich seit dem Frühstück in mich goss und machte mich auf den Weg in unsere Superhelden-Schmiede, die nicht nur Kampfmaschinen, sondern auch Fitnessapparate auszubilden weiß. Und ich betrat einen mir fremden Bereich, den ich bislang nur mit schuldbewussten Blicken bewarf.

Man bedenke: Als ich mit meinem Sport anfing, konnte ich etwa die halbe Woche weder aufrecht gehen noch gekrümmt sitzen. Die Zeiten liegen hinter mir, aber immer noch sehe ich zu oft den Sternenhimmel, wo gar keiner ist.

Also fuhr ich zum Aufwärmen Fahrrad. 10 Minuten, sagte der Superheldenschmied, der übrigens mit seinen geschätzten 65 Jahren noch allerhand Leute staunen lässt, wenn er 150 Liegestützen hinlegt. Ich vermute, dass er bereits vor dem Frühstück im Wald eine Rotte Wildschweine erwürgt und direkt vor Ort aufisst. Doch zurück zu mir: Als ich wieder abstieg, legte ich mich flach auf den Boden und bewegte mich Kraft meiner Arme in den Kraftbereich, den ich ausgiebig nutzte. Kurze Zeit später saß ich eine Weile herum und überlegte, ob ich mich hier erbrechen kann. Dabei beobachtete ich "Batman", einen souverän wirkenden angegrauten Herrn aus der Schwarzgurt-Abteilung, den Onkel Säc im Verdacht hat, dass er des Nachts die Welt rettet. Er hob souverän wie eh und je seine zwei 35 Kilo Handgewichte.

Nachdem die Übelkeit abklang, legte ich die Wiederholung der ersten Runde hin und erbrach nicht. Das anschließende Jitsu-Training erfolgte völlig schmerzlos, ja sogar bei rundem Kreislauf. Und so stelle ich hier mein Programm auf, damit ichs auch immer nachlesen kann. Es wird fortan dreimal die Woche Jitsu trainiert und mindestens zweimal die Woche ordentlich Eisen gehoben und Fahrrad gefahren. Und das wird so durchgezogen! Das mit den Frauen wird ja eh nix mehr.

Jetzt brauche ich ein Cape, was einem Raketenmann würdig ist. Ich hab ja bald Geburtstag. Also fast bald.

2 Response to "Wie ich auszog, ein Superheld zu werden"

  1. Sacantus Says:

    Wunderbar! :-D Ich sags doch, Batman.

    Ich bin ein Superheld, weil ich stark bin und fliegen kann. Und Atompilze aus meiner Hand schießen! Der Pilz von deinem Bild ist meiner.

    Ich ziehe meinen imaginären Hut vor deinem Vorhaben! Ich drücke dir die Daumen, dass du auch genug ehrgeiz an den Tag legst. Ich habe zum Glück noch bit Mittwoch Zeit, bis ich mich zum laufen und Kraftkram aufraffen muss.

  2. Sacantus Says:

    Nachtrag zu deinem Spaß:

    Nur ein gesunder und vor allem genutzter Geist weiß, wie er seinen Körper nutzen und sein Wissen einsetzen muss, um Heldenhaft handeln zu können ;-)