Russland vs. Ich. Ein Finale.

Oft habe ich mich gefreut. Und genauso oft wurde ich enttäuscht. Dies festigte mein Weltbild: freu Dich nicht, es wird eh nix draus. Doch nun ...
Soeben traf ich den Russen. Im Treppenhaus. Und er trug Dinge bei sich, die meine Augen groß werden ließen: Zwei Rollen Tapete. Aber halt! Er will nur renovieren und macht daher nur noch mehr Krach als eh schon. Also bei sich bleiben. Nicht zu früh freuen.

Aber dann trat der Russe an mich heran und sprach wie er schöner nicht hätte sprechen können:
"Paar Tage wird lauter."

"Warum? Renoviert ihr?", fragte ich, um die Vorfreude im Keim zu ersticken.
"Wir ziehen um. Sonnenstraße".

Verdammt! Wo die Sonnenstraße ist, ist ohn Belang, denn sie ist nicht hier! Ob mein Haar wieder zurückkommt, verkümmerte Hoden sich wieder entfalten, oder ich Kinder wieder gern haben kann, ist ungewiss. Gewiss ist, dass er geht. Wann das sein wird, weiß ich nicht, denn ich wollte nicht länger fragen, da ich ihn sonst dankbar in den Arm genommen oder spontan rektal verwöhnt hätte.

Dabei sei ihm eines hinterhergerufen: Der Russe ist nicht schlimm gewesen. Er war immer nett und hilfsbereit, was ich ihm gern mit Nettigkeit und Hilfsbereitschaft entlohnt habe. Aber das Gezöcht, dass ihn umkreist, ist die Brut der Hölle und wird es wohl bleiben. Ich winke ihm nach und wünsche ihm alles Gute mit den nächsten Nachbarn!

Paka!

Wie ich einmal Hilfe erbat

"Guten Tag, ich bin der Herr (x) mit der Schweinepest. Wir hatten telefoniert."
"Ich muss sie leider bitten, noch 20 Minuten draußen zu warten. Ich darf sie nicht ins Wartezimmer lassen."

Natürlich. Wenn die Hirse schmerzt und man sich so richtig unten fühlt, wusste auch schon Oma: Da hilft nur eins - draußen stehen. Eben dies tat ich dann auch ne halbe Stunde, bis man mich mit einem Mundschutz winkend hinein bat.
"Legen sie die bitte an."
"Bitte?"
"Müssen sie leider."
"Wie geht denn das?"
Sie wusste es auch nicht, schraubte aber bemüht an mir herum, bis ich niemanden mehr gefährden konnte. Unterdessen las ich die nagelneuen Hygiene-Vorschriften für Schweinegrippe und generelle Panikseuchen.
"Dürfte ich noch ihr Versicherungskärtchen haben?"
"Schon. Aber ich darf es Ihnen nicht geben. Ich hätt's dann berührt und Sie dürften es nicht mehr anfassen."
Ich hielt ihr mein offenes Portemonaie hin, was sie nicht so lustig fand wie ich.

"Darf ich das jetzt wieder abnehmen?", fragte ich den Arzt mit Ausbildungsgefolge einige Minuten später. Ich wusste: in den Hals gucken geht damit nicht. "Moment!", sprach er hektisch, "was haben sie denn?"
Was ich habe? Geht man nicht mehr zum Arzt, um eben das zu erfahren? Erwarte ich wieder zuviel?
"Das weiß ICH doch nicht!"

Als Doc und seine Helferlein alsbald ihre eigenen Servietten angelegt hatten, durfte ich aber mein Gesicht räumen. "Leicht verschwitzt", murmelte Nathan der Weise, womit er mich wenig beeindruckte, denn unter so ner Hustehaube schwitzt man nunmal etwas. Doch dann gab er all sein Wissen preis: "Die Nase ist gerötet." Verdammt! Wie er nur immer auf so was kommt! Hätt ich doch auch mal was Ordentliches studiert wie er! Heute morgen stand ich Stunden vor dem Spiegel und wunderte mich. Und ich fragte auch meine Liebste: "Was ist anders an mir?" Wir kamen nicht drauf. Endlich wusste ich es. Die Nase ist gerötet.
Als ich diesen Gedanken fertig gedacht hatte, verließ das Medizinerpack auch schon wieder den Raum. Ich fragte noch hinterher, ob ich weiterhin mein Gesicht verhüllen müsse, bekam aber schon keine Antwort mehr. Ich ließ es daher bleiben. Die Gefahr schien gebannt. Meine Nase war gerötet und das war offensichtlich kein Anzeichen für die Schweinepest.

An der Tür warf man mir noch ein Rezept hinterher, was bei mir die üblichen Fragen aufwirft, die ich dann halt vor der gesamten Praxis erörtern musste, weil mir ein so genanntes Patientengespräch mit roter Nase nicht zusteht. "Sie wissen ja, dass ich auf manche Antibiotika ... naja, sie wissen schon ..."
"Wir machen's erstmal so."
Auf Wiedersehen.

Mein Hausarzt ist als Sieger nach einem langen Test von Ärzten hervorgegangen. Als eben der, der noch mit mir als Patient spricht und deshalb mein Geld bekommen soll. Und natürlich hat er den Vorteil, dass er aussieht wie Peter Griffin von Family Guy. Und das ist ziemlich traurig. Wahrscheinlich hätte ich woanders ein Gipsbein bekommen, oder ne Goldkrone. Ich weiß es nicht. Was ich auch nicht weiß: Was hab ich denn nun? Auf dem Weg nach Hause sah ich in die Bescheinigung, die mich heute vom Arbeiten freistellte. Diagnose: J.soundso. Ein Code. Geht mich ja auch nix an. Heißt wahrscheinlich auch nur: "Will Aufmerksamkeit und nervt. Bitte Placebo aushändigen."

Die Apothekerin gab murmelnd mein Medikament heraus. Dreist wie ich bin fragte ich: "Kann man da noch was tun, also, ich mein, meine Nebenhöhlen sind dicht ... so irgendwas zum Dampfen? Also ..."
"Ja, da können sie dies nehmen. Oder das. Oder jenes. Auf Wiedersehen."
Verdammt! Dies ist eine Apotheke! Es wäre doch gelacht, wenn's hier nicht sowas gäb! Also wurde ich richtig frech: "Könnten Sie mir bitte etwas in dieser Art verkaufen???"
"Was denn?"
"Irgendwas! Was würden SIE denn nehmen?"
Da hatte ich sie! Sie legte mir was in die Tüte und murmelte was von acht Euro. Goldstaub offenbar. Wozu es gut ist, steht sicher in der Verpackungsbeilage. Da geh ich nur noch mit DocMorris-Mütze hin, ich schwör's.

Schon hübsch das Ganze. Zumal sich solche Stories häufen. Die Arztpraxis mutiert zum Rezeptkiosk. Und die Medizin-Ausgabe kommt wie die Bedienung der Mensa daher. Teller hinhalten und Schnauze!
"Guten Tag, Herr Doktor, ich habe bereits im Internet recherchiert, dass ich eine H.674.J.4. habe."
"Sehr gut, hier ihr Zettel. Auf Wiedersehen. Sagen Sie der Krankenkasse bitte, dass sie mich hier gesehen haben. Und kommen sie bitte erst in 6 Monaten wieder, sonst bezahlt mir das keiner."

Schmidt!

Danke, Schmidt.
Es ist fürchterlich lange her, dass ich jeden Abend pünktlich vor dem Fernseher saß. Aber es scheint, dass ich, zumindest donnerstags, wieder einen festen TV-Termin habe. Der unfassbar nervtötende und unlustige Pocher ist fort und Schmidt darf wieder frei schwimmen, ohne einen hinter sich her zu ziehen. Spätestens mit Lothar Scholl-Latour vergangene Woche war ich wieder komplett im Schmidt-Bann. Und da gehör ich auch hin.

Und was seh ich da heute? Dr. Udo Brömme! Danke, Schmidt!

Und so eine herrlichen Tritt in Pochers Arsch wie es heute zu sehen gab, hätte der Zuschauer sich kaum wünschen können. "Das ist doch ein Fake!", denk ich noch, als gerade die Blonde aus dem Publikum sich als einzige meldete, um sich Brausepulver aus dem Bauchnabel lecken zu lassen. Aber Moment ... ist das nicht des Pochers Ex? Monica Ivancan? Ich hab keine Ahnung, ob sie es wirklich war, aber sie war zumindest gemeint. Dass Schmidt ihr tatsächlich in den Bauchnabel rotzt, erinnert an alte Zeiten mit einer sehr überraschten Verona Feldbusch. Wunderbar.

Auf die guten Dinge muss man halt ein bisschen warten. Auch im Fernsehen.
Das kann so weitergehen! Danke!

Äußerst komisch finde ich indes auch, dass der Zentralrat der Juden verlangt, Schmidt möge sich für den Vergleich mit der Agentur für Arbeit und dem Lager in Auschwitz entschuldigen. Das verlangt wohlgemerkt der Zentralrat der Juden, nicht die Arbeitsagentur!

Stahlträger San

Wir gratulieren dem Stahlträgermann zu seinem 1.Dan im Jiu-Jitsu!

Der Worte sind bereits zuviel gesprochen, weshalb ich meine, dass ein Bild viel mehr sagt. So sehen Helden aus! Aufrecht und super frisiert! Da muss einfach ein Schwarzgurt dran.

Und bedenke: Ein wahrer Meister beherrscht die Techniken des Fresse-Haltens und der Genügsamkeit. Nicht nur auf der Matte, sondern auch beim Spiel.

Alles Gute nochmal.
Arschhase und raketenmann

Wieder einer!

Das ist wirklich schon Nr. 17, und langsam lern ich's.

Danke vorweg für den Applaus. Er ist durchaus angebracht und völlig gerechtfertigt.
Lieber S., es war ein riesen Spaß!

Bitte keine Bärte mehr!



Hihihihi



failblog.org

Lovecraft. "Kinderkreis des Wahnsinns"

Wir wissen nicht, was es ist. Aber es ist schlimm. Ich bitte um Klärung.
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"General Mills is committed to providing a fun, entertaining, and safe online experience to people of all ages that may visit this site, and we take special care to protect the privacy of children under the age of 13. (...)"

Frei übersetzt: Wir sorgen dafür, dass die Hirne aller unter 13-Jährigen und überhaupt aller Menschen nachhaltig und sicher der Verklappung zugeführt werden.

Und endlich wieder einer

"So ne Karikatur kann einen ganz schön fertig machen."

Vermisst

Verdammt! Wer hat mein Opeth "Damnation" Album?
Ich bin auch nicht böse, gib's nur zurück!

Kompletter Quark. Eine Leidensgeschichte für Gestalter.

Seinerzeit im Studium, das waren noch Zeiten! Meine Herren! Wollte man sich daran machen, auf digitalem Wege etwas zu layouten, gab es nur ein ernstzunehmendes Programm. Und das konnte keiner ernst nehmen. Mit Ausnahme des arroganten Herstellers, der nichtmal für die Computer der Lehranstalt einen günstigen Kurs raustun wollte. Der Name war wie so oft Programm: Quark.
Hätte die Firma nicht Quark geheißen, man hätte sie Käse nennen müssen. Eine ganze Firma kümmerte sich um ein Produkt, und nichts kam dabei raus. Das schaffen sonst nur Microsoft oder KiK. Hoppla, ich schreibe schon im Präteritum; dabei gibt's den Laden noch.

Die Alleinherrschaft eines Konzerns auf einem bestimmten Sektor kann niemand gutheißen. Aber was soll man tun, wenn nicht jubilieren? Jubilieren und frohlocken über Adobes Idee, doch auch mal ein Layoutprogramm zu stricken, mit dem man wirklich, ja wirklich jetzt, Layouts machen kann. Nachdem die Welt also stöhnte, weil der Umweg über Powerpoint, Word, einer Schere und einem Hammer in manchen seriösen grafischen Situationen einfach unumgänglich war, und mancher schon überlegte, seine Magazine in Photoshop anzulegen, ging der Himmel auf und InDesign fiel herab. Danke, Herr!

Warum echauffiere ich mich so? Warum schreib ich sowas? Nun ... ich bin derzeit gezwungen, mit QuarkXPress zu arbeiten. Und das, der Chronist soll's nicht verschweigen, in einer wirklich nicht historischen Version.

Wie kann man sowas verkaufen? Man kann Werkzeuge nicht per Tastenbefehl aufrufen! Ich krieg's im Kopf! Das ist, als müsste ich jedem "E" bei der Textverarbeitung nen Nüssel wegtippexen, wenn ich ein "F" schreiben will! Oder zum Pizzaboten fahren, um dort meine Telefonbestellung aufn Bierdeckel schreiben! Da werd ich verrückt!
Aber wenn das schon alles wär, es wäre die Aufregung nicht wert. Höchstens nen Tennisarm und pro Tag ne verlorene Stunde. QuarkXPress kann auch nicht per Tastenkürzel zoomen! Nur, wenn das Verschiebewerkzeug aktiv ist, welches man erst mit der Maus, MIT DER MAUS, anklicken muss! Auch weiß XPress nicht, was ich möchte, wenn ich ein Textfeld doppelklicke. Überdies kann ich Bilder nur bis zur magischen Grenze von 10 Prozent verkleinern. Warum sollte ich auch mehr verlangen, wo es doch Photoshop gibt, mit dessen Hilfe ich zehn Versionen eines Bildes erstellen und aufm Server deponieren kann – für den Fall, dass ich sie brauche? Warum kann man in dem Programm eigentlich schreiben? Dafür gibt's doch wunderbare externe Texteditoren.
Auch hat XPress lustige Bugs. So fragte ich mich in den letzten Tagen häufiger, warum mein grade gespeichertes Dokument keinen Text mehr enthält, sobald das Speichern erledigt ist. Die Lösung: er passt nicht mehr hin. Nach Stunden des mühevollen Suchens fand ich raus warum: Der Text war um 115,547 Grad geneigt. Das kann schonmal vorkommen beim Speichern. Wenn man eh die Zeit hat, dauernd Werkzeuge anzuklicken, hat man auch die, alle Texte nach dem Speichern wieder gerade zu rücken.
Ohnehin kommt XPress vom Werk komplett ohne Funktionen daher. Man kann bestimmt ein Bild einfügen. Auch einen Textkasten. Aber den Rest müssen Plugins übernehmen - sogenannte Zusatzprogramme, die oft von Dritten initiiert werden, weil sie besonders viel Zeit haben. Mein Lieblings-Plugin ist CopyDesk, was mitnichten von Dritten programmiert wurde. Demnach funktioniert es auch nicht, findet aber rege Verwendung. Es tut Folgendes: Es läd mir externe Texte mitsamt Kommentaren Dritter so in mein Layout, dass ich kaum noch denken muss und alles an Ort und Stelle ist. Theoretisch. Praktisch würde ich nichtmal sagen, dass es für XPress geschrieben wurde, wenn ich das nicht genau wüsste. Sobald ich auch nur den Hauch einer Aktion ausführe, sehe ich gar nichts mehr. Alles weg. Is aber kein Problem, es ist ja nur ein Darstellungsfehler. Es ist nicht weg, man sieht's nur nicht mehr. Grade bei Layouts eine hilfreiche Sache, damit man den Kopf mal wieder frei bekommt. Die Taste F7 bringt eine neue Darstellungsweise und schon ist alles wieder da. Und in der Praxis sieht das dann so aus: Klick, F7, Klick, F7, Klick, F7, ... dann ist 18 Uhr und ich gehe nach Hause. Wer mal ein Bild blind ausrichten wollte, kann ungefähr nachvollziehen, dass man danach gut schläft.

Eine gute Nachtruhe wünsch ich auch den Jungs von Quark. Lange kann das nicht mehr dauern.