Von alten Leuten und Computern. Oder: Schwein gehabt!

Alte Leute reden oft sehr laut. Manchmal, weil ihnen einfach niemand zuhört, manchmal, weil sie sich selbst nicht so hören. Auch meine Mutter wird täglich tauber. Das liegt vor allem an dem Computer, den ich ihr einst vererbt hatte. Ein Apple Powermac G4 MDD, auch genannt: "Der Helikopter". Ich weiß nicht, was Apple sich seinerzeit gedacht hat. Ein schreckliches Gerät.

Und so kam es, dass ich mich sehr freute, Mutti für ne ganz kleine Mark einen neuen Rechner hinstellen zu können. Alte Leute sind ja nicht nur taub, sie sparen auch an allem Nützlichen, um das Ersparte dann bei Aldi für Ramsch-Elektronikartikel rauszukloppen, die sie nicht brauchen und die obendrein nach nen Jahr im Eimer sind. Weil sie da was sparen. Meine Eltern besitzen mehrere tragbare DVD-Player mit Bildschirm. Doch ich schweife ab.

Für den symbolischen und verdammt guten Preis von 50 Euro (!) erwarb ich einen Powermac G5, also den Nachfolger der Höllenkiste. Er sieht nicht mehr aus wie ein Bonbon und man kann sich sogar unterhalten, während er läuft. Eigentlich ein prima Gerät. Bisschen lahm mittlerweile, aber Surfen und Kartenspielen kann man damit allemal. Die Dinger kosten normalerweise natürlich noch wesentlich mehr und sind es auch wert. Belassen wir's dabei. Glück gehabt.

Als ich das Teil zuhause hatte, wunderte ich mich bereits etwas über den Umfang an Anschlüssen auf der Vorderseite, dachte aber nicht weiter. Platten formatieren, mal sehen, welches Betriebssystem ich noch auf nem PowerPC-Prozessor-getriebenen unterbringen kann und ab dafür.

Da staunte ich aber nicht schlecht, als er ohne Mosern OSX Snow Leopard akzeptierte. Hmm … das geht doch gar nicht ohne Intel. Also hab ich dann doch mal nachgeschaut, was ich Mutti da gekauft hatte.

Ich entschied dann, dass mein bisheriger iMac genau das Richtige für sie ist. Vor mir stand ein Mac Pro. Mit zwei 2,66 GHZ dualen Intel Xeon Prozessoren, also 4 Kernen und 1,4 TB Festplatte. Lediglich beim RAM muss es den Besteller seinerzeit geritten haben, denn mit 2 GB kann man grad noch die Maus bedienen. Ein kurzer Blick zu ebay offenbarte mir, dass dieser Rechner durchaus seine 800 Euro wert sei. Ach Du Scheiße.

Ich ließ wacker einen Benchmark auf beiden Computern laufen. Trotz des quasi nicht vorhandenen Arbeitsspeichers steckte der MacPro den iMac locker in die Tasche. Den Rest des Abends verbrachte ich mit der Übertragung meiner Daten.

Und das Allerallerallerbeste: der MacPro hat einen professionellen Monitor-Anschluss mit DVI-I! Ha! Und da das so schön ist, hat er gleich zwei davon. Goodbye MiniDisplayScheiß! Goodbye Adapter, hello Cintiq! Endlich krieg ich auch das affengute Bild, was mir kein neuerer Apple-Unfug liefern konnte. Keine Störungen mehr. Pipi in der Hose!

Doch es ist leider ne Frechheit, was 8 GB RAM für das Teil kosten. Mit 200 Euro ist man dabei. Die werde ich wohl ausgeben müssen. Dafür hab ich dann aber auch quasi nen neuen Rechner. Mit so nem Untertischgerät kann man herrlich die Knete verballern … noch mehr RAM, noch mehr RAM, ne bessere Grafikkarte, SSD-Festplatten, und und und. Nicht so ein Dead-End-Käse wie ein iMac. Ich freu mich. Vielleicht mach ich nen Auspuff dran.


3 Response to "Von alten Leuten und Computern. Oder: Schwein gehabt!"

  1. Sacantus Says:

    Krasse Sache!

    Denkt sich vielleicht auch der Typ, der meinen bekommen hat.

  2. Mailvaltar Says:

    Glückwunsch! :-)

  3. Ich selbst Says:

    Update: Mit vorerst 4 weiteren GB Arbeitsspeicher rennt das Teil wie ein junges Pferd, bzw. wie Schmitz' Katze! Ha! Keinerlei Festplattenzugriffe mehr beim Arbeiten. Die ehemalige Geschwindigkeit des iMac ist laut Benchmark nun verdoppelt. VERDOPPELT!