Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich erwähnte mal das unheilige Dreckspack in der Wohnung über mir. Diese andauernd lärmenden Mistmaden mit andauernd lärmenden Mistmadenfreunden, die auch lärmende Mistmadenzöglinge werfen und diese immerzu mit sich rumschleppen, auf dass sie lernen, wie Mistmaden so richtig Lärm machen.
Nachdem ich erfuhr, dass dieses verdammenswerte Gezöcht baldig, sprich zum ersten Mai, die Wohnhöhle wechselt und damit nicht mehr über mir ihrem Lebenszweck frönt, war ich guter Dinge. Mein Gemüt wurde schlagartig um einige tausend Lux aufgehellt und ich schrieb dieserorts einen Blogeintrag, in dem ich meine Freude auszudrücken versuchte.
Und Goldi kommentierte: "Freu Dich nicht zu früh!"

Sie sollte Recht behalten, was in ihr nun sicher eine schelmische Freude auslöst. Ich will es ihr gönnen, dass sie mal Recht behält. Aber der Preis ist hoch.

Ich schreibe weiterhin Beschwerden, die niemand beachtet. Diesmal habe ich aber die Mail Adresse eines direkten Ansprechpartners, dem ich einfach mit dem guten alten Copy-Paste-System täglich 5 Mails gleichen Inhalts mehr sende. Vielleicht lässt sich da irgendeine Routine programmieren.
Kürzlich tat ich, wie ein bitterer alter Mann tun würde: Ich schlug des Nachts mit dem Hammer an die Decke, bis dort ein Krater klaffte und ich tags darauf Staub saugen musste. Es nützt ja nix. Raufgehen bringt nix. Sie wissen ja selbst nicht, dass sie Lärm machen, wie ich schon berichtete. Der Mensch als solcher zeichnet sich durch Eigenschaften aus ... durch Liebe, Arroganz, Mitgefühl, Unmut, Herdentrieb, zwei Armen, zwei Füßen, einem Kopf und der Fähigkeit, seinen Gefühlen mannigfaltig Ausdruck zu verleihen. Das Pack über mir entstammt einer Mutation, die die Evolution hin und wieder hervorbringt, um neue Wege auszutesten. Diesen Wesen fehlt das meiste, was unsere Rasse ausweist. Arme und Beine sind dran, aber sonst gibt es da nur Lärm. Und deshalb wissen sie es nicht. Man kann ja auch uns Menschen nicht verblüfft fragen, warum wir denken. Das ist halt so. Bei manchen mehr, bei manchen weniger. Und die Evolution ist da auf einem guten Weg, denn Stumpfsinn und der komplette Verlust von Reflexion sind starke Eigenschaften, die ein langes und glückliches Lärmleben versprechen, während andere daran zerbrechen.
Nicht die Star-Trek-Visionen von Gene Roddenberry werden unsere Zukunft bestimmen. Es wird vielmehr der Planet der Affen sein. Obwohl ... wenn ich an den fabulösen Film "Der erste Kontakt" aus der Star Trek Reihe denke, in dem die Überrasse der Borg die Menschheit zu assimilieren versucht, sehe ich Parallelen. "Wir sind der Russe. Sie werden zerlärmt werden. Widerstand ist zwecklos."
Hui, ich bemerke grad zweifelhaftes Gedankengut an mir selbst. Aber ich bin unbesorgt, habe ich doch auch eine sehr liebe Freundin von russischer Herkunft. Aber so ist das halt ... bekommt man genug Frust angehäuft, wird's gefährlich.

Einen Tag nachdem ich meine Zimmerdecke zu Klump schlug, was kurzzeitig Ruhe brachte, lief mir der Adressat meines Hasses fast vor's Auto. Und er grüßte freundlich. Ihn zu fragen, wann er und seine Brut endlich wie Wände zu wechseln gedenken, unterließ ich. Ich hätte gespuckt und aus den Ohren geblutet und dann ins Gefängnis gehen müssen. Ich, der sonst so sanft ist.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

5 Response to "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

  1. A. Says:

    Nimm das nächste Mal einen Besenstiel, das ruiniert nicht die Zimmerdecke.

    Ich drücke die Daumen, dass es der 1. Juni wird.

  2. Mailvaltar Says:

    Ohren verstopfen, wieder glücklich sein. Ohne Scheiß jetzt.

  3. hodi aka raketenmann Says:

    Ich zahle nicht viel Miete, um mich taub machen zu müssen. Aber heute geschah es: Ich erhielt einen Rückruf vom Vermieter! Ich verpasste ihn, da ich ja schaffen musste, aber immerhin regt sich wer.

  4. Sacantus Says:

    Dir sei gesagt, die Goldi hat bei solchen Dingen oft Recht. Ich merke es immer wieder und bin beschähmt!

  5. A. Says:

    Und wat Neues vom Vermieter?