Zunkunftsmodelle

Es ist Urlaubszeit! Drei Wochen nicht ins Büro und dem guten Leben frönen. Mal an den See. Oder ein Eis schlabbern am Nachmittag. Freunde gernhaben bis in die Morgenstunden. Die Nacht durchmachen und ausschlafen. Wunderbar.

So war das früher. Das muss irre gewesen sein. Man konnte den Urlaub ja auch noch bezahlen. Heute ist die Knete erschöpft, wenn man sich den Luxus erlaubt, mal nen flotten Joghurt bei Aldi einzutüten. Ich weiß noch, wie meine Eltern und ich stets im Sommer (wieso eigentlich im Sommer?) in den Urlaub fuhren. Wir haben da sogar gegessen, obwohl das nicht immer gut ausging.

Da ich Deutschland bin, gehe ich ab morgen zwei Wochen fremdarbeiten. Dafür hab ich den Urlaub ja. Es ist kein Platz geblieben, um mich von den Strapazen des Arbeit-Imitierens zu erholen, obwohl das bitter nötig wäre. Immerhin komme ich so für die nächsten Wochen an ein normales Gehalt. Normal für studierte Designer oder Kassierer bei Lidl halt, aber immerhin. Mittlerweile geht man ja schon zur Arbeit, damit die Nachbarn einen morgens wohin gehen sehen. Täte man das nicht, es wäre kein nennenswerter finanzieller Verlust.

Vor dem Gebäude des Bundesverbands der deutschen Industrie in Berlin hatte ich während meines Studiums, es müsste 2002 gewesen sein, eine meterlange Buchstaben-Installation fotografiert. "Verzichten" stand dort geschrieben. Hätte ich doch bloß begriffen, dass das kein Witz war.



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