Kunst und ihr Preis.

Ich kaufe oft Bilder. Beruflicherweis. Und oft, ja eigentlich immer, benötige ich eine gewisse Qualität. Da hält man sich nicht lange mit Bilddatenbaken wie Fotolia, Photocase und dem ganzen Amateurkram auf. Da haut man rein. Zeit ist Geld.

Wo guckt man also, wenn man's ordentlich braucht? Völlig richtig, man guckt bei Getty. Unter anderem. Aber nehmen wir mal Getty. Hier ein Auszug aus dem Selbstverständnis dieser Bildagentur: "Getty Images ist der weltweit führende Produzent und Anbieter digitaler Inhalte, wie preisgekrönte Bilder, Video- & Filmmaterial, Musik und flexible Services."

Ich habe bei Getty bereits mehrfach JPEGs für jeweils sehr viele tausend Euro runtergeladen. Dem Unwissenden sei es erklärt: Es handelt sich da um ein JPEG in, sagen wir mal, DinA3-Größe. Schustert man dieses Bild in eine Reklame, zahlt man ganz ganz locker eine 4-stellige Summe oder mehr, die einen berechtigt, dieses Bild bis zu einem bestimmten Datum zu benutzen oder es fortan auf jedes Cover zu pappen. Je nach Geldbeutel. Dies nebenher.
Warum da so horrende Preise entstehen, weiß ich selbst nicht. Da ich's letztendlich aber auch nicht bezahlen muss, ist es mir einigermaßen gleichgültig. Ich weiß nur: Getty ist Qualität und Qualität kostet halt.

So dachte ich immer. Wie naiv von mir.
Im Zuge der Recherchen in den vergangenen Tagen stieß ich bei Getty auf Bildwerke von bestechender kompositorischer wie handwerklicher Erlesenheit, und ich möchte sie hier mit allen Menschen teilen. Nicht nur die Bilder selbst, nein auch die Fragen, die sich beim Anblick dieser Werke in mir rühren. Eigentlich ist es nur eine Frage: ein kurzes "Hä?"

Dem, der hier sein neues Lieblingsbild findet und es kaufen möchte, gelte frohe Kunde: Für schlumpfige 400 Euro ist man bei den meisten dabei und bekommt ne spitzenmäßige hochauflösende Version zum Selberdrucken. Beim Kauf aller gibt es einen Tankgutschein über 20 Euro von JET und einen Plastikfußball. Bestimmt.

Wer also 400 Euro übrig hat, kann beherzt zuschlagen.
Wem es nicht so geht, der kann ja mal in den nächsten 7-8 Minuten selbst 200 ähnliche Arbeiten erstellen und bei Getty einreichen. Möglicherweise winkt dort das große Geld.

Am besten gefallen mir die historischen Desktop-Rechner auf Toilettendeckeln vor Abendhimmel. Ein Sujet von poetischer Tiefe. Irre.







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