Es gibt Dinge, die halten einen von allem ab, was wichtig ist. Von Arbeit, Sport und Spiel. Von Mitmenschen, Stuhlgang und vom Sonnenlicht. Seit ich denken kann, ist es bei mir das Malen, Krickeln und Beschmieren. Und das ist gut so.
Und so lief ich gestern beim Stöbern in alten Skizzenbüchern dem Kaffeemann über den Weg und freute mich wie oll. Seine mir bekannte Geschichte ist kurz erzählt: Er war jeck auf meine damalige Freundin, die hinter der Theke einer hier ungenannten Diskothek allerhand Genussmittel zum Verkauf anbot. Und wenn man jemanden so richtig gut findet, dann will man dessen Nähe erfahren. Bei Thekenfrauen ist das simpel; es kostet zwar Eintritt, aber da man Kunde ist, müssen alle nett zu einem sein. Und so saß er pünktlich jeden Feier-, Frei- und Samstag an der Bar. Und weil das auf die Dauer trotz schöner Aussicht doch öde wird, und man ja auch mal mit wem sprechen möchte, gabs nur eines zu tun für ihn: Kaffee ordern bis die Birne raucht. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Und sei es auch nur Kaffee trinken.
Ich gebe zu: so richtig zum Kichern fand ich das nicht immer, aber man kann ja nicht einfach Leute hauen, die einen nerven. Zudem bin ich sehr gewaltfrei veranlagt und das mit dem Kampfsport war damals auch noch nicht so wie heute.
Daher nahm ich die Waffen, die der liebe Gott und mein Zeichenprofessor, der so aussieht wie der liebe Gott, mir mitgaben, als sie mich entließen: einen Bleistift und Papier!
Er hats natürlich irgendwann gemerkt, und für Nachahmer sei folgendes angemerkt: Ich habe ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu einigen der Türsteher. Es musste hier nicht genutzt werden, aber ich weiß ja nicht, wer Euer Kaffeemann ist.
Abschließend stelle ich fest: nur wenn die Frau freiwillig sitzen bleibt und selber Kaffee trinkt, wird's wirklich hübsch.
Es folgen die Schritte der weiteren Ausarbeitung, wenn ich dazu komme.