Meine Tina

Ich hab ja ein Faible für melancholische Frauen. Wenn sie zudem singen können, ein Instrument zu spielen wissen und auch noch so hihihihi gut aussehen, würd ich sie sogar kaufen. Als Tonträger zwar nur, aber man muss Abstriche machen, wenn man mehr will als sauberes Geschirr und willenlosen Sex. Doch ich schweife ab.

Seit ein paar Wochen läuft sie nun tonal hier rum und ich möchte sie jetzt zu den Musikanten-Frauen stellen, die ich ehre. Das sind ja nicht so viele. Beth Gibbons (Portishead) , Alison Sudol (A Fine Frenzy), Dido, Annie Lennox ... und nun: Tina Dico.

Seit Amy MacDonald (übrigens live die Synchronstimme von Cermit dem Frosch) und diesem Duffy/Winehouse Retro-Gedaddel dürfen Frauen ja wieder die Benutzung richtiger Instrumente auf 1Live vorführen. Wenn auch nur einmal die Woche. Das war sonst nur Latin-Lover-Männchen mit Gel im Haar erlaubt. Wir wollen alle schwer hoffen, dass bei Tina Dico die hiesige Radiowelle noch ne Weile ausbleibt. In ihrem Heimatland Dänemark trudelt sie jedenfalls längst durch die TopTen.

Was das Fräulein Dico, die drei Wochen jünger ist als ich, da mit stimmlicher Bandbreite vorträgt, nehm ich ihr gern ab. Es sind nicht die tiefsten Weisheiten des Orients, aber die hab ich auch in den Büchern des Dalai Lama nicht finden können. Geschichten ohne Tusch und Konfetti, ohne Getöse, Schwüre und Schwulst. Man setzt sich hin und hört ihr zu. So wie ich's gern hab, überwiegen die ruhigen Songs mit Gitarre oder Piano. Die Mitschnipp-Nummern verzeih ich ihr, denn auch die haben noch genug Gehalt, um nicht zum Tanzen anzuregen.

Amazon.de fragt bei Eingabe von Tina Dico nach, ob man vielleicht "Tina Disco" meinte. Und wenn man genau das nicht meint, dann kann man getrost mal die paar Alben bestellen und feststellen, dass die Gute schon gestern veritable Musik machte und es morgen auch noch tun wird. Am 3. April kommt die neue Scheibe auf den deutschen Markt. "A Beginning/ADetour/An Open End" besteht aus 3 (drei!) CDs, die's bei Amazon für 15 Euros zu holen gibt. Wenn das nix is.

Bis dahin und auch sonst empfehle ich dringend "In the Red" in der Doppel-CD Ausführung. Hier kriegt man neben der aktuellen Scheibe noch ne gehörige Live-Portion auch älterer Songs in knusprig-gutem Wohlklang auf die Ohren. Ich danke der lieben Anna, die mich einst drauf brachte.

OBACHT: Am 13.5. ist sie in Köln im Stadtgarten. Ich such da Mitfahrer (also keine Fremden getz, is klar)!

Als Hörprobe hier mal "Magic" mit wunderbarer Melodie und einer Story, der man zum Ende folgen mag.



Vielleicht greift auch S. aus S. mal zu richtig guter Musik, wenn er mit seinem lustigen Piratenmetal durch ist! Doch dies soll ein anderes Mal erzählt werden. Wahrscheinlich aber nie.

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