Mal ehrlich

Auf www.worth1000.com gab es kürzlich einen Wettbewerb namens "Honest Products". Ziel war die Gestaltung eines ehrlichen Logos oder eines Werbemittels.
Mancher schafft was, mancher ist Käse. Grundsätzlich ist die Idee ganz knorke.
Meine Favoriten:




Fleisch ist unser Gemüse

Man soll sowas eigentlich nicht tun. Es ist dekadent oder armselig, je nach Blickwinkel. Und in keinem Fall ist es dem Darmfrieden zuträglich. "All you can eat" erinnert mich ans "Große Fressen".
Es ist nun 23 Stunden her, dass ich geschätzte drei Liter altes Mischöl garniert mit verbrannter Kruste an trotzdem trockenen Fleisch aß. Dazu gab es triefende Meisenbollen, einen Quotensalat und die Mond-Pommes von voriger Woche. Letztere natürlich nur zum ersten Gang. Man isst es dennoch. Und viel davon. Denn man weiß, dass einem nach einem Teller der Verdauungstrakt aufs Dach steigen wird. Also stopft man schnell nach, bis es grade so hoch steht, dass man ins Auto einsteigen kann, ohne dass es überläuft. Also das Essen, nicht das Auto. Ist ja kein Cabrio. Denn das Unwohlsein im Magen geht schneller vorbei, wenn man den Druck genügend steigert. Die 12 Euro hat man eh bezahlt, da will man wenigstens was von spüren. Wir sind ja Wirkungsesser. Ganz anders als kleine Afrikaner.

Ich mach das nie wieder. Mein Gewissen rebelliert. Obendrein: soviel Rennie und Lefax hab ich gar nicht im Haus, dass ich gleich unter humanitären Gesichtspunkten trainieren könnte. Andererseits ... wer hätte den Müll denn sonst fressen sollen? Und wieviele Tiere müssen pockennarbig und eitergequollen auf ihren Tod warten, damit wir immer so nen Unfug machen können? Und was für ein Tier war das eigentlich, dass es so kleine Rippen hatte? Die geäußerte Vermutung, dass es sich hier um Dackel handeln könnte, will ich gar nicht unbedacht verhallen lassen. Und wieso kann ich nicht aufhören, immer an so viele Dinge zu denken?

Der Lack is ab

12:34 Uhr, die losen Teile haben wir schonmal entfernt. Nochmal durchfönen und alles sitzt wie neu.
5500 Euro Schaden. Somit habe ich ab nächster Woche vorne einen Neuwagen und hinten einen Gebrauchten. Und das ganz umsonst. Hübsch.

(so ein iPhone macht übrigens unfassbar schlechte Fotos)

Op de Bütt

Alaaf! Helau! Seid ihr bereit?
Es jährt sich was, ihr wisst bescheid!
Die Narren feiern unverdrosse,
in China wärnse schon erschosse!

(Konfetti-Kanone knallt)

Humor wird heut schön ausgekocht,
mir treffe uns janz unte!
Was rauskommt is de Jeckenzocht,
besonders die janz Bunte!

(Tatttaa)

Des janze Jahr durft keiner lache,
mir sollte immer weine!
Heut jibts Kamelle vor den Rache!
Und hirnverbrannte Reime!

(Tattaaaaa)

Zehn Schnäpse haun mer obbe druff
dann simmer alle gleich!
So schön ists Leben nur im Suff.
Mir ham die Birne weich!

(Applaus)

Die Politik erlaubts bis Mittewoch,
Getz blödeln wir mal rischtisch,
Wem is der Typ, der mir im Schritte kroch?
Ach komm, is heut nisch wischtisch.

(Tattaaaa, Konfetti)

Dat Hirn is aus, die Köppe bunt,
der Pimmel ausser Hose!
Mir komme heut bei jeder bei,
das is ja das Famose!

(Applaus)

So simmer halt, mir wilde Jecke,
da muss sich keiner schäme!
In Suff und Kotz am Rinnstein lecke,
Der Narr ist nit zu zähme!

Tataaa! Tattaaa! Tattaaaa!
(Applaus)

Hatter n Gewand?

Ich habs schon x mal durch, finde aber jedes Mal ne neue Lieblingsstelle. So ist das mit guten Büchern. Auch solchen, die man hört.
Hier meine aktuellen Lieblingssekunden aus "Der König von Camelot", exzellent gelesen von Jochen Malmsheimer.

Windstärke Passat - die Frisur hält

Da fahr ich heute so vor mich hin und überlege, wann ich mein spritfressendes Auto wohl verkaufe, um mir eine neue Kutsche zuzulegen, wie ich zu meiner Rechten eine schwarze Motorhaube aus einer Ausfahrt auftauchen sehe. Ich denk noch "Mutti, halt still" und bremse schonmal vorsorglich etwas an.
Meine nächsten Gedanken innerhalb der folgenden zwei Sekunden waren:
1. "Nein, sie tut's wirklich"
2. "Lass es bitte ein Totalschaden sein!"
3. "Ui, Frontalaufschlag bei 60 km/h ... doch die Frisur sitzt. Nicht übel, Audi"

Die Kippe noch am Zahn schälte ich dann eine völlig aufgelöste junge Dame aus ihrem qualmenden Restvehikel, nachdem ich mich durch den Unrat, der erst auf meiner Rückbank und dann auf mir lag, schälte. Man sollte öfter mal aufräumen im Auto. So ein Airbag macht ordentlich Dampf, stellte ich fest. Wunderlich fand ich, dass es aus dem "Schlüsselloch" des BMW qualmte. Hat der auch Schloss-Airbags?

Wie ich schonmal feststellte: Polizisten sollten öfter mal Übungen in Sachen Psychologie genießen müssen. Einer zitternden Frau, die grad auch noch von ihrem Mann am Telefon angeschissen wurde, weil sie den BMW geschrottet hat, muss man etwas Ruhe vermitteln. Und nen neuen Mann natürlich. "Und was machen wir nun mit IHNEN? Da machen sie hier nen Schaden für ... locker 10 Tausend, sag ich mal ... ja, was machen wir denn nun?", sind nicht die Worte, die man wählen sollte. Man versteht keinen Spaß, wenn's einem vor 3 Minuten die Airbags um die Ohren gepfiffen hat.

Aber grundsätzlich war es ne hübsche Geschichte. Obwohl mir meine Motorhaube ein wenig die Sicht nahm, kam ich gut bei der Vertragswerkstatt an, die leider leider leider nur noch nen vollausgestatteten neuen VW-Passat als Leihwagen für mich rausgeben konnte. Die nächsten drei Stunden verbrachte ich folglich auf der Straße und freute mich wie jeck. Gut, dass der Vater noch Erledigungen zu tun hatte, die die Autobahn erforderlich machten. "Ich fahre!"

Und da der Sachverständige vielleicht am Montag kommt und die Werkstatt vielleicht am Dienstag anfängt, hab ich jetzt ne Weile doll Spaß mit meinem Passat-Luxus-Schiff. Wunderbar.

Killerspiele

Freitag, Februar 20, 2009 by hodi aka raketenmann 0 Mal Senf dazu
Warum immer aufeinander schießen? Es hat lange gedauert, bis dieses Foto zustande kam, weil immer ein Spaßvogel kichernd ne Rauchgranate zündete oder gleich die ganze Runde mit ner Handgranate in alle vier Winde zerstreute.

Ich danke den Jungens für eine hübsche hirnlose Ballerei! Herrlich.


Outshined, oder: wie ein Mann zum Discoaffen wurde

Es gibt Dinge auf dieser Welt, die nicht gehen. Männer in rosa Hemden. Lederhosen. Hobbitfilme. Ach es sind der Undinge zuviele, sie alle zu listen. Doch es gibt Dinge, die einem das Herz rausreißen. Dann kann man nicht mehr.

Es gibt schlimme Krankheiten auf der Welt. Es gibt Kriege, es gibt Neid, Haarausfall ... bei all diesen Dingen bleibt ein Stück Hoffnung auf Heilung, Leben, Ignoranz und Alpecin.

Doch es gibt etwas, das Bestand haben muss! Da darf nicht dran gerüttelt sein! Man kann dann nicht mehr. Wenn diese Mauer fällt, kann der Widerwart kein Einhalt mehr geboten werden. Es ist der Glaube an Liebe und Aufrichtigkeit und Rockmusik. Nur wenige tragen ihn in sich, tragen die Kerze durch den Wind, doch das reicht. Man glaubt an sie und kann nicht fallen. Alles wird schon wieder.





Und heute fiel die Mauer. Zumindest erfuhr ich heute davon.
Denn ich sah Chris Cornell in seinem neuen Video. Dann erbrach ich mich. Metalsucks.net schrieb: "REMEMBER WHEN CHRIS CORNELL WASN’T A LAUGHINGSTOCK?"
TIMBALAND!!!!!!! WAS ZUR HÖLLE?!! IST DENN NICHTS MEHR HEILIG?
DER Mann, der einst JESUS CHRIST POSE sang wie niemand es nimmermehr könnte, der Mann, der bei SOUNDGARDEN am Mikro stand! Wenn er sang, war es wie das Auftauchen und Abblasen eines Pottwals neben einem Kajak! BADMOTORFINGER ging in die Geschichte der Rockmusik ein. Man erinnere sich auch mal an TEMPLE OF THE DOG, mit Kloppern wie CALL ME A DOG! Jaha, das war Chris Cornell! Ich war jung und Chris mein Held.
Soundgarden lösten sich auf und Chris' Ideen gleich mit. Es folgte noch ein schönes Soloalbum, aber mit Audioslave war dann alles aus. Aber das ist nicht schlimm. Man kann nicht immer wie man will.

Aber DAS, mein Freund, lass ich Dir nicht durchgehen! Auch nicht mit "Weiterentwicklung" oder sonstwelchen Ausreden. Niemals! TIMBALAND! Chris' neues Album soll nun in ganz neue Gefilde driften und so richtig schön "clubbig" rüberkommen. Wo kommen wir denn da hin? Morbid Angel machen auch keine Platte mit den BeeGees, weil's finanziell grad nicht so rockt. Wie wär's mit Bela B. featuring Screwdriver? Sidos new version of Tschaikowskis Overture 1812? David Gilmore featuring Die Toten Hosen? IST DENN NICHTS MEHR HEILIG?
Ich bin ein toleranter Hörer. Ich mag Annie Lennox und Tool. Ich mag Peter Gabriel und Opeth. Ich mag Portishead und Rollins Band. Sogar Peter Fox' "Schwarz zu Blau" hör ich gern mal im Radio. Aber Chris Cornell und Timbaland tanzen lang hinter den Grenzen, die ich überschreiten könnte. Noch weiter gar als Reggae, wobei ich das nie für möglich hielt.

CLUB-MUCKE! Das ist die Musik, die an Orten mit Discokugel läuft. Dort, wo jeglicher Idee von Musik Hohn gesprochen wird! Wo man Musik zum TANZEN und zum GEIL SEIN und zum CLUBBEN futtert und an der Tür wieder völlig berechtigt ausspuckt, wenn man klaren Geistes ist. Eine Konservenscheiße, die niemals beabsichtigt, GEDANKEN zu erwecken! Sie erweckt nur Ärsche mit Geweih! BAH!

Was reg ich mich auf.
Schade, lieber Chris. Gib die Hoden ab, Du bist nun der Discodancer.





Untitled #1

Eine, die ich demnächst hier einer ausgiebigen Huldigung zuführen möchte, brachte mich am Sonntag wieder auf einen großartigen Song, dessen fast noch großartigeres Video ich hier dem geneigten Leser mal reinschieben will. Kann ja nicht nur Farin Urlaub Fans geben oder Leute, die Hobbits gut finden.

I, phone

Oft halte ich mich für schlau. Oft sogar für schlauer als andere. Dann gehe ich etwas kaufen und merke, dass ich gar nicht so richtig schlau sein kann.

Ich kann da doch nicht drauf reinfallen! Marketing! Himmel! Die kommen mir nicht bei!, dachte ich wiederholt schlau, als mir der Daijiro am Freitag zum hundertsten Mal mit seinem EiFon vor der Nase fuchtelte. So'n Apfel aufm Computer, ok, das muss halt. Der Nerven wegen. Und als ich viel später dann zuhause war, fand ich mich gar nicht im Bett, wie ich es geplant hatte. Nach kurzer Suche sah ich mich vor dem Computer mit dem Apfel drauf. Ich verglich Preise im Internet und rundete rigoros ab. Sie hatten mich am Arsch.

Als ich noch viel später dann im Bett lag, fiel mir auf, warum sie mich hatten. Ich lag da ganz allein. Aha! Weder Kommunikation noch Spielzeug. Sie hatten mich da, wo es wehtat.
Und als ich traurig aufwachte, befand ich mich schon schlaftrunken auf dem Weg in die Innenstadt, um denen zu huldigen, die es nicht verdienen: Dem T-Punkt und der Marketing-Abteilung von Apple. Ich kaufte ein iPhone, gab meine Seele ab und lud zuhause schnell die tollsten "Apps".

Nun finden alle mein Telefon geil. Und das muss auch so sein, denn ich selbst finde es gar nicht so geil wie es für den Preis sein sollte. Ich brauche bitte schnell eine kluge schöne blinde Frau, bevor ich mir auch noch einen sprechenden Toilettensitz oder eine After-Duft-Dusche kaufe. Erst die Umhängetasche und jetzt das! Ehrlich. Bitte. Mädels! Meldet Euch!

Klassenfahrt

Montag, Februar 16, 2009 by hodi aka raketenmann 0 Mal Senf dazu
Nachdem ich heute zum ersten Mal auf einer der großen internationalen Messen kreisen durfte, freu ich mich doll. Nicht nur, weil ich viele unfreiwillig komische Mensch-Imitate in Designer-Uniformen auslachen konnte. Ich war der Herr im Hintergrund, der Herr im Kartoffelsack, einer, der da so rumlungerte und Brötchen abgriff und wohl reinkam, weil die Tante irgendwo nen Stand hat. Und dennoch war doch so einiges, was die Firma da an Ihrem im Vergleich doch recht großen Messestand präsentierte, meiner Hände Werk.

Mit jecker Freude sah ich Verträge rascheln und wichtige Leute ihr Business-Blabla zelebrieren. Es waren somit der Dinge drei, die mich guten Mutes Käsewürfel knabbern ließen:
1. Ich bin weit genug unten, dass ich hier nicht den Dressman-Popanz oder den Mess-Diener imitieren muss. Das würde auch schiefgehen.
2. Ich bin weit genug oben, dass der Schabernack, den ich jeden Tag kichernd vor mich hintüddle, tatsächlich von ernsthaften Wichtigwichteln in höherer Stückzahl angekauft wird.
3. Ich habe auch morgen noch einen Job, weil die Bude offenbar läuft. Es ist Teil meiner Persönlichkeitsstruktur, dass ich auf einem Kreuzfahrtschiff eben nicht im Pool uriniere, sondern an der Reling auf den Eisberg warte. Heute wehte ein warmer Wind.

Sechs Stunden mit Neukollegen in einem Auto zu verbringen, ist der Hassanreicherung oft sehr zuträglich. Auch hier wurde mein Weltbild erschüttert. Nicht einmal wollte ich die Faust ballen, mehrfach wollte ich sogar umarmen. Aber das störte mich nicht.

Einen schönen Abschluss bildete die Sendung im WDR-Radioprogramm, in der lustige Freaks aus Werbeagenturen wie BBDO oder Jung von Matt ihr baldiges Ableben schönredeten. Ich beglückwünschte mich, gab meiner Lieblingskollegin im Geiste ein Küsschen aufs Knie, gedachte einer Freundin, die sicherlich noch in ihrer Düsseldorfer Agentur Werbeblättchen schusterte und steckte mir Jochen Malmsheimer in die Ohren, um die Restfahrt auf den Spuren des Königs von Camelot fernab der A45 zu genießen. Es lebe der König.

Ich rief Jochen Malmsheimer, pt. 2

Da Jochen kürzlich im Büro eines Freundes einsaß, um dort was einzusprechen, nutzte ich die Gelegenheit. Die Antwort auf meine brennendste Frage ist einerseits geklärt, andererseits in grobem Maße erschütternd:
Es wird in Kürze kein neues Hörbuch von Jochen gesprochen. Solcherlei ist nichtmal in Planung.

Schlimm.



Rüber machen

Spiele spielen tut man der Gemeinschaft wegen. Ich halte das selbst beim Poker so, was mich immer eine Stange Geld kostet. Ich muss nicht gewinnen, ich will nur nicht rausfliegen. Und das tat ich bislang immer beim Risiko. Ich bin auch nicht schlau genug für solche Spiele.
Onkel Säc hat's schon berichtet, aber es muss natürlich auch hier angeschlagen werden. ICH HABE GEWONNEN! Leck mich am Arsch! AHAHAHAHAHAHAHAAA! Beim Risiko! HAHAHAHAHAHAHAAAAAA! Großartig!